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Aufbruch der Barbaren

Aufbruch der Barbaren

Titel: Aufbruch der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Wald stürmen…!«
    »Nein, damit würden wir das tun, was sie erwarten, und die Horde in die Falle treiben, die ihrer harrt. Wenn die Dunkelmächte erst einmal eine Streitmacht wie diese in ihrer Gewalt haben, gibt es nichts mehr in den Wildländern, das sie aufhalten könnte. Und Schwerter, wie viele es auch sein mögen, können die Finsternis nicht aufhalten. Aber es gibt ein Tal in diesem Wald, in dem eine Festung steht. In ihr sind die Waffen, die wir brauchen. Nur dort ist Sicherheit. Sie müssen wir erreichen. Aber bleibt zusammen. Die Kräfte der Schwarzen Magie sind oft solcherart, daß sie die Sinne täuschen und eine andere Wirklichkeit entstehen lassen. Es ist leicht, einen Krieger zu täuschen, oder auch fünf, denn die Furcht ist ein guter Grund, auf dem das Unwirkliche wächst. Aber es bedarf großer Kräfte, um fünfzig oder hundert in die Irre zu führen. So seid standhaft und kämpft gegen eure Furcht. Und bleibt zusammen! «
    »Woher weißt du das alles, Urgat?«
    Die Frage war unausbleiblich, denn die Krieger wußten nichts von Magh’Ullan.
    »Lella entdeckte das Tal gestern. Und über der Furt des Stromes des Lebens liegt ein Eiszauber«, erklärte Nottr ruhig. »Da rief Juccru seine Geister. Und sie sagten ihm, was wir tun müssen. Wir brauchen die Waffen aus dieser Festung, auf der vor vielen Jahren tapfere Männer gegen Dämonen gekämpft haben. Männer wie Magh’Ullan«, fügte er mit einem Seitenblick hinzu.
    »Was sind das für Waffen, Hordenführer?«
    Nottr sah Urgat-Magh’Ullan fragend an.
    »Die Waffen der Alptraumritter«, erklärte Magh’Ullan. »Und ein magisches Vlies, dem kein Dämon zu widerstehen vermag.«
    Nottr hielt unwillkürlich den Atem an. Alptraumritter? War Magh’Ullan einer dieser legendären Ritter, über die Wunderdinge berichtet wurden? Er hatte einen gekannt, von dem es behauptet wurde: Coerl O’Mam.
    Aber nun war nicht der Augenblick für Fragen. Es hätte tausend Fragen gegeben. Er verstand nicht, was Magh’Ullan plante. Er wußte nicht, wie groß die Gefahr war. Aber er vertraute Magh’Ullan. Wenn diese einstige Bastion von Kämpfern für das Licht, die so tief in den Wildländern stand, zu einer Festung der Finsternis geworden war, so war dies ein Kampf ganz nach seinem Geschmack. Und es gab auch noch einen anderen Grund für ihn, an Urgat-Magh’Ullans Seite zu bleiben: das Versprechen, das er Urgat gegeben hatte.
*
    Das gespenstische Verschwinden ihrer Gefährten steckte den Kriegern noch immer tief in den Knochen. Sie marschierten dicht gedrängt und musterten Bäume und verschneite Büsche mit grimmiger Aufmerksamkeit. Den schwarzen Nebel sah keiner mehr. Zu hören war nichts außer dem Heulen der Riesenfratzen weit hinter ihnen.
    Langsam begann die Spannung nachzulassen. Und da schlug der Feind erneut zu.
    Ein halbes Dutzend Krieger stolperten plötzlich schreiend aus der schützenden Menge und deuteten wild um sich und starrten mit weit aufgerissenen Augen auf die Bäume ringsum. Sie duckten sich wie unter Schlägen und torkelten zwischen die Bäume.
    »Zurück!« brüllte Nottr. »Bleibt beisammen!« Er bahnte sich einen Weg durch die Reihen.
    Einige der am nächsten stehenden Krieger versuchten die Schreienden zurückzuhalten, doch einige wurden selbst von dem Grauen erfaßt, andere von den Äxten und Klingen der Schreienden, die in ihrer Furcht keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machten. Nur wenigen gelang es, in die schützende Menge zurückzuspringen, wo sie hilflos zusehen mußten, wie ihre Gefährten zwischen den Bäumen verschwanden, wo ihre Schreie abrupt verstummten.
    Nottr, der zu spät an die Stelle kam, wo der Zauber nach den Männern gegriffen hatte, starrte stumm zu den Bäumen hoch. Er zuckte zusammen vor einem verblassendem Bild großer gelber und grüner Spinnen, die auf silbern schimmernden Fäden herabglitten und sich fallen ließen.
    Mit weißem Gesicht und einem erstickten Schrei fuhr er zurück. Fast vermeinte er den Aufprall der haarigen Leiber auf seinem Rücken zu fühlen.
    Da fingen die Krieger den Zurückstolpernden, und die Vision verblaßte.
    »Imrirr!« entfuhr es ihm. »Nur ein Schritt entfernt ist die Finsternis!«
    »Faßt euch an den Armen«, riet Magh’Ullan eindringlich. »Haltet euch aneinander fest. Nur ihr seid die Wirklichkeit!«
    Die Krieger gehorchten. Sie rückten noch dichter zusammen. Die Viererschaften formten sich neu, wo Krieger ausgefallen waren.
    »Ich habe nicht erwartet, auf solche

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