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Auf die Plaetze, fertig - tot

Auf die Plaetze, fertig - tot

Titel: Auf die Plaetze, fertig - tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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spöttisch. "Weißt du, in Wahrheit macht sie sich jedes Mal schon in der Umkleidekabine vor Angst in die Hosen!"
    "Gar nicht wahr!" Naomi schnaufte empört. "Glaub ihr kein Wort, sie …"
    So ging es noch für eine Weile hin und her, bis Coach Carson schließlich alle zusammentrommelte und wieder in den Bus zurückbeförderte. Den Rest des Tages verbrachten sie mit einer Stadtrundfahrt, von der die drei Freundinnen allerdings nicht besonders viel mitbekamen. Dazu waren sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Am nächsten Morgen allerdings war Carlie und Naomi ihre Aufregung anzumerken. Wie die Tiger im Käfig liefen sie im Zimmer auf und ab und wühlten ständig in ihren Sporttaschen herum, in der ständigen Angst, etwas Wichtiges vergessen zu haben.
    "Mein Gott, könnt ihr denn nicht mal für fünf Minuten irgendwo still sitzen bleiben?", fragte Aspen nach einer Weile, halb genervt, halb amüsiert. "Das ist ja wie im Irrenhaus hier!"
    Naomi lächelte nervös. "Sorry, wenn wir dir auf die Nerven gehen." Sie stöhnte leise. "Mein Magen fühlt sich an, als wäre ein ganzer Bienenschwarm drin eingeschlossen. Hoffentlich wird mir nicht auch noch schlecht, wie damals bei den …"
    Auch Carlie war offensichtlich nicht in der Lage, sich zu beruhigen. Sie zuckte bloß entschuldigend mit den Schultern, um dann zum x-ten Mal zu prüfen, ob sie ihren Badeanzug eingepackt hatte.
    Schließlich seufzte Aspen theatralisch und schnappte sich ihre Daunenjacke vom Haken an der Zimmertür. "Okay, ich geb's auf. Falls jemand fragt: Ich bin für ein paar Minuten draußen, mir die Beine vertreten. Aber ich schätze mal nicht, dass mich irgendjemand vermissen wird."
    Durch die Hintertür der Pension trat sie hinaus in den Garten. Sie atmete erleichtert auf und schloss für einen Augenblick die Augen. Als sie sie wieder öffnete, entdeckte sie im hintersten Winkel des Gartens eine alte Holzbank, die versteckt zwischen zwei immergrünen Sträuchern stand.
    Obwohl es ziemlich kalt war und der eisige Wind beinahe mühelos ihre dicke Jacke durchdrang, ging sie hinüber und ließ sich auf die moosüberwucherte Sitzbank fallen. Schon nach ein paar Sekunden begann sie zu frösteln. Im Grunde war es noch viel zu kalt, um es sich im Freien irgendwo gemütlich zu machen. Doch die Kälte hier draußen war immer noch erträglicher als der Trubel und die Aufregung drinnen.
    Nicht, dass sie Carlie, Naomi und die anderen Mädchen im Team nicht verstehen konnte. Sie hatte ja selbst immer schon Stunden vor einem Wettkampf furchtbares Lampenfieber bekommen. Bei ihrem ersten größeren Schwimmen war ihr, kurz bevor sie aus der Umkleidekabine hinaus vor die Zuschauertribüne treten musste, richtig schlecht geworden, sodass sie um ein Haar die ganze Show verpasst hätte.
    Doch diesmal würde sie ja nur als Zuschauer dabei sein und nicht am eigentlichen Wettbewerb teilnehmen, was sie insgeheim immer noch ein bisschen wurmte.
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Hintertür der Pension mit einem Klacken ins Schloss fiel. Mit einer Hand schirmte sie ihre Augen vor der tief stehenden Sonne ab, doch da sie im hintersten Winkel des Gartens saß, konnte sie nicht erkennen, wer da gerade ins Freie getreten war.
    Es kann ja eigentlich nur jemand aus dem Team sein, dachte sie. Suchen die anderen vielleicht nach mir? Aber warum ruft dann niemand?
    Als sie ein leises Scheppern aus dem Gartenschuppen vernahm, entspannte sie sich wieder. Wahrscheinlich war es nur die Pensionswirtin, die dort lautstark nach irgendeinem Werkzeug suchte.
    Sie schloss die Augen, lehnte sich entspannt zurück und genoss die Ruhe, die sie umgab. Hier draußen gab es nur das leise Rascheln des Windes, der durch die kahlen Baumkronen wehte. Die Geräusche aus dem Schuppen waren inzwischen verstummt, und Aspen vergaß den Zwischenfall einfach.
    Sie musste schon eine ganze Weile auf der Bank gehockt haben, denn als ein lautes Poltern sie auffahren ließ, fühlte sich ihr Hintern ganz taub an, so als habe sie stundenlang in einer Gefriertruhe gesessen.
    Ich muss tatsächlich eingedöst sein , dachte sie, überrascht darüber, dass man bei dieser Kälte tatsächlich einschlafen konnte. Doch offenbar war sie nicht allzu lange weggetreten gewesen, denn der Krach war ganz eindeutig aus dem Inneren der Pension gekommen. Anscheinend sind die anderen wenigstens nicht ohne mich abgehauen.
    Als Aspen das Haus betrat, wäre sie beinahe mit Coach Carson zusammengeprallt, der mit hochrotem

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