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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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bis Barber wieder auf die Füße kam, dann setzte er ihm einen schnalzenden Karatetritt an die Seite des Knies. Barber heulte vor Schmerz, stolperte aber nur und katapultierte auf Derek zu.
    »Ich hätte dich zuerst erschießen sollen«, keuchte er mit rotem Gesicht.
    »Du hättest es versuchen können.« Sie umkreisten einander in einem makabren Pas de deux. Der Wind heulte durch die Baumwipfel, ihr Atem ging schnell und gefror in der eisigen Luft.
    Sie fixierten einander. Barber griff nach unten und holte ein Tarpon-Bay-Jagdmesser aus einem Halfter an seinem linken Oberschenkel.
    Derek lächelte und warf sein KaBar-Messer bereits von einer Hand in die andere. »Deine bevorzugte Waffe, nicht wahr?«, sagte Derek und dachte an Crofts Verletzungen und daran, mit welchem Vergnügen sie ihm zugefügt worden waren.
    »Geschnitten und gewürfelt, Arschloch. Geschnitten und gewürfelt. Ich werde meinen Spaß mit dir haben, und wenn ich mit dir fertig bin, such ich mir zum Spielen’ne hübsche Ärztin.«
    Derek hielt seine Beine in Bewegung und schwang den rechten Arm, Schnitt und Stoß, Schnitt und Stoß. Barber tat das Gleiche. Sie umkreisten einander, räumten mit den Füßen den Schnee aus dem Ring.
    »Schau dich nur um. Das wird das Letzte sein, was du siehst: ich und mein Messer in deinem Bauch«, sagte Derek und spürte, wie ihn eine vertraute, unheimliche Ruhe überkam, während er antäuschte und parierte.
    Bis zum Tod.
    Nur ein Mann würde diesen Hügel lebend verlassen. Und dieser Mann musste er sein. Alles andere war undenkbar. Barber durfte nie wieder die Chance bekommen, auch nur auf tausend Meilen an Lily heranzukommen.
    Bei einem Messerkampf gab es drei große Zielbereiche: Muskeln und Nerven; Blutgefäße; lebenswichtige Organe. Muskeln und Nerven zu kappen, würde Barbers Gliederma-ßen außer Kraft setzen. Möglicherweise. In Blutgefäße und Organe zu schneiden, würde unmittelbar zum Tod führen, und war für den Angreifer das letzte Mittel.
    Barber stieß in hohem Bogen mit dem Messer zu und erwischte Derek am Hals. Das erste Blut. Dereks linker Arm schoss vor, und er schloss die Finger um Barbers dicken Hals. Seine Reichweite war nur geringfügig größer, als die des Jüngeren. Er hielt den Arm gestreckt und drückte zu, während Barber fluchend herumtänzelte.
    »Leck mich, Wright. Leck mich.«
    »Du hast ein ziemlich begrenztes Vokabular. Ich würde dich gern ins Gefängnis schicken, damit du eine bessere Schulbildung bekommst, aber es wäre Zeitverschwendung, und ich muss weiter.«
    Clay sah ihn mit zusammengezogenen Augen von der Seite an. »Du willst mich hier oben lassen?«
    Nein, Darius schickt einen Räumtrupp. »Nach McGrath geht es immer geradeaus - nur ungefähr hundertfünfzig Meilen. Besser, du fängst gleich zu laufen an.«
    Barber attackierte ihn mit einem frontalen Tritt, den Derek routiniert abwehrte. Er packte Barbers Bein hinten am Knöchel und zog es zur Seite, dann versetzte er ihm mit dem Knie einen schnellen, harten Stoß in die Lenden. Barber kreischte wie ein Mädchen.
    »Leck mich.« Er krümmte sich über seine Eier und lief zum Schneemobil, an dessen Seite ein Gewehrkolben aus einer Tasche ragte. Derek rannte ihm nach und versuchte es mit einem tief angesetzten Tackling. Sie krachten mit lautem Schlag gegen das Schneemobil, Derek zuoberst. Aus Barbers Nase triefte Blut. Er stemmte sich nach oben, kam stolpernd auf die Beine, Schweiß und Blut übers Gesicht strömend. Derek rollte sich weg. Barbers Stiefel in Größe 48 knallte zwei Zentimeter von seinem Kopf auf den Boden. Barber drehte sich um und hatte das Scharfschützengewehr in der Hand.
    »Wie ich es gesagt habe, leck mich, Wright.«
    »Nein.« Derek holte in einem gleißenden Bogen mit dem KaBar aus. Zwanzig Zentimeter Stahl - partieller Zackenschliff, gekappte Spitze mit Epoxy-Beschichtung, Blutlaufrinne - sanken bis zum Heft in Barbers Kehle.

    Lily hörte das Dröhnen eines Schneemobils, das durch die Baumreihe oberhalb des Lagerplatzes näher kam. Sie packte ihr Gewehr, kletterte auf die kleine Felsformation und legte sich flach hin. Dass sie nicht vorhatte, zwischen das nächstbeste Augenpaar zu schießen, hieß nicht, dass sie nicht bereit war.
    Sie hob das Gewehr auf die Schulter und spähte durch das Zielfernrohr, um besser sehen zu können. Das Glas war gesprungen. Musste beim Sturz passiert sein.
    Sie sah den dunklen Fleck größer und größer werden und routiniert um die Bäume herumkurven. Die

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