Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
waren.
Sie wusch das Geschirr so schnell wie möglich ab und stellte es dann zum Abtropfen auf. Nachdem sie Fang mit den Resten gefüttert hatte, was er wirklich gut fand, holte Zoë tief Luft.
Was jetzt?
Sie fühlte sich merkwürdig. Irgendwie aus dem Gleichgewicht, was nie vorkam. Vielleicht hatte sie etwas gegessen, was ihr nicht bekommen war.
Die Sonne würde bald untergehen. Sie sollte auf die Jagd gehen, aber das würde sie von ihrem Heim wegführen und Quent und Marley hier zurücklassen. Sie könnte tagelang unterwegs sein auf der Jagd nach Ganga, wenn sie zu weit wanderte, um es vor Einbruch der Dunkelheit wieder hierher zu schaffen. Was bedeuten würde, die beiden wären allein hier. In ihrem Haus.
Auf gar keinen verdammten Fall würde sie das zulassen.
Sie könnte mehr Pfeile machen. Sie sollte mehr Pfeile machen. Gestern Nacht wären sie ihr fast ausgegangen und wenn das passiert wäre und sie da allein gewesen wäre ... keine scheißguten Nachrichten.
Ihr stand aber auch nicht der Sinn danach, das zu tun.
Wenn sie sich eine Nacht Pause von der Jagd gönnen wollte, wie sie es gelegentlich tat, rollte sie sich normalerweise mit einem Buch im Bett zusammen und las. Mit Fang in der Nähe und einer Tasse Tee.
Aber Quent und Marley würden zurückkommen. Nass und glitschig und–
Mensch, Scheiße nochmal. Das war nun nichts , woran sie denken wollte.
Warum zum Teufel nagte es dann so an ihr? Sie hatte keinerlei Ansprüche, was ihn betraf.
Zoë setzte die Tasse mit einem lauten Rums ab, die glücklicherweise aus Zinn gemacht war, und goss sich mehr Canela ein. Er konnte tun und lassen was er wollte, zur Hölle nochmal.
Genau wie Zoë auch. Sie nickte Fang zu und nahm einen Riesenschluck Tee. Sie verbrannte sich die Scheißzunge und alles. Und sie blinzelte, um Tränen und Schmerz zu unterdrücken, wobei sie leise fluchte. Verdammt.
Was zum Teufel machte sie da, verschwendete nur ihre Zeit? Sie hatte zu viel zu tun und jetzt wo Marley da war, musste sie sich keine Sorgen um den blonden Intelligenzbolzen machen. Marley könnte sich um ihn kümmern.
Den war sie los.
Ja, Marley mit den großen Titten und den saftigen Kurven und den Augen auf Quent. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit. Oh ja, Zoë hatte das sofort geschnallt. Fickfreunde, vielleicht auch echte Geliebte. Der Schmerz und der Verrat in seinen Augen, der Schock und die Freude – und dann dieses Verletzt-Sein – in ihren.
Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, sie würden es schon klären. Da unten am Fluss.
Nur zu.
Und dann könnten sie sich aus dem Scheißstaub machen und aus ihrem Haus verschwinden und sie hätte ihr altes Leben dann wieder.
. . .
Quent hörte das Platschen hinter ihm und erst dann drehte er sich um, um zu Marley zu sehen – im Fluss. Sie ragte aus der sanften Strömung heraus, ihr Haar war glatt nach hinten gestrichen. Selbst mit der untergehenden Sonne hinter ihr, die ihn blendete, konnte er ihre Freude spüren.
„Du brauchst das Wasser?“, sagte er, als er sich auf einen riesigen, umgefallenen Baumstamm nahe beim Ufer setzte. Es gab keinen nennenswerten Strand, nur einen breit ausgetretenen Pfad durch das Gras und das Unterholz, der von den Überresten der alten Straße in der Stadt da oben bis hierher führte.
Ihm fielen auch weitere Anzeichen für Zoës Eigenheim-Arbeiten auf – an der Seite von einem Gebäude in östlicher Richtung waren drei Solarzellenplatten festgemacht und ein primitives Wasserrad versteckte sich unter einer Brücke. Kleine Anzeichen, die man leicht übersehen konnte – es sei denn man suchte ganz bewusst danach.
So wie er.
„Ja. Ohne kann ich nicht leben. Und das Wasser hier ist wunderbar“, sagte Marley, als sie in der Flussmitte strampelte. „Du siehst elend aus. Komm auch rein. Und ich erzähle dir mehr davon.“
Zum ersten Mal seit Zoë sie gefunden hatte, sah sie wie die Marley aus, die er gekannt hatte. Ihr Gesicht war sauber, ihr Haar glatt und ihre Augen funkelten. Und auf der rechten Seite ihrer Brust, genau unter ihrem Schlüsselbein, sah er den kleinen Kristall. Es war immer noch zu hell dafür, das Leuchten davon zu bemerken, also sah er jetzt einfach nur aus wie eine halbe, hellblaue Murmel, die ihr an der Haut klebte.
Er schaute zu dem wirren Haufen von Kleidern, die über einem Busch hingen, bemerkte ihr weißes Hemd, die graubraunen Hosen und den
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