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Auf fremdem Land - Roman

Auf fremdem Land - Roman

Titel: Auf fremdem Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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offiziell deklarierten Errichtung einer neuen Siedlung erfordere, und dass nichts zu befürchten sei. Man könne meinen, es sei Wunder was passiert. Otniel Asis wolle Pilze, Spargel und Rucola anbauen, die ebendiese Linken selber für den Salat schnitten und zum Lachs bei ihren Tel Aviver Abendessen blanchierten, also bitte. Nichtsdestotrotz, der Siedlungsstützpunkt war im Bericht der Stützpunktkontrollen von Schalom Achschav(Peace Now) vermerkt worden und erschien sogar im interaktiven Forum der Webseite der Ha’arez . Die Aufsichtsbehörde der Zivilverwaltung rückte an und verfügte eine Einstellung der Arbeiten für die Wohnbauten der Familien.
    Was zu einer Flut von Anrufen seitens Interessenten führte, die mitmachen wollten.
    Und zur Genehmigung des Assistenten des Sicherheitsministers in Sachen Siedlungsangelegenheiten, zwei weitere Wohnwagen von Amidar in das Gebiet transportieren und dort aufstellen zu dürfen.
    Und zur Unterstützung seitens der Administration für Bauen in ländlicher Region im Wohnraumbeschaffungs- und Bauministerium.
    Und zur Zuweisung eines Etats von der Kommunalverwaltung.
    Und es kamen weitere Familien, junge Paare und Junggesellen – wer Erez-Israel liebte, wer Stille und Natur liebte, wer geringe Ausgaben liebte. Es wurde nichts verborgen – das Protokoll einer Sitzung zur Verteilung des Grund und Bodens wurde in der Synagoge vor aller Augen aufgehängt (!), doch offiziell deklariert wurde nichts. Bisweilen waren Evakuierungsdrohungen zu vernehmen, oder es wurde ein mahnender Finger geschwenkt, nu-nu-nu, Babys wurden auf dem Hügel geboren, und so erblühte das Pioniertum unserer Tage, und Ma’aleh Chermesch 3 wuchs und gedieh.

Drei kamen
zur Mittagszeit
    Vier Jahre später …

Die Karawane
    Ein Hügel. Helle, stille Erde, nahezu kahl: gelbbraun gesprenkelte Felsen, vereinzelte Olivenbäume, lichtgrüne, samtige Fleckendecke nach dem Regen. In der Mitte zerschnitten von einer einspurigen Straße, schmal und voller Schlaglöcher. Ein Wohnwagen, auf dem Rücken eines großen Lastwagens, schaukelte langsam auf der Serpentinenstraße auf und ab. Ein gelbes palästinensisches Taxi mit grüner Nummer kroch ungeduldig hinter ihm her. Nach dem Taxi holperte ein alter, weiß-staubiger Renault Express, auf dessen Heckscheibe Aufkleber verkündeten: »Mein Golani vertreibt keinen Juden!«, »Hebron seit ewig und für immer«, »Oslo-Verbrecher vor Gericht«. Er wurde von Otniel Asis gefahren: bärtig, mit Kipa, staubig wie sein Wagen. Im Kindersitz auf der Rückbank saß sein jüngster Sohn, der dreijährige Schuv-El, und weinte bitterlich, da ihm sein Bamba-Riegel in einer scharfen Kurve aus der Hand gefallen war und weder er noch sein Vater die Möglichkeit hatten, ihn vom Boden des Autos aufzulesen. An einer der Schläfenlocken des Jungen klebten gelbe Krümel. Das vierte Fahrzeug in der Zufallskarawane, die sich ad hoc an jenem Tag auf der erbärmlichen Straße in den judäischen Hügeln zusammengefunden hatte, war ein Militärjeep, Modell David, in dem der Kommandeur des Sektors, Hauptmann Omer, zusammen mit seiner Mannschaft saß.
    Es begann ein steiler Anstieg. Der Lastwagen schaltete einen Gang niedriger, der Motor heulte auf und schleppte ihn mit der Langsamkeit der Ziegenherde voran, die gleichmütig neben der Straße einherzuckelte. Der Taxifahrer murmelte auf Arabisch, hupte und scherte zu einem gefährlichen Überholmanöver aus. Sekunden nach dessen Vollendung hatte ein Reifen einen Platten – ein dumpfer Schlag, das Geräusch schleifenden Gummis, der Wagen hopste, der Fahrer fluchte. Das Taxi blieb auf der Stelle stehen und blockierte die Fahrbahn. Ihm entstieg Jeff McKinley, Korrespondent der Washington Post in Jerusalem, der auf dem Weg zu einem Interview mit einem hochkarätigen Minister der Regierung Israels in dessen Haus in der Siedlung war, die sechs Kilometer entfernt von der Stelle lag, an der sie notgedrungen angehalten hatten. McKinley blickte auf seine Uhr und wischte sich einen Schweißtropfen von seiner breiten Stirn. Am Abend zuvor hatte ihm sein Vater vom Schnee erzählt, der in Washington gefallen war, und hier schwitzte er bereits im Februar. Noch zehn Minuten bis zu dem Termin im Hause des Ministers. Er hatte keine Zeit zu warten, bis der platte Reifen repariert war. McKinley reichte dem Fahrer einen Fünfzigschekelschein und begann, zu dem Anhalterstand zu marschieren, den er ein paar Dutzend Meter weiter vorn erspäht hatte.
    Als ob ihm der

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