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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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»Ihr hättet nicht einfach über meinen Kopf hinweg solche Versprechungen machen sollen. Ich bin mir sicher, dass ihr es gut gemeint habt, doch das war nicht in meinem Sinne.«
    Polly schaute sie unglücklich an. »Wir waren das nicht«, murmelte sie bedrückt. »Dein Vater hat das mit Dr. Clarke vereinbart.«
    »Mein Vater«, wiederholte Faith tonlos, ihr Gesicht war blass geworden.
    Abrupt sprang sie auf. »Ein Grund mehr«, sagte sie dann schroff. »Wie gesagt, es tut mir leid Dr. Clarke, aber Sie haben sich umsonst hierher bemüht.«
    Bevor einer von beiden noch etwas sagen konnte, drehte sie sich auf dem Absatz herum und verließ die Küche.
    Überrascht von Faiths heftiger Reaktion schaute Lucian ihr nach.
    »Dr. Clarke, bitte entschuldigen Sie«, versuchte Polly zu vermitteln. »Der Tod ihres Vaters hat meine Nichte doch mehr getroffen, als sie es zugeben will, es ist wohl alles ein bisschen viel für sie gewesen.«
    Nachdenklich sah er die grauhaarige Frau an.
    »Ich nehme an, sie weiß nicht, dass ihr Vater mir das Haus verkauft hat?«
    Polly schüttelte den Kopf. »Nein, und es wäre jetzt bestimmt kein günstiger Zeitpunkt, ihr das zu sagen. Bitte behalten Sie es für sich, ich werde mit ihr reden, und ich bin mir sicher, sie wird auch so nichts dagegen haben, dass Sie die Praxis übernehmen.«
    »Das hat sich eben aber nicht gerade danach angehört«, kommentierte er trocken.
    »Sie hatte in den letzten Jahren kein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Vater«, erklärte Polly bedrückt. »Doch sie wird einsehen, dass es so die beste Lösung ist, sie lebt in London und ist an der Praxis sowieso nicht interessiert. Lassen Sie ihr einfach ein bisschen Zeit.«
    Eindringlich schaute sie ihn an, und schließlich nickte er.
    »Also gut, es wird ohnehin noch einen Moment dauern, bis ich so weit bin, dass ich die Praxis eröffnen kann. Ich habe auch nicht die Absicht, mich in irgendwelche Familienangelegenheiten einzumischen.«
    »Vielen Dank«, strahlte Polly ihn an, »Ich wusste doch gleich, dass Sie ein gutes Herz haben. Wir werden mit ihr sprechen, und ich bin fest überzeugt, dass sich alles finden wird.«
    Faith saß hinter dem alten Mahagonischreibtisch im Arbeitszimmer ihres Vaters, hatte das Gesicht auf die Arme gelegt und weinte.
    Als eine Hand ihr liebevoll und tröstend übers Haar strich, hob sie den Kopf.
    »Wie konnte Vater das nur tun?«, fragte sie anklagend.
    Polly nahm einen Stapel Akten von einem der herumstehenden Stühle, legte ihn auf den Boden und setzte sich dann zu ihrer Nichte.
    »Du bist vor sechs Jahren weggegangen und hast seitdem dein eigenes Leben geführt. Er hat nicht gedacht, dass dir die Praxis noch etwas bedeutet«, erklärte sie beruhigend.
    »Wir wissen beide, dass das nicht stimmt«, sagte Faith aufgebracht. »Ich war immer an der Praxis interessiert. Wenn ich damals nicht herausgefunden hätte, was er getrieben hat, wäre ich hiergeblieben. Es war mein sehnlichster Wunsch gewesen, das hier eines Tages fortzuführen, und das wusste er ganz genau. Er hat das nur gemacht, um mir heimzuzahlen, dass ich das getan habe, was meine Mutter nicht fertiggebracht hat, nämlich ihn zu verlassen.«
    Sanft drückte Polly ihre Hand. »Ich weiß, dass es schlimm für dich ist. Aber willst du Dr. Clarke das nun alles ausbaden lassen? Er ist ein sehr netter Mann, und er hat es auch nicht gerade leicht. Scheinbar hatte er Probleme mit seiner Exfrau, und jetzt ist er mit Emily ganz alleine. Dem Kind geht es mit der Situation wohl ebenfalls nicht gut, und offenbar hat er gehofft, hier für sich und die Kleine einen Neuanfang zu finden. Willst du ihn tatsächlich wieder wegschicken?«
    »Das tut mir wirklich leid für ihn«, murmelte Faith bedrückt, »Aber ich habe meine eigenen Sorgen und kann darauf keine Rücksicht nehmen.«
    »Du wirst doch in ein paar Tagen sowieso nach London zurückkehren, also würde es dich nicht stören, wenn die beiden hier einziehen.«
    Faith warf ihrer Tante einen unglücklichen Blick zu. »Ich hatte vor, hierzubleiben, zumindest für eine Weile. Das wollte ich eigentlich nach der Beerdigung mit euch besprechen.«
    »Aber – was ist denn passiert? Was ist mit deiner Karriere? Und was ist mit Gabriel?«, fragte Polly entgeistert.
    »Meine Karriere habe ich aufgegeben«, erklärte Faith. »Und Gabriel«, sie spuckte den Namen verächtlich aus, »ist Geschichte. Ich will diesen Menschen nie wieder sehen.«
    Polly spürte, dass sich hinter dem Zorn ihrer Nichte noch

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