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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ihn finster an. »W-weißt d-du, wie du aussiehst?«
    »Wie denn, Liebling?« Er zog ihr die schwere Lammfelljacke aus, während sie ihn mit benommenem Blick ansah, die Wangen bleich, die Lippen blau.
    »Wie Derek.« Sie senkte die Stimme zu einem schleppenden, verschwörerischen Flüstern. »Ich ha-hab von ihm geträumt, weißt du.«
    »Hast du das?«
    Ihre Augen flatterten zu, und sie sackte an ihn. Er packte sie und schüttelte sie ein wenig. »Bleib bei mir, Baby. Erzähl mir von deinem Traum.«
    Er nahm ihren Pullover am Saum und zog ihn ihr über den Kopf. Sie schlug erfolglos gegen seine Hände, die Unterkühlung machte sie ungelenk.« Kei-ne Chance. Sto-opp!«
    »Ich versuch nur, dich warm zu kriegen.« Er fand die Knöpfe ihres eisigen Hemds, riss sie auf und zerrte die schwere Wolle über ihre Schultern die Arme hinunter. Dann zog er ihr das seidene Thermounterhemd über den Kopf, bis sie zitternd und halb nackt vor ihm im Mondlicht stand, die Haut marmorblass und glänzend.
    Er rieb ihren Oberkörper grob mit dem Reserveschal ab, den er in seiner Jackentasche hatte.
    Sie machte ein finsteres Gesicht. »Das ist ni-nicht warm, da-das tut weh. Au! Hör auf!«
    »Gut. Es ist gut, dass es wehtut, Lily«, murmelte Derek, machte grob weiter und hielt seine Stimme sanft. Jesus, war sie kalt! Er rieb immer weiter. Wartete vergeblich, dass ihre Haut sich erwärmte.
    »Derek tu-tut mir weh.« Sie wand sich und versuchte halbherzig, zu fliehen. Er wollte verdammt sein, wenn er das zuließ.
    »Derek tut dir weh?«, fragte er und sagte sich, dass er nur mit ihr sprach, um sie wach zu halten, bei Bewusstsein.
    »Er wi-will mi-mich.«
    »Ja«, murmelte Derek, der sie nach wie vor wild mit dem Schal abrieb.
    »A-aber nu-nur für jetzt.«
    »Für jetzt und für immer, Liebling.«
    »Ah-ha.«
    Ihr Kopf schwankte trunken hin und her. Sie zog mit eisigen Fingern an seinen Händen. »De-Derek ist k-kein M-Mann für i-immer.«
    Die Worte trafen ihn wie ein Schlag und fühlten sich wie ein Dutzend Eispickel an, die sich in sein Fleisch gruben und sein Herz wund kratzten.
    »Ist er das nicht?« Nimm es nicht ernst, beachte es gar nicht, sagte er sich, während er weiter mit dem Schal rieb. Sie ist nicht ganz bei sich.
    »Ni-nicht für mi-mich«, flüsterte sie und seufzte, dass es ihm das Herz zerriss. Dann versuchte sie, sich loszumachen. »Tut weh-eh.«
    Sie war so schwach. Ihr Fluchtversuch war Mitleid erregend. Er rieb, ihrem Protest zum Trotz, so schnell er konnte weiter. »Ich weiß, Süße. Es tut weh. Aber ich bin fast fertig, Ich muss dich richtig trocken bekommen. Ah, verflucht. Nicht weinen.«
    Er tat alles, um die Tränen zu ignorieren, die ihr über ihre aschgrauen Wangen liefen. Dann warf er den dicken Wollschal zur Seite und zog seine Jacke aus, die er anbehalten hatte, um sie für sie warm zu halten. Ihre Arme in die Ärmel zu stopfen war, als versuche man, einen Tintenfisch einzupferchen. Aber schließlich hatte er es geschafft, machte die Jacke zu und schlug den Kragen um ihr Gesicht hoch. Er wischte mit dem Daumen die Tränen von ihren Wangen.
    Sie sah so verloren aus, dass ihn das Herz schmerzte. »Gott, Lily.« Ihr Name kam ihm wie ein Stoßgebet über die Lippen. Er zog sie an sich und legte, mehr um seiner selbst willen, die Arme um sie. Er brauchte diesen Moment, diesen einen Moment, um sie zu halten. Sich zu versichern, dass sie am Leben war. In Sicherheit.
    Doch er wusste im selben Moment, dass sie nicht in Sicherheit war. Noch nicht. »I-ich denke, i-ich leg mich je-jetzt schlafen.«
    »Ich weiß, du bist müde, Süße«, sagte er. »Ich weiß.« Derek verbannte alle Gefühle aus seinem Herzen. Er wusste, dass er ihre Rumpftemperatur nach oben bringen musste. Schnell. Sie schwankte in seinem Griff. Er riss sie auf seine Arme und rannte zu ihrem Schlitten. Der Schlitten war ein Totalschaden. Erst war er über das Eis gezerrt worden und dann, auf der Seite liegend, das felsige Ufer hinauf. Lilys Ausrüstung war an den Resten festgeschnallt.
    »Ich spanne euch gleich aus«, sagte er zu den Hunden. »Aber erst kommt Lily.« Er löste mit einer Hand die Gurte und holte sich, was er brauchen konnte.
    Zuerst der Schlafsack.
    Er rollte die Isomatte aus, breitete den Schlafsack aus und legte Lily vorsichtig hin. Mit ökonomischen Handgriffen fasste er unter die Jacke und zerrte ihr die triefnassen Hosen und langen Unterhosen aus. Dann streifte er ihr zwei Paar dicke Wollsocken über die Füße. Er rollte sie zur

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