Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
ß Peter den mysteriösen Zeugen und sagte: »Mrs. Elliot, bitte regen Sie sich nicht auf. Ich habe ein paar Neuigkeiten für Sie, die vielleicht ein bisschen beunruhigend sind.«
    »Die Klagepartei hat keine weiteren Zeugen«, verkündete Peter.
    Seine Stimme übermittelte der Jury, mit welchem Vertrauen er seinen Fall vertrat. Seine letzten beiden Zeugen waren großartig gewesen, und Peter konnte sich keinen Geschworenen denken, der nicht überzeugt war, dass Nellie Elliot Millionen zugesprochen werden müssten, um sie für die Fahrlässigkeit des Northwest-Maritime-Fahrers zu entschädigen.
    »Darf ich mich einen Moment mit Mr. Haie besprechen?« fragte Lyle Compton den Richter.
    »Ich kann auch die Jury zum Lunch gehen lassen, Mr. Compton. Sobald Sie die Unterredung mit Mr. Haie beendet haben, können Sie alle Anträge stellen, die Sie wollen. Wir fangen nach dem Essen mit der Verteidigung an.« »Das wäre wunderbar, Euer Ehren.«
    Als die Geschworenen drau ßen waren, gab Compton Peter ein Zeichen, mit ihm aus der Hörweite von Mrs. Elliot zu gehen. Peter fühlte sich als Herr der Welt, als er den Gerichtssaal durchquerte. In einem Telefongespräch mit dem Krankenhaus war ihm versichert worden, dass sein Vater wieder voll hergestellt würde, und er stand kurz davor, seinen ersten Millionenprozess zu gewinnen. »Peter«, sagte Compton mit leiser Stimme, »ich bin bereit, einen Vergleich in Höhe von 1,5 Millionen vorzuschlagen. Ich denke, das ist ein faires Angebot.«
    Peters Brustkorb schwoll. Compton war mit seinem Latein am Ende, und er wusst e es. Das Angebot war der letzte verzweifelte Versuch, seinem Klienten die einigen Millionen mehr zu ersparen, die nach Peters fester Überzeugung die Jury zusprechen würde. »Tut mir leid, Lyle, aber ich finde, das ist nicht genug.« Compton schien es unbehaglich zumute zu sein. »Hören Sie zu, Peter, ich bin sehr beunruhigt über die Art und Weise, wie dieser Fall läuft. Sie hätten die Verhandlung nicht fortsetzen sollen. Sie sind zu unerfahren.«
    »Ach«, antwortete Peter und konnte sich kaum ein Grinsen verkneifen, »warum lassen Sie das nicht die Jury entscheiden?« Compton senkte den Blick. Er holte tief Luft und atmete aus. »Ich sollte das wahrscheinlich nicht tun, aber ich will Sie nicht übervorteilen. Ich achte Ihren Vater ungeheuer, und deshalb fühle ich mich genötigt, Ihnen mitzuteilen, dass Sie mit Ihrer Klage Probleme haben. Unter den waltenden Umständen ist dies ein sehr gutes Angebot.«
    Am liebsten h ätte Peter Lyle Compton mitten ins Gesicht gelacht. Probleme mit seiner Klage, also wirklich. Dachte Compton im Ernst, er würde auf diesen durchsichtigen Versuch hereinfallen, sich an den Unsicherheiten eines jungen Anwalts schadlos zu halten, der seinen ersten großen Fall verhandelte? Es tat ihm unglaublich gut zu sehen, wie sich einer der besten Versicherungsanwälte des Staates wand wie ein Wurm an der Angel.
    »Lyle, ich weiß ihre Rücksicht zu schätzen, aber da ist nichts zu machen.«
    Compton wirkte besorgt. »Na schön. Ich hab's versucht, Peter, aber auch ich habe einen Mandanten.«
    Als die beiden Anw älte wieder zu ihren Tischen zurückgekehrt waren, fragte Mrs. Elliot: »Was passiert jetzt?« »Mr. Compton wird wahrscheinlich ein vom Richter angewiesenes Urteil beantragen. Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Das ist Routine. Das macht die Verteidigung immer, wenn die Anklage die Beweisf ührung abgeschlossen hat. Er wird argumentieren, dass wir nicht genug Beweise vorgelegt haben, um den Fall der Jury vorzulegen. Er muss sein Programm durchspielen.« »Und er wird nicht gewinnen?« fragte sie ängstlich. »Natürlich nicht«, antwortete Peter mit einem überzeugten Lächeln. »Um gegen uns zu entscheiden, müsste der Richter erklären, dass die Beweise keine tragfähige Auslegung zulassen, die unsere Position stützt. Das ist ein kaum lösbares Problem.« »Ich möchte einen Antrag an das Gericht stellen«, sagte Compton, der sich fast entschuldigend anhörte.
    »Was ist die Grundlage Ihres Antrags, Mr. Compton?« fragte Richter Pruitt.
    »Euer Ehren, in der Klageschrift der Beschwerdeführerin wird behauptet, dass Northwest Maritime eine im Staat Oregon registrierte Firma ist. Paragraph eins der Klageschrift.« Peter warf einen Blick auf den Schriftsatz, der vor anderthalb Jahren eingereicht worden war, bevor der Fall formell vor Gericht gebracht wurde. In Mrs. Elliots Klageschrift wurde festgestellt, dass Northwest

Weitere Kostenlose Bücher