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Auf und ab - Mord in Hellwege

Auf und ab - Mord in Hellwege

Titel: Auf und ab - Mord in Hellwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Wuensche
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war und hier noch immer auf seinen Abtransport wartete. Sie hätten sich gerne eine Zigarette angezündet, um die Mücken und Stechfliegen zu vertreiben, doch angesichts der schon länger anhaltenden Trockenheit verzichteten sie darauf. Auf der anderen Wegseite am Rande des abgeernteten Roggenfeldes wuchs ein kleiner Klatschmohnbestand, und zwischen den Stängeln huschte eine Feldmaus umher und ließ sich durch die beiden Beobachter nicht stören, als wüsste sie, dass ihr in der Nähe der Menschen keine Gefahr durch Fuchs oder Habicht drohte. Das Einzige, was man hören konnte, war der Gesang einiger Drosseln in den Bäumen.
    Die beiden hatten die Beine ausgestreckt und saßen eine Weile schweigsam nebeneinander.
    Plötzlich wurde die friedliche Stimmung durch den penetranten Ton eines entfernten Martinshorns abrupt gestört, was auf Susanne wie ein Signal wirkte. Sie erhob sich, und das Mäuschen war verschwunden.
    Sie fasste seine Hand.
    »Lass uns gehen, es wird dunkel.«
    Holten hätte noch länger hier sitzen können, aber er stand ebenfalls auf.
    Das Martinshorn ertönte jetzt näher, und kurz nachdem die beiden aufgestanden waren und den Heimweg angetreten hatten, konnten sie, noch immer von erhöhter Warte, einen Rettungswagen mit Blaulicht die Straße zum Flugplatz entlangfahren sehen. Sie blieben stehen und verfolgten interessiert seinen Weg. Es musste etwas in der Nähe geschehen sein, sonst hätte er sicherlich die K 205 genommen. Der Wagen bog in einen Waldweg ab, und erstaunt beobachteten sie, wie kurz darauf ein Polizeiwagen folgte, dann noch ein zweiter.
    »Das sieht nicht gut aus«, brummte Holten und setzte sich in Bewegung.
    Als sie an den ersten Häusern des Ortes vorbeigingen, war es schon so dämmerig, dass sie in den Wohnzimmern das Flackern der Fernsehgeräte sehen konnten. Gegen den jetzt fast dunklen Himmel konnten sie erkennen, dass im Wald an der Stelle, die vermutlich das Ziel der Polizeiwagen gewesen war, Scheinwerfer eingesetzt wurden, denn die Baumkronen zeichneten sich scharf und deutlich ab.
    Holten war nicht auf Sensationen aus, doch dies hier schien, speziell in ihrem beschaulichen Wohnort, ein besonderes Ereignis zu sein. Er war lange genug Polizist gewesen und brauchte seine Nase nicht mehr, um zu wissen, wenn etwas nicht gut roch.
    Nach einem kurzen Stück Weg, den die beiden nun schnelleren Schrittes zurücklegten, erreichten sie die Stelle, wo die Straße zum Flugplatz abbog. Holten blieb stehen. Es interessierte ihn durchaus, was dort wohl geschehen sein mochte.
    Er blieb stehen und überlegte.
    Hier standen schon einige Häuser, und die Gemeinde hatte bis hierher Straßenbeleuchtung gelegt. Er war der Meinung, von hier aus könnte seine Frau, auch wenn es bereits dunkel war, allein nach Hause gehen.
    »Ich geh’ da kurz noch hin«, sagte er.
    »Sei doch nicht so neugierig«, versuchte sie ihn zurückzuhalten, hakte sich unter und versuchte zu gehen und ihn mitzuziehen.
    Er blieb stehen. Es war ihm nicht ganz klar, warum, aber er wollte wissen, was dort passierte.
    »Ich komme gleich nach. Du hast ja den Schlüssel«, sagte er bestimmt.
    Der Zauber des Abends war verflogen, und Susanne resignierte. Sie kannte ihren Mann lange genug, um zu wissen, dass es wenig Zweck hatte zu versuchen, ihn umzustimmen. Also machte sie gute Miene zum bösen Spiel.
    »Ich muss sowieso noch die Küche machen. Aber bleib nicht so lange, ich mache uns schon eine Flasche Wein auf.«
    Sie zweifelte, ob das als Anreiz ausreichte.

START
    Als Holten an den Richtweg kam, war es dunkel geworden. Der Mond war noch nicht aufgegangen, und nur die Sterne am klaren Nachthimmel gaben gerade so viel Licht, dass er nicht von der Straße abkam. Immer, wenn eins der wenigen Autos, die um diese Zeit noch diese Strecke befuhren, ihn passiert hatte, war er von der Straße heruntergetreten, und wenn es vorbeigerauscht war, konnte er wegen der hellen Scheinwerfer nichts sehen und musste sich wieder auf den Asphalt tasten.
    Sein Ziel aber, die beleuchtete Stelle mitten im Wald, konnte er gut im Auge behalten, und er wunderte sich, dass keiner der Fahrer aufmerksam geworden war und gebremst hatte, um die ungewöhnliche und gespenstische Szenerie auf dem einsamen Waldweg näher zu betrachten.
    Als er den Richtweg erreicht hatte, konnte er erkennen, dass hinter der Wegbiegung starke Scheinwerfer leuchteten und davor zwei Personen standen, die, als Schattenrisse sichtbar, anscheinend als Wachen aufgestellt waren. Der

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