Auf die Plaetze, fertig - tot
Traumtyp!
"Du bist also Aspen? Ich bin Ryan." Er streckte ihr die Hand entgegen. "Mein Dad hat schon viel von dir erzählt. Tut mir echt leid, dass wir uns unter so unerfreulichen Umständen kennen lernen."
Es dauerte eine Weile, bis Aspen sich so weit unter Kontrolle hatte, etwas zu erwidern. Sie fühlte sich, als wäre sie gerade mit Volldampf vor eine Wand gelaufen. Dieser Ryan war wirklich eine Wucht – und er ging ganz offensichtlich ebenfalls auf die Remington High! Wie konnte es sein, dass er ihr noch nie zuvor aufgefallen war? "Ähm … Ja … Hi Ryan. Du … Dein Dad? Kenne ich den denn? Ist er etwa einer der Lehrer an der Schule?"
Carlie lachte hell auf. "Nein, du Dummerchen! Ryan ist der Sohn vom Coach!"
"Echt? Du bist der Sohn von Coach Carson?" Aspen konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren – und das sicher nicht nur, weil er der Sohn ihres Trainers war. "Wie kommt es, dass ich dich bisher noch nie gesehen hab?"
"Tja, das könnte eventuell damit zusammenhängen, dass ich die letzten zwei Monate als Austauschschüler in London verbracht habe." Ryan grinsten jungenhaft. "War echt spitze auf der Insel. Aber jetzt, wo ich sehe, was ich hier alles verpasst habe …"
Aspens Wangen röteten sich, doch zum Glück gelang es ihr, einigermaßen über ihre Verlegenheit hinwegzutäuschen, indem sie sagte: "London? Hey, das ist ja supercool! Ist die Stadt nicht echt der Hammer?" Vor ein paar Jahren war Aspen zwei Mal mit ihren Eltern in Großbritannien gewesen. Sie hatten dort Verwandte ihrer Mutter besucht – und vor allem London hatte es der damals Elfjährigen sofort angetan.
"Ja, ist schon ziemlich cool da. Alles ist so anders als hier bei uns. Viel älter und majestätischer. Wo man auch ist, man wird einfach das Gefühl nicht los, dass an diesem Ort Geschichte geschrieben wurde."
Sie fachsimpelten noch eine ganze Weile, bis Naomi sie schließlich mit einem Räuspern unterbrach. "Ich will ja das junge Glück nicht stören, aber seid ihr nicht hergekommen, um mir Händchen zu halten?"
Schuldbewusst senkte Aspen den Blick und trat wieder zu ihrer Freundin an die Couch. "Sag mal, wie ist das überhaupt passiert? Der Coach meinte, du bist mit dem Fuß in einer Treppenstufe hängen geblieben?"
Naomi seufzte. "Ja, so was Dämliches! In einem Augenblick gehe ich noch ganz normal die Treppe runter, im nächsten gibt’s einen lauten Krach und ich hänge schon halb in der Luft. Keine Ahnung, wie das geschehen konnte. Wahrscheinlich waren die Stufen schon länger morsch, und ich hatte einfach das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein."
"Na ja, es hätte aber auch schlimmer kommen können", widersprach Carlie vehement. Dann wandte sie sich an Aspen. "Ryan war nämlich glücklicherweise gerade zur rechten Zeit am rechten Ort. Er hat Naomi aufgefangen und sie damit wahrscheinlich noch vor einem Genickbruch gerettet."
Ryan verdrehte die Augen, konnte aber nicht verhindern, dass sich eine leichte Röte auf seine Wangen schlich. "Jetzt reicht's aber wirklich! Wenn du nicht augenblicklich mit deinen Lobgesängen aufhörst, lasse ich deine Freundinnen demnächst einfach die Treppe runterfallen!"
"Aber sie hat recht, Ryan", sagte jetzt auch Naomi. "Und ich glaube, ich habe mich bisher noch nicht einmal anständig bei dir für meine Rettung bedankt."
Abwehrend hob Ryan die Hände. "Lass gut sein. Sieh lieber zu, dass du möglichst schnell wieder gesund wirst. Apropos, wo bleibt eigentlich der Notarzt?"
Wie auf Kommando erklang plötzlich gedämpftes Sirenengeheul – und Naomi stöhnte genervt auf. "Mensch, kann denen vielleicht mal jemand sagen, dass ich nicht kurz davor stehe, den Löffel abzugeben? So ein Aufstand wegen eines verstauchten Knöchels. Das ist ja megapeinlich!"
Doch Aspen wusste, dass Naomi längst nicht so fröhlich zumute war, wie sie ihnen mit ihren lockeren Worten weismachen wollte. Sie war richtig weiß um die Nasenspitze, als sie in die Runde blickte und fragte: "Wer springt denn jetzt bloß beim Rennen für mich ein?"
Aspen schluckte. "Ähm … Der Coach hat mich gefragt, ob ich vielleicht bereit wäre … Na ja …"
Naomi atmete erleichtert auf. "Du? Mensch, da bin ich aber froh."
Im selben Augenblick stürmten ein paar wichtig dreinblickende Sanitäter den Raum und komplimentierten Carlie, Ryan und Aspen ziemlich unsanft hinaus.
"Toi, toi, toi!" rief Naomi ihnen noch zu, bevor die Tür vor ihren Nasen mit einem Knall ins Schloss fiel.
Als Aspen, Carlie und die
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