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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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anderen. Sie zwinkerte ihn verständnislos an.
    »Verdammt noch mal, Lily Munroe«, schrie Derek, und die Wut verbarg sein Entsetzen. »Lass das verfluchte Messer los und halt dich mit beiden Händen am Gürtel fest! Jetzt !«
    Sie sah ihn gekränkt an, doch sie schaffte es, beide Hände an den Gürtel zu bekommen. Er zog probeweise ein wenig. Sie schlitterte vorwärts. »Festhalten.« Er zog wieder. Die nächsten kostbaren Zentimeter. Und wieder. Und wieder.
    Als sie nah genug war, packte er sie blitzartig am Handgelenk. Ohne Zeit zu verschwenden, zog er sie zu sich, schob sie parallel neben sich. Dann nahm er sie fest in die Arme, legte eine Hand schützend um ihren Kopf, schlang die Beine um ihre und rollte sich mit ihr, so schnell er es wagen konnte, von der fragilen Eisfläche. Die Gefahr war immer noch viel zu real. Das Eis war dünn, und jetzt, mit ihrer beider Gewicht, gingen sie mit jeder Drehung ein Risiko ein. Aber es gab keinen anderen Weg.
    O Gott. So nah. Ein Herzschlag später und…
    Die Unterkühlung hatte ihr alle Kraft geraubt, ihren Willen und ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Gott sei Dank hatte sie ein paar Sekunden lang die Kraft besessen, das Messer zu benutzen und sich aus dem Wasser zu ziehen, denn er wäre nie nah genug an sie herangekommen, um sie herauszuziehen. Ein paar Sekunden länger, und es wäre aus gewesen.
    Er drückte ihren triefend nassen Körper an sich, umfasste sie mit Armen und Beinen und rollte weiter. Sie gab keinen Laut von sich, als er sie mit seinem ganzen Gewicht auf das unerbittliche Eis presste. Das Wasser spritzte aus ihren Kleidern, während sie weiter und weiter rollten, bis er sicher war, dass das Eis steinhart war und nicht nachgeben würde.
    »Halt durch, Lily.« Seine Stimme flüsterte hastig und sanft durch die Nacht. Er wollte sie bei Bewusstsein halten. »Wir sind fast da, Süße. Fast da. Und wir werden ein Feuer haben. Und es warm haben.«
    » Warm «, wiederholte sie, die Stimme nur ein Schatten ihrer selbst.
    Das machte ihm Angst. Sie war schneeweiß und fast erfroren. Aber das war nicht alles, worum er sich Sorgen machen musste. Irgendwo da draußen war ein Heckenschütze, den es vermutlich in den Fingern juckte, seinen Job zu Ende zu bringen.
    Die Landschaft schimmerte blendend weiß im Mondlicht. Jede Sekunde, die sie aus dem Eis heraus waren, brachte sie der Kugel im Rücken näher. Oder der Kugel im Kopf. Oder … Es gab hier nirgendwo Deckung, nicht einmal eine Wolke, die den Mond verhängte.
    Endlich waren sie am Ufer. Derek begriff, dass er den Atem angehalten und auf den Einschlag gewartet hatte. Er kam stolpernd auf die Füße und zog Lily mit hoch. Das Wasser triefte von ihrem Körper. Als er sie auf seine Arme hob und losrannte, fiel ihr Kopf kraftlos an seine Brust.
    Die beiden Schlittengespanne warteten weiter oben am Ufer im Schutz der Felsen und Büsche. Sie bewegten sich rastlos. Als er Lily zu ihnen trug, bellten sie wie verrückt und beobachteten ihn mit angstvollen Augen.
    Derek ließ Lily vorsichtig an sich hinabgleiten, bis ihre Füße den Boden berührten. Ihre Knie gaben nach. Er stemmt das Knie zwischen ihre Beine, um sie aufrecht zu halten und packte sie am Arm, als sie schwankte.
    Verwirrt, die Haut aschfahl, die Augen blicklos unter eisverkrusteten Wimpern sagte sie plötzlich mit ernster, verschwommener Stimme: »Ich bin ein kleiner Pi-Pinguin, kukurz und di-dick.«
    »Das heißt wohl, dir ist kalt. Ich wärme dich gleich wieder auf. Warte hier.« Ihre Verwirrung machte ihm höllische Sorgen. Die schlurfende Sprache würde noch das kleinste Problem sein, wenn er sich nicht beeilte. Er zerrte ihr die nasse Mütze vom Kopf und warf sie weg. Dann nahm er den langen Zopf zwischen die Hände und drückte das Wasser heraus. Er zog sich den Schal vom Hals und wickelte ihn um ihr Haar. Den Wärmeverlust, speziell am Kopf, zu verhindern, hatte jetzt oberste Priorität.
    Sie war schlaff wie eine Flickenpuppe, kaum noch bei Bewusstsein, und sie schwankte in seinem Griff. Hätte er sie nicht mit aller Kraft festgehalten, sie wäre zu seinen Füßen zusammengebrochen.
    »Bleib bei mir, Süße«, sagte er rau, während er sich die Mütze vom Kopf zog und sie ihr um Gesicht und Hals feststopfte. Der Schal würde sie erst mal etwas wärmen. »In einer Minute wirst du schon glauben, du liegst auf Hawaii am Strand.« Schwachsinn. Sie zitterte nicht. Ein schlechtes Zeichen. Das Wichtigste war, zu allererst ihren Rumpf aufzuwärmen.
    Sie sah

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