Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
durchführen“, erklärte er entschieden.
„Ich wüsste nicht, wofür das gut sein soll. Es ist dein Baby, und wenn du dich querstellst, werde ich dir das Leben zur Hölle machen.“
Er wusste, sie meinte das ernst, deshalb musste er diese heikle Sache diplomatisch regeln. Gail war seine Chance für die Art von Leben, die ihm vorschwebte, und Penny gehörte zu jener Vergangenheit, von der er sich mit aller Macht lossagen wollte.
Gail wartete in der Bar auf Russell und fühlte sich unbehaglich, ganz allein dazusitzen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass ihr das nichts mehr ausmachte, doch das war ein Irrtum gewesen. Plötzlich fiel ihr auf, dass Russell das Büro hinter der Rezeption verließ – in Begleitung einer Frau, die ihr bekannt vorkam. Ja, das war Penny Thomson, ein aufstrebender Filmstar und Russells Exgeliebte. Gail beobachtete die beiden ein oder zwei Minuten lang, dann kam sie zu dem Schluss, dass Russell Holloway nicht der Typ Mann war, den sie näher kennenlernen wollte.
Natürlich hatte jeder Mann, mit dem sie sich verabredete, mindestens eine Ex, aber bei diesen Männern musste sie wenigstens nicht dem Vergleich mit einer Frau wie Penny standhalten. Das hier war ein Fehler gewesen. Ihr Verstand hatte ihr das von Anfang an gesagt, aber während dieses Rundflugs über Manhattan hatte ihre romantische Ader die Oberhand erlangt. Sie konnte sich keine Experimente leisten, weil sie sich einen engen Zeitplan gesteckt hatte, um einen Mann zu finden und eine Familie zu gründen.
Kopfschüttelnd trank sie einen Schluck Soda und versuchte, sich desinteressiert zu geben. Aber es gelang ihr nicht, weil Russell und Penny einfach wie füreinander geschaffen waren – ganz im Gegensatz zu Russell und ihr selbst, die gar nicht zusammenpassten.
Gail hatte die Nase voll. Sie würde nach Hause fahren und sich gleich am nächsten Morgen einen neuen Plan überlegen. Wieso hatte sie nur nicht auf ihren gesunden Menschenverstand gehört? Wieso hatte sie stattdessen geglaubt, ein Mann wie Russell könnte sich ernsthaft für jemanden interessieren, der so schlicht und langweilig war wie sie? Nein, sie würdigte sich nicht selbst herab, sie war nur realistisch. Sie würde niemals etwas so Gewagtes tragen wie Penny, und sie würde auch nicht so viele Stunden am Tag ihrer Frisur und ihrem Make-up widmen. Sie war eine ganz normale Frau, die einen Job und einen geregelten Tagesablauf hatte – kein Betthäschen, dessen einzige Aufgabe darin bestand, gemeinsam mit Russell gesehen zu werden.
„Warst du nicht mit Russell verabredet?“, fragte Willow, die aus der entgegengesetzten Richtung zu ihr an den Tisch kam.
„War ich“, antwortete sie. „Er ist da drüben.“ Aufmerksam betrachtete sie ihre Freundin mit ihrem wallenden Haar, das bis zu den Hüften reichte, wenn sie es nicht zum Pferdeschwanz gebunden trug, und den fein geschnittenen Gesichtszügen. Selbst Willow hätte eher an Russells Seite gepasst als sie selbst, fand Gail.
„Hat das was zu bedeuten?“, wollte Willow wissen und deutete auf das Paar.
„Keine Ahnung. Aber ich glaube … er ist nicht der Richtige für mich. Ich stehe keine fünf Verabredungen mit ihm durch. Ich weiß, das bringt deine ganze Planung durcheinander, aber … ich kann das einfach nicht.“
Willow nickte. „Ich verstehe schon. Ich werde mit Conner reden und ihn bitten, jemand anders für dich zu suchen.“
„Nein, ich glaube, das wird nicht funktionieren. Es gefällt mir nicht, dass ich über eine so wichtige Sache keine Kontrolle habe.“
„Warum hast du dann unterschrieben?“ Verwundert blickte Willow sie an. „Du hast das Ganze ins Rollen gebracht, und damit meine ich alles, auch die Serie. Was ist passiert?“
Gail atmete ein paarmal tief durch. „Ich habe bei meinem Plan eine Sache übersehen.“
„Und die wäre?“
„Meine Gefühle, Will. Ich könnte mich mühelos in Russell verlieben, aber ich weiß nicht, was er hier zu suchen hat. Vermutlich benutzt er mich nur für seine Zwecke, und ich weiß nicht, wie ich mich vor ihm schützen soll.“
Willow legte einen Arm um ihre Schultern. „Ich werde dir nichts vormachen. Ich möchte, dass du dich weiter mit ihm triffst, weil er so ganz anders ist als die Männer, mit denen du dich sonst verabredest. Ich glaube, du brauchst das. Aber natürlich will ich auch nicht, dass dir irgendjemand wehtut.“
Gail dachte einen Moment lang über ihre Gefühle nach, dann nickte sie. „Ich bin eifersüchtig“, räumte sie
Weitere Kostenlose Bücher