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Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern

Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern

Titel: Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurd Laßwitz
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zur vollständigen Vernichtung von Freund wie Feind geführt. Die Menschen aber befanden sich im Besitz des abarischen Feldes und der Elektromagneten der Insel – sie drohten, den ganzen Ring durch Veränderung des Feldes zum Sinken zu bringen und die Außenstation zu zerstören, wenn sich die Martier nicht auf der Stelle ergäben.
    Die Martier konnten zwar auf ihren Raumschiffen die Außenstation verlassen, doch hätte es mehrere Stunden gedauert, ehe sie dieselben klar zum Raumflug hätten machen können. In dieser Zeit konnte, wenn die Menschen ernstmachten, das Kraftfeld der Station und damit das Gleichgewicht des Ringes gestört werden. Überhaupt sagten sie sich, daß sie bald Hilfe und Ersatz von den Ihrigen bekommen müßten, und wollten deshalb nicht diese wichtigste ihrer Anlagen auf der Erde gefährden. So blieb ihnen nichts übrig, als sich gefangenzugeben.
    Inzwischen hatten die übrigen amerikanischen Luftschiffe die gesamte Kolonie auf den Inseln um den Pol eingeschlossen und rücksichtslos mit ihren Nihilitsphären und Repulsitgeschützen angegriffen. Die vollständig überraschten Martier waren wehrlos, die wenigen Schiffe, die zum Gebrauch fertig waren, wurden sofort durch die Angreifer zerstört, ehe sie soweit bemannt waren, daß sie sich durch den Nihilitpanzer schützen konnten. Andererseits waren diesmal die Menschen durch das Nihilit gegen einen Angriff durch die Telelytwaffen geschützt. Auch hier war die Überrumpelung gelungen, die Martier mußten sich ergeben. Sie wurden sämtlich auf der Insel Ara untergebracht und hier bewacht.
    Sobald die Insel im Besitz der Amerikaner war, wurde nach den Städten der Union telegraphiert, gleich als ob es sich um Bitten oder Anordnungen der Martier handle. Zunächst hatte man den Protektor um sofortige Rückkehr gebeten, dann richtete man ähnliche Ansuchen an die übrigen Schiffe der Martier. Einzelne Kapitäne folgten ohne Bedenken, andere hielten weitere Umfragen, wodurch eine allgemeine Verwirrung entstand. Es bestätigte sich jedoch, daß der Protektor selbst mit einer Flottille nach dem Pol aufgebrochen war. Endlich kam von der dem Pol zunächst gelegenen Station von einem martischen Kapitän selbst ein in der amtlichen Geheimschrift aufgegebenes Telegramm, das den tatsächlichen Vorgang meldete; die Polstation sei von einer Luftschifflotte der Union überfallen. Hierauf wurden sämtliche Schiffe zur Hilfeleistung nach dem Pol berufen, und auch das letzte Stationsschiff verließ Washington. Der Telegraph wurde nun von den Beamten der Union in Besitz genommen, und die Menschen erhielten jetzt die Nachricht von dem unerhörten Ereignis.
    Ahnungslos war Lei mit dem schnellen Admiralsschiff allen andern vorangeeilt, um nur sobald als möglich auf der Insel zu erfahren, was geschehen sei. In seinem raschen Flug bemerkte er die Zerstörungen in der Kolonie, konnte aber nichts anderes glauben, als daß es sich um einen Unglücksfall, eine Explosion handle. Er senkte sich auf das Dach der Insel, wo nichts Verdächtiges zu bemerken war. Aber kaum berührte das Schiff das Dach, als es im Augenblick erstürmt wurde. Der Protektor der Erde war kriegsgefangen.
    Nun erhob sich die kleine Luftflotte der Amerikaner und flog den nach und nach eintreffenden martischen Schiffen entgegen. Diese konnten in den sich nähernden Schiffen nichts anderes erwarten wie entgegenkommende Boten. Sie mäßigten ihren Flug, um etwaige Signale zu erkennen. Da zischten die Repulsitgeschosse, und ehe sich eine Hand nach dem Griff des schützenden Nihilitapparates ausstrecken konnte, wurden die Robhüllen zertrümmert, und die Schiffe der Martier stürzten in die Wogen des Meeres oder zerschellten auf den schwimmenden Eismassen. Es war eine furchtbare, erbarmungslose Zerschmetterung der Feinde.
    Noch mehrfach gelang es, vereinzelt ankommende Schiffe der Martier durch Überraschung zum Sinken zu bringen. Dann hatten einige der nachfolgenden Schiffe den Überfall bemerkt, die später eintreffenden waren gewarnt und näherten sich in ihren Nihilitpanzern. Zwischen zwei mit den Waffen und Verteidigungsmitteln der Martier ausgerüsteten Schiffen konnte es keinen Kampf geben, beide waren unverletzlich. Die Amerikaner zogen sich daher auf die Insel zurück, deren Umkreis auf dem Meer sie durch die Nihilitzone und deren Dach sie durch ihre Luftschiffe schützten. So war es auch den Martiern, die nun im Verlauf des Tages ihre ganze Flotte aus den Vereinigten Staaten um den Pol

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