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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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Menschen, die ich noch nie gesehen hatte. Und alle, alle schüttelten mir die Hand und bekundeten ihr Beileid. Ich war am Boden zerstört. Fluchtartig hatte ich den Friedhof verlassen und mich in die Ruhe des Krankenzimmers meiner Söhne geflüchtet.
    Angstvoll dachte ich an die Rückkehr in mein Haus, in dem wir als Familie so glücklich gewesen waren. Ich musste das Haus verkaufen. Darin leben konnte ich nicht mehr. Ich rief meinen Freund Edmundo an und teilte ihm meinen Entschluss mit.
    In der Zwischenzeit hatte meine Mutter eine versteckt liegende, kleine Villa angemietet und alles neu eingerichtet. Für ihre Fürsorge war ich ihr unendlich dankbar. Ich wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Nach Monaten der unendlichen Trauer ging ich wieder meiner regelmäßigen Tätigkeit nach, während eine Zugehfrau tagsüber nach den Kindern schaute. Ich hatte mich tief in meinen Kummer vergraben und ignorierte jegliche Einladung meiner Freunde. Abends, wenn die Kinder im Bett waren, setzte ich mich manchmal ans Klavier und spielte gedankenverloren ein paar Töne, die sich zu einer Melodie entwickelten. Wenn ich spielte, vergaß ich alles um mich herum und fühlte mich fast glücklich. Allmählich ließ der Schmerz nach. Zuerst hatte ich nicht gewusst, wie ich ohne meine Frau weiterleben sollte. Sie war die erste Liebe meines Lebens gewesen. Oft habe ich mit dem Gedanken gespielt, ihr zu folgen. Letzten Endes fehlte mir jedoch der Mut dazu. Meine beiden Söhne, die nicht verstehen konnten, warum die Mama nicht wiederkam, erinnerten mich immer wieder an meine Verantwortung.

Tessa auf Mallorca
    Eine halbe Stunde später nach dem Maklerbesuch gönnte ich mir eine kleine Pause in einem hübschen kleinen Straßencafé auf der Plaza Major. Ich war unruhig und besorgt. Ich wartete auf eine Nachricht von Tessa. Justament in dem Moment, als ich an dem frisch gepressten Orangensaft nippte, schrillte das Handy. Das Display zeigte den Namen meiner Freundin an. „Ich habe mich entschieden, ich komme mit!“, schrie eine Stimme über den Autolärm hinweg, „ich kann Dich doch nicht alleine lassen! Am Wochenende komme ich rübergeflogen, und wir besichtigen gemeinsam unser neues Zuhause!“, und dann war die Verbindung unterbrochen. „Ich hab’s gewusst“, grinste ich zufrieden, was Tessa glücklicherweise nicht sehen konnte. Schnell tippte ich die Nummer meines Maklers ins Handy, und machte einen Besichtigungstermin für das Wochenende klar. Für einen Moment schloss ich die Augen. Eine Woge der Erleichterung überflutete mich. Am liebsten hätte ich vor Freude geheult. Das war ein guter Anfang. Ich hatte eine Verbündete, ich war nicht mehr allein. Glücklich klappte ich mein Handy zu, schob den Stuhl zurück und machte mich zu Fuß auf den Rückweg ins Hotel.
    Mit der ersten Maschine landete Tessa bestens gelaunt auf Palma. Suchend blickte ich über die Köpfe anderer Menschen hinweg, die ebenfalls auf ankommende Fluggäste aus Deutschland warteten. Die ersten Ankömmlinge wurden lautstark begrüßt. Neugierig betrachtete ich die Touristen. Wo war Tessa? Endlich erblickte ich meine Freundin. Sie stand am Gepäckband und wartete auf ihren Koffer. Im legeren Outfit sah sie mal wieder hinreißend aus, was einige Halbstarke veranlasste, hinter ihr her zu pfeifen.
    Innerhalb einer viertel Stunde brachte uns ein Taxi zum Hotel. Im Foyer wartete bereits ein ungeduldiger Makler auf uns. Tessa stieß einen Pfiff aus, als sie ihn sah. „Wow, was für ein Mannsbild!“ „Ich habe genau das gefunden, was Sie suchen“, verkündete er stolz, wobei er unverhüllt Tessa anstarrte, die ihn ihrerseits mit einem verführerischen Lächeln anhimmelte. „Lass’ das!“, flüsterte ich. „Gehört alles zum Geschäft“, säuselte Tessa und: „Drückt den Preis!“ Geschwind brachte sie ihr Gepäck nach oben, flitzte zu Fuß die Treppe hinunter - der Fahrstuhl war ihr zu langsam - und rannte auf das mit laufendem Motor wartende Cabrio zu. Wie selbstverständlich nahm sie auf dem Beifahrersitz Platz, während ich mich nach hinten verdrückte.
    Die Fahrt führte aus der Stadt hinaus, in eine etwas ländlichere Gegend. In Serpentinen schlängelte sich die Straße bergauf, bis zu einem kleinen Plateau, an dem Edmundo in einen Sandweg einbog und anhielt. „Da sind wir, bitte aussteigen meine Damen“. Tessa und ich gingen ein paar Schritte zur Straße zurück, und traten an den Rand der Anhöhe. „Oooh“, entfuhr es mir, „diese Aussicht!“ Der

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