Auf fremdem Land - Roman
der zänkische Ketzer«.
Zwei Familien blieben also übrig, vereint in ihrer Liebe zum Land und ihrer Auffassung über den Charakter des Ortes und seine Führung, nur an Mitteln fehlte es. Ganz langsam besserte sich ihr Geschick. Da an jedem Ort, wo es einen Israeli gibt, diesem Schutz gewährt wird und innerhalb eines gewissen Radius um sein Gelände herum Arabern der Zutritt verboten wird, trafen Soldaten der israelischen Verteidigungsarmee ein, um die Familien Asis und Jisraeli und die drei leeren Wohnwagen zu bewachen, und zu ihrem Arsenal gehörten eine Hütte, ein Wasserturm und ein Generator, dessen Leistung die des kleinen Generators der Siedlungssektion um ein Vielfaches überstieg. Als Otniel eines Tages seinen Freund Giora, den Regimentskommandeur, um eine kleine Gefälligkeit bat, nämlich Strom von dem Generator und Wasser aus dem Wasserturm für die Wohnwagen, sagte Giora augenzwinkernd: » Sure , warum nicht?«
In der Siedlungssektion der zionistischen Organisation liebte man die Idee des Landbaubetriebs – wie kann man auch gegen frischen Spargel, Pilze und erlesenen Ziegenkäse sein, und überhaupt, gegen wahres Pioniertum wie von ehedem? Die Angestellten der Abteilung genehmigten im Nachhinein die Erweiterung von Ma’aleh Chermesch 3 und schlossen auch die Landwirtschaft in das Abkommen über die Siedlungsstützpunkte mit ein – worin es unter dem Namen »Kleinviehbetrieb Chermesch Süd« auftaucht – im Gegenzug dafür sollte ein Wohnwagen geräumt werden, was am Ende doch nicht geschah, da eine neue Familie eintraf (obgleich auch sie nach einigen Wochen wieder fortzog).
Der Beschluss bot Amidar die Möglichkeit, weitere Wohnwagen hinzuschaffen.
Und der Postbehörde, an dem Ort einen Sammelbriefkasten einzurichten.
Und dem Ministerium für Infrastruktur, die Abteilung für öffentliche Arbeiten anzuweisen, ein wenig Asphalt aufzubringen, aber bitte an Tagen, an denen die Aufsichtsbeamten der Verwaltung nicht durch die Gegend liefen.
Und dem Landwirtschaftsministerium, Otniel den Status eines Bauern zu bestätigen und gewisse Quoten fließenden Wassers zuzugestehen.
Und dem stellvertretenden Ministerialdirektor der Hauptbuchhaltung im Finanzministerium, eine affiliierte Bank anzuweisen, den Wohnraumbeschaffungssektionen vor Ort Kredite zu geben, die mit der automatischen Genehmigung vom Ministerium für Wohnraumbeschaffung einhergingen, Infrastrukturarbeiten auszuführen, was wiederum den araberfreien Radius vergrößerte.
Und Amana, der Siedlungsbewegung von Gusch Emunim, Stielaugen zu machen, Initiativen ins Leben zu rufen und Kriterien für die Bearbeitung von Grund und Boden festzulegen.
Sogar ein Mähdrescher traf eines Tages ein, die Spende einer Organisation deutscher Christen, die ein Gesamt-Erez-Israel unterstützten.
Infolge eines Luftbildaufklärungsflugs einer der linken Organisationen kam es zu Telefonanrufen vom Sicherheits-, vom Innen- und vom Wohnraumbeschaffungs- und Bauministerium sowie vom Regierungsoberhaupt – wer hatte die Entscheidung getroffen, eine neue Siedlung in Israel zu errichten? Wem gehörte das Land, und welcher Art waren die Rechte an Grund und Boden? War es staatlicher Boden, ausgewiesener Staatsgrundbesitz, sogenanntes Dispositionsland der staatlichen Grundstücksverwaltung? Privatgrund, der aus sicherheitsrelevanten Gründen beansprucht worden war? Privates Land, das von Palästinensern erworben worden war? Privater Boden von Palästinensern, der nicht erworben worden war? Und falls er im Privatbesitz von Palästinensern war – landwirtschaftlich bearbeitet oder nicht? Reguliertes, registriertes, mandatarisches Land? Wer hatte eine Genehmigung erteilt? War ein formelles Planungsverfahren durchgeführt worden, waren Flächennutzungspläne von Architekten bei den Planungskommissionen eingereicht worden, und falls ja – waren sie genehmigt worden? Was war der Verwaltungsbezirk der neuen Siedlung? Was sagten die zuständigen Stellen? Was meinte der Generaltreuhänder? Wie äußerte sich der Koordinator? Und die Armee vor Ort, was war ihre Meinung? Und hatte man mit dem Büro des Generals gesprochen?
Fragen über Fragen!
Es wurde allen höflich erklärt, dass es sich nur um einen landwirtschaftlichen Anbaubetrieb handele, der sich im Zuständigkeitsbereich des Verwaltungsbezirks Ma’aleh Chermesch befände, zumindest größtenteils; auf alle Fälle die Fläche der bestehenden Siedlung, die keine Genehmigung von Seiten der Regierung wie bei einer
Weitere Kostenlose Bücher