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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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warme Brise. »Oder ich deinen. Oder wir fahren beide um die Wette in unseren getunten High-Tech-Rollstühlen.«
    »Ich werde mir auf meinen einen fluoreszierenden roten Rennstreifen pinseln lassen«, sagte Lily und tat unbeschwert. Es war nur müßiges Geplauder auf der Fahrt. Kein Bekenntnis zu einer gemeinsamen Zukunft. Eins musste man Derek Wright lassen, dachte sie und ignorierte den Schmerz in ihrer Brust: Wenn er einer Frau seine Aufmerksamkeit schenkte, dann fühlte sich diese Frau, als sei sie in seiner Welt die einzige.
    Es war ein schwindliges Gefühl; eines, an das sie sich noch erinnern würde, wenn ihre Affäre längst vorüber war. In der Zwischenzeit waren sie hier draußen zusammen - wenn auch nicht im romantischen Sinne -, und sie würde den kostbaren Augenblick nicht verderben, in dem sie eine Sekunde zu früh an die Realität dachte.
    Dazu war später noch jede Menge Zeit.
    »Rennstreifen, hm?«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte Lily und zwang die Leichtigkeit in ihren Tonfall.
    »Ah-hm.« Derek pausierte, und ein ganzes Zeitalter schien vorbeizuticken. »Egal, wie schnell du fährst, Lily«, sagte er sanft. »Ich werde dich immer einfangen.«

    Der angekündigte Eissturm war sogar noch schlimmer, als Derek erwartet hatte. Innerhalb weniger Stunden waren Zweige und Gebüsch in kristallklares Eis verkapselt.
    Sie hielten inzwischen jede halbe Stunde an, um die Füße der Hunde zu begutachten, die Booties zu wechseln und den Hunden fünf Minuten zu geben, sich von der soliden Eiskruste zu erholen, die den Schnee bedeckte.
    So sehr Derek all diese Unterbrechungen hasste, er wusste, dass die Fahrt weitaus unangenehmer gewesen wäre, wäre Lily nicht bei ihm. Nein, gestand er sich aufrichtig ein, er war nicht sicher, ob er es überhaupt geschafft hätte. Sie schulterte, ohne Klage oder irgendeinen Kommentar, einen mehr als angemessenen Teil der Verantwortung. Und sie kannte die Stärken und Schwächen ihrer Hunde und fuhr entsprechend.
    »Kannst du mir ein bisschen was darüber verraten, was auf uns zukommt?«, fragte Lily ins Mikro. Ihre Stimme zitterte, zum Teil vor Kälte, zum Teil vor Angst, da war er sicher. Sie saß von Kopf bis Fuß eingemummelt im Schlittenkorb. Doch es war fast leichter, hinten auf dem Schlitten zu stehen und ab und zu mit einem Bein anzuschieben. Dann hatte man zumindest etwas Bewegung.
    »Die Bande, hinter der wir her sind, nennt sich Oslukivati. Eine serbische Terrororganisation«, erzählte Derek widerstrebend, und richtete seine Kopflampe wieder auf die Hunde. »Sie steht weltweit auf den Listen mit den Topterroristen. Irgendwie sind sie hier oben auf ein Frühwarnsystem gestoßen, südlich von Nome. Wenn die Station ausfällt, könnten sie unbemerkt Marschflugkörper ins Land bringen, und die Vereinigten Staaten würden es erst merken, wenn sie eine Stadt ausgelöscht haben.«
    »Mein Gott.«
    »Unser Geheimdienst sagt, sie planen, das System mit einer schmutzigen Bombe zu eliminieren und dann ihr Zeug reinzubringen. Ein doppelter Schlag. Alles sorgsam auf einen der schwersten Stürme abgestellt, der Alaska seit siebenundachtzig Jahren heimgesucht hat.«
    »Wie …?« Lilys Stimme versagte, und sie musste noch mal von vorne anfangen. »Wie soll ein einzelner Mann so etwas verhindern?«
    »Ich kriege Unterstützung«, versicherte er. »Mach dir kei-ne Sorgen.« Er machte sich schon Sorgen genug für alle. Dare hatte ihm verklickert, dass mindestens sechzehn Stunden lang kein Flugzeug dorthin aufsteigen könne. Genug Zeit für Oslukivati, die Hälfte der freien Welt in die Luft zu jagen. » Gee! «, rief sie den Hunden zu.
    »Wo ist die Unterstützung?«, wollte Lily dann wissen. »Ich sehe nirgendwo Kavallerie. Ich will Kanonen, Flammenwerfer und Atomwaffen haben, verdammt!«
    T-FLAC-Agenten waren fantasievoll. Wenn sie nicht fliegen konnten, fanden sie einen anderen Weg. Derek zwang sich zu lachen. »Ich würde wirklich gern sehen, wie du einen Flammenwerfer bedienst.«
    »Hey, besorg mir einen. Dann lerne ich es gleich in der Praxis.«
    Derek verlagerte sein Gewicht, als die Leithunde um einen Klumpen gefrorenen Buschwerks bogen, bevor es wieder geradeaus ging. Derek schwor sich, dass Lily garantiert nicht näher als fünf Meilen an den Einsatzort herankam. Sobald er lokalisiert hatte, wo er hinmusste, würde er sie und die Hunde nach Nome schicken, wo sie in Sicherheit war. Sie würde das überleben. Sie musste.
    »Ich könnte dir zu deinem nächsten Geburtstag einen

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