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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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nachweisen konnte und bis ich einen Fluchtweg ausgetüftelt hatte.“  
    „Fluchtweg?“, sagte Quent, der sich zwingen musste seine Stimme skeptisch klingen zu lassen. Aber es fiel ihm zunehmend schwerer, das zu tun. Er glaubte ihr. Er kannte Marley und trotz seines Bedürfnisses, jemandem wehzutun, glaubte er ihr.  
    „Ja! Hast du denn geglaubt, die lassen mich einfach gehen, damit ich jedem erzählen kann, was ich weiß? Nicht dass ich so viel wüsste.“ Sie lachte bitter. „Und selbst als ich dann von dort entflohen war, bin ich ja nicht sehr weit gekommen.“ Ihre Stimme wurde ernst und sie sah an ihrem dreckigen Hemd herab.  
    „Und das Schlimmste ist...“, ihre Stimme war nur noch ein gequältes Flüstern. „Oh Gott. Quent ... ich habe diesen verdammten Kristall. Diesen furchtbaren, furchtbaren Kristall in mir drin . Ich kann ihn nicht herausnehmen. Sonst sterbe ich. Und wenn ich es nicht tue ... werde ich ewig leben .“ Tränen stiegen ihr in weit aufgerissene Augen. Augen voller Pein. „Ich habe nicht darum gebeten. Ich wollte das nicht. Ich bin eines Tages einfach damit in meinem Körper aufgewacht.“  
    „So haben sie das also gemacht?“, fragte er nach, wobei ihn das Grausen packte. Grausen und erneuter Ekel.  
    Sie nickte und fasste sich wieder etwas, als sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr steckte. „Ich hatte keine Ahnung, was los war. Sie – mein Vater, und...“ Sie hielt inne und schaute zu ihm hoch, als ihre Stimme verstummte.  
    „Meiner.“  
    Marley nickte. „Parris war einer der Speerspitzen, Quent. Er und eine kleine Gruppe von anderen waren diejenigen, die es alles organisiert haben. Mein Vater, tja, der – der hat davon profitiert, genau wie der ganze Rest von denen. Aber er gehörte nicht zum Inneren Kreis.“  
    „Sie brauchten nur sein Geld. Und ja, ich weiß über Fielding Bescheid“, sagte Quent. „Und das ist auch der Grund, warum ich dich brauche.“ Er warf ihr einen deutlichen Blick zu. „Ob du nun willst oder nicht, du wirst mir helfen.“  
    „Was hast du vor?“  
    „Was denkst du dir denn, was ich vorhabe? Den heimkehrenden, verlorenen Sohn spielen und um meinen eigenen Kristall bitten? Ich werde den Schweinehund Scheiße nochmal umlegen.“  
    „Das ist unmöglich“, sagte Marley und schüttelte den Kopf. Sie kreuzte die Beine und schaffte es noch irgendwie, in dieser Stellung elegant zu wirken, trotz ihres dreckigen, tränenbesudelten Gesichts und der zerknitterten Hose.  
    In dem Moment kam Zoë herein, in den Händen hielt sie eine flache Schüssel mit einem Deckel drauf und ein flaches Bündel Stoff. Unglaublich köstliche Düfte kamen mit ihr an den niedrigen Tisch heran.  
    „Mein Gott, kochen kann sie auch noch?“, murmelte Marley, als Zoë wieder in dem anderen Raum verschwand.  
    „Was auch immer es ist, es riecht unglaublich.“ Quent wurde bewusst, wie hungrig er war. Das letzte Mal hatte er gestern Nachmittag gegessen, als sie ihr Nachtlager für die Jagd aufgeschlagen hatten. „Und ich werde einen Weg finden und du wirst mir dabei helfen.“  
    „Selbst wenn du an ihn rankommst, wie willst du es überhaupt anstellen? Er wird dich nicht einfach den Kristall aus seinem Fleisch schneiden lassen. Und das ist der einzige Weg. Glaub mir, ich weiß das.“ Sie schaute weg. „Ich habe schon selbst darüber nachgedacht.“  
    „Es muss einen Weg geben. Ich werde es schaffen oder ich sterbe eben beim Versuch.“  
    Genau da kam Zoë wieder herein, diesmal brachte sie eine Teekanne und ein paar Tassen mit und auch wenn sie seine letzte Bemerkung gehört haben musste, verriet sie das mit keiner Miene. „Esst, bevor der Fraß kalt wird“, sagte sie – mit der ihr eigenen Anmut.  
    Die Mahlzeit bestand aus dünnem, braunem Brot, das Naan hieß, und dann aus frischen Tomaten, Karotten und Avocados, mit Koriander und Salz bestreut. Sie hatte auch eine Art Geflügel in der Pfanne geschmort und es mit Zitrone und Kümmel gewürzt. In der Kanne war ein fast dunkelbrauner Tee, der immer noch warm war.  
    „Das ist Tee, der aus Canela gemacht wird“, erklärte sie ihm, als er danach fragte. „Meine Großmutter hatte einen Zimtbaum aus ... Mexiko?“ Quent nickte zur Bestätigung und sie fuhr fort, „der vor dem Wechsel in ihrem Garten wuchs. Sie hat ihn gerettet und schaffte es an jedem Ort, an dem sie lebte, einen Baum anzupflanzen. Canela ist nur die Rinde.“  
    Dann – als wollte sie jede weitere Art von Gespräch

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