Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
Miene. „Was ist los?“, fragte er, als er sich zu ihr stellte.
Sie drehte sich zu ihm und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich sollte Nein sagen und jetzt sofort weggehen, bevor wir uns zu nahekommen. Aber ich kann es nicht.“ Sekundenlang sah sie ihn nur schweigend an. „Komm nicht auf die Idee, dir darauf etwas einzubilden, aber ich kann dem Gedanken einfach nicht widerstehen, dein wahres Ich kennenzulernen.“
„Gut“, meinte er und wusste, wenn sie nur genügend Zeit miteinander verbrachten, würde er sie für sich gewinnen können. Er war schon immer gut darin gewesen, anderen Leuten genau das Richtige zu sagen, schließlich hatte er so auch Investoren davon überzeugen können, Geld in seine Geschäftsideen zu stecken. Doch bei Gail würde es nicht genügen, nur das Richtige zu sagen – er musste auch das Richtige tun , und das würde von allem das Schwierigste für ihn sein.
Er wusste jedoch, er konnte gar nicht anders, weil er es schaffen musste, dass Gail ihm glaubte. Ohne sie würde er nicht diesem oberflächlichen Leben entkommen können, in dem er nicht länger gefangen sein wollte.
Gail war sich nicht sicher, ob sie der Herausforderung gewachsen war, die Russell für sie darstellte. Allerdings war er von allen Männern, die sie kennengelernt hatte, der einzige, bei dem sie es zumindest versuchen wollte. Sie hätte vorgeben können, dass es pure Lust war, dass ihre Hormone ihr einen Streich spielten. Es hätte ihr einen Vorwand geliefert, sich gar nicht erst auf diesen Mann einzulassen, doch es war nicht der einzige Grund, weshalb Russell so anziehend auf sie wirkte.
„Ich werde bei der Serie nur unter der Voraussetzung mitmachen, dass du mir gegenüber absolut ehrlich bist, Russell. Wenn ich dich bei einer einzigen Lüge ertappe, dann bin ich raus.“
Sie war von Natur aus kein Mensch, der schnell Vertrauen zu einem anderen fasste, und bei ihm fiel ihr das nur noch schwerer, zumal da diese Stimme in ihrem Hinterkopf war, die ihr zurief, sie solle lieber die Flucht ergreifen, solange sie noch Gelegenheit dazu hatte.
„Dann nehme ich an, dass ich von dir auch nur die Wahrheit zu hören bekomme“, gab er zurück.
„Ja, das wirst du. Ich bin zwar daran gewöhnt, allein zu sein und nicht über private Dinge zu reden, aber bei dir werde ich versuchen, nichts zu verheimlichen“, versprach sie ihm.
„Ich werde dir dabei behilflich sein“, sagte Russell und lächelte sie auf eine Weise an, die ihr einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ.
„Gut. Da wir uns also einig sind, werde ich mich jetzt auf den Heimweg machen“, erklärte sie, weil sie heim in ihr eigenes gemütliches Reich wollte, wo bequeme Sessel, leise Musik und angenehme Düfte auf sie warteten und zum Entspannen einluden.
„Ich möchte nicht, dass du gehst.“
„Ich muss aber. Ich bin müde, und ich habe morgen sehr früh einen Geschäftstermin. Der Abend hat mir trotzdem gefallen. Das war alles sehr ungewohnt für mich.“
„Das fand ich auch, Gail. Und ich habe deine Gesellschaft sehr genossen.“
„Danke“, antwortete sie. „Tja, dann sehen wir uns bei unserem nächsten Date.“
„Ja, allerdings … möchte ich nicht eine Woche warten müssen, ehe ich dich wiedersehen kann. Ich könnte dich anrufen, vielleicht ergibt sich ja vorher eine Gelegenheit, dass wir uns treffen“, sagte Russell.
Gail nickte, doch sie wusste, sie brauchte erst mal Abstand zu ihm, um sich einen Weg zu überlegen, wie sie Russell besser kennenlernen konnte, ohne ihn dabei zu nahe an sich herankommen zu lassen. „Ruf mich an.“ Sie machte kehrt und ging zur Wohnungstür, doch er kam ihr zuvor, legte einen Arm um sie und hielt die Tür zu.
„Mache ich dir solche Angst, dass du vor mir weglaufen musst?“, wollte er wissen.
Sie drehte sich zu ihm um und war ihm dadurch so nah, dass ihr eine berauschende Mischung aus teurem Parfum und natürlichem Moschus in die Nase stieg. Es wäre so einfach gewesen, sich ihm hinzugeben, doch sie wusste genau, am Morgen danach würde sie das bereuen.
Allerdings gab es keinen Grund, ihn nicht zu berühren, zumal sie jetzt nicht mehr unter Dauerbeobachtung durch die Fernsehkameras standen. Mit einem Finger strich sie über die kleinen Bartstoppeln an seinem Kinn, die sich auf ihrer Haut angenehm anfühlten. Ihre freie Hand legte sie ihm auf die Brust und ließ sie langsam über den Stoff bis auf seinen Rücken wandern. Er stand da, stützte sich mit einer Hand an der Tür ab,
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