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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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folgen, was ich sage?«
    Gary machte ein ängstliches und unsicheres Gesicht. Er drehte sich zu Peter herum.
    »Er schickt Sie nach Hause, Gary«, sagte Peter. Garys Mund stand eine Sekunde lang offen. Dann verzog es sich zu einem breiten Lächeln.
    »Ich kann nach Hause?« fragte er, als könne er es nicht fassen. Peter lächelte unwillkürlich zurück. »Yeah, Gary, Sie können nach Hause.«
    Garys Augen leuchteten. Dann stie ß er einen Freudenschrei aus und schlang die Arme um Peter.
    »Sie sind ein guter Anwalt, Pete. Sie sind der beste Anwalt. Sie haben's geschafft, dass sie mich nach Hause schicken.« Richter Kuffel machte Anstalten, hammerschwingend zur Ordnung zu rufen. Dann überlegte er es sich anders und legte den Hammer weg. Peter stand hilflos und sprachlos in Garys Umarmung und errötete heftig.

Zweiunddrei ßigstes Kapitel
1
    »Möchten Sie noch ein Stück Kuchen, Peter?« fragte Alice Harmon.
    »Mrs. Harmon, wenn ich noch ein Stückchen Apfelkuchen esse, platze ich.«
    »Ich glaube, ich kann noch irgendwo ein Stück unterbringen«, meinte Arnos Geary.
    »Gary, reich mir bitte Arnos' Teller rüber«, bat Alice ihren Sohn. Als Gary den Teller ergriff, stand er mit dem Rücken zu Alice Harmon und konnte nicht sehen, wie seine Mutter strahlte. Donna stand auf und wandte sich an Peter. »Ich möchte etwas frische Luft schnappen. Wollen Sie mich begleiten?« »Gern.«
    Donna öffnete die Gazetür und führte Peter auf die Vorderveranda ihres Elternhauses. Es war Mitte September, die Sonne war fast untergegangen, und die Abendluft war eisig. Donna und Peter trugen Pullover. Sie spazierten in den Vorgarten. Donna schlang die Arme um sich, als sie langsam an dem weißen Bretterzaun entlang schlenderten, der Harmons Grundstück umgab. »Es ist so schön, Gary wieder zu Hause zu haben«, sagte Donna. »Sie glauben nicht, wie sich Mom und Dad seither verändert haben.«
    »Die Sache ist noch nicht ausgestanden«, warnte Peter. »Die Beschuldigungen müssen noch abgewiesen werden.« »Sie werden ihn nicht wieder ins Gefängnis schicken«, sagte Donna zuversichtlich. »Das können sie nicht. Mr. Ridgely ist dafür zu anständig.«
    Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Dann sagte Donna: »Es ist erstaunlich, wie sich alles verschworen hat, um Gary schuldig erscheinen zu lassen. Dass er Wilma Polk belauschte, dass die O'Shay Booth von dem Malteserkreuz erzählte und Steve sich verplapperte, dass die Tote im Stallion gewesen war...« »Deshalb wird Earl sich Zeit lassen, ehe er jemand anderen beschuldigt. Er wird nicht noch mal einen Fehler machen wollen. « »Was denken Sie, wer Sandra Whiley umgebracht hat?« fragte Donna, als sie an der mächtigen Eiche ankamen, die dem Vorgarten Schatten spendete.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe eigentlich nicht sehr viel darüber nachgedacht. Im Kino rettet der Verteidiger seinen Mandanten immer dadurch, dass er herausfindet, wer der Mörder ist. Im wirklichen Leben kümmert das die Verteidiger eigentlich nicht. Ich habe diesen ganzen Prozess hindurch versucht, den Beweisen der Anklage entgegenzutreten, um einen berechtigten Zweifel zu wecken. Ich meine, es wäre phantastisch, wenn ich beweisen könnte, wer Sandra Whiley getötet hat, aber solange ich Earl überzeugen kann, dass er Gary auf freien Fuß setzen soll, habe ich meine Arbeit getan.« »Sie müssen doch irgendeine Idee haben. Was ist mit Christopher Mammon? Ich habe gehört, er ist verschwunden.« »Mammon ist ohne Zweifel nicht der Mörder.« »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Wenn ich Ihnen das erzählte, müsste ich ein Versprechen brechen, das ich gegeben habe. Vertrauen Sie mir einfach. Ich weiß, dass Mammon es nicht war.«
    Donna drehte Peter den R ücken zu und senkte den Kopf. »Wenn Christopher Mammon nicht schuldig ist, dann ist es doch wahrscheinlich Steve.«
    »Das ist wohl wahr«, antwortete Peter nachdenklich. »Er ist sicher der Hauptverdächtige. Wir haben gerade erfahren, dass seine erste Frau ihn verlassen hat, weil er sie ebenfalls geschlagen hat, er hat also zweifellos einen Hang zur Gewalttätigkeit. Das Problem bei den Beweisen gegen Steve ist Becky O'Shays Aussage.« Peter verstummte. Donna drehte sich zu ihm herum, und er wurde rot.
    »Entschuldigung...«, begann er, aber Donna schüttelte den Kopf. »Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich bin froh, dass ich herausbekommen habe, dass er am Abend vor unserer Hochzeit mit ihr geschlafen hat. Das befreit mich von den

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