Wildernde Blueten
Kapitel 17 - Leid oder Liebe - Alyssa
Eigentlich dachte ich immer, schlimmer würde nicht mehr gehen, als ich vergiftet und mit einem Dolch verwundet wurde... doch da täuschte ich mich jämmerlich. Denn es ging noch viel schlimmer, als ich je ahnte.
Brendan war weg. Er war weg, vielleicht für immer, ich wusste es nicht. Zwar besaß er den Optimismus zu sagen, dass alles gut ausgehen würde, doch konnte ich dem nicht so ganz glauben schenken. Natürlich wünschte ich mir von ganzem Herzen, dass es gut enden würde... Aber was bitte konnte ich denn dazu beitragen? Wir wussten ja nicht mal, wo wir anfangen sollten mit der Suche nach Simon, geschweige denn, wie wir ihn besiegen sollten, wenn wir ihn finden würden.
Ich saß auf dem Bett und weinte mir wiedermal die Augen aus dem Kopf... Ich war zwar wieder frei, doch was nützte es mir, wenn er doch jetzt Brendan gefangen hielt?
Ich hatte Angst, als ich in Simons Fängen war, doch er tat mir nichts. Er hielt mich in einem dunklen Verlies, sprach nicht mit mir und vermied auch den Blickkontakt. Immer wieder verlangte ich von ihm, er solle mir sagen, was er mit mir plante, was das Ganze sollte. Doch keine Chance, er gab mir keine Antworten, keine. Ich saß völlig ahnungslos in einem dunklen Keller und dachte, es sei auf unbestimmte Zeit... Ich ging der Annahme, ich müsste seine Gesellschaft länger ertragen. Umso glücklicher war ich natürlich, dass dem nicht so war.
Eines war mir aber bewusst gewesen und zwar, dass es zu Brendans Verderben führen würde, dass ich hier in einem Keller gefangen gehalten wurde. Und Recht behielt ich leider. Wenigstens war es uns gestattet wurden, dass wir uns nochmal sehen konnten.
Ich hörte etwas, lief etwa jemand im Haus herum? Ob es wohl Samara und Nickolas waren? Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, stand auf und ging vorsichtig zur Tür hinaus. Leise schlich ich die Treppe herunter. Als ich etwas hörte, blieb ich stehen. Es waren Samara und Nickolas. Ich freute mich, dass sie da waren und sie würde es freuen, mich zu sehen. Ich ging die Treppe weiter herunter, Richtung Küche.
Es war mitten in der Nacht und die Lichter im Haus leuchteten nur spärlich.
>Dad, was sollen wir jetzt tun? Ich spüre, dass etwas passiert ist, aber ich weiß nicht was. Hoffentlich geht es ihm gut...< , sagte Samara und ich hörte ihr an, dass sie sehr verzweifelt und nervös klang.
>Ihm wird es gut gehen, da bin ich sicher. Er wird auf sich aufpassen.< Nickolas war auch der geborene Optimist. Was andere Leute zu viel hatten, besaß ich eindeutig zu wenig.
>Es ist merkwürdig, dass sich noch nichts getan hat, obwohl er schon mehrere Stunden weg ist. Ob es Alyssa gut geht? Ob er sie befreien konnte?< , fragte Samara an Nickolas gewannt.
>Mir geht es gut.< , sagte ich und trat in die Küche. Die beiden schauten mich total entgeistert an, als wäre ich ein Geist.
>Oh Liss!< , sagte Samara, kam auf mich zu und umarmte mich, als hätten wir uns hundert Jahre nicht gesehen. Sie drückte mich so fest, dass mir fast die Luft weg blieb.
>Hi Samara.< , sagte ich.
Als sie mich losließ, kam Nickolas auf mich zu. Auch er umarmte mich.
>Schön dass du wieder da bist Alyssa.< , sagte er freundlich.
>Ich freue mich auch.< , sagte ich matt. Ich konnte es nicht so zeigen, wie ich wollte, die beiden würden es verstehen...
>Wie geht es dir?< , fragte Nickolas.
>Ich weiß nicht. Ich denke körperlich fehlt mir nichts.< , sagte ich grübelnd.
>Liss, was ist passiert? Bitte erzähl es uns.< , sagte Samara. Sie nahm meine Hand und zog mich mit zum Tisch. Wir setzten uns und ich erzählte ihnen alles, woran ich mich erinnern konnte und was danach passierte, als ich Brendan wiedersah.
>Simon hat dir nichts getan?< , fragte Nickolas.
>Nein...<
>Und jetzt hat er Brendan... was sollen wir bloß machen?< , fragte Samara in den Raum hinein.
>Also Brendan hatte da so eine Idee.< , begann ich zu erzählen.
>Danny? Etwa der Danny?< , fragte Samara und ich hatte das Gefühl, dass sie etwas angewidert klang, als sie seinen Namen aussprach.
>Ja, genau der.< , sagte ich grinsend.
>Und das war wirklich Brendans Idee? Das kann ich gar nicht glauben...< , sagte sie stirnrunzelnd.
>Die kam wirklich von ihm.< , schwor ich.
>Na gut. Und wie soll er uns nützen?< , fragte sie wieder.
>Ich werde mich morgen mit ihm treffen und wir werden einen Plan machen, wie wir am Besten vorgehen, denn ehrlich gesagt, habe ich auch noch nicht wirklich die rettende
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