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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Hintern gerettet haben.
Wenn ich darf, würde ich mich gern dafür erkenntlich zeigen. Viel kann ich zwar
nicht anbieten, aber ich habe ein paar Sardinenbüchsen und Tylenol im Rucksack
...«
    »Ihr Sohn lebt?«, fragte Martin
nach. »Wie können Sie da so sicher sein? New Jersey ist ganz schön weit weg.«
    »Er hat mich vergangene Nacht am
Handy angerufen.«
    Der alte Mann glotzte ihn an, als
hätte er einen Irren vor sich.
    »Ich weiß, dass es sich verrückt
anhört, aber es ist tatsächlich so gewesen! Er lebt und versteckt sich in der
Dachkammer meiner Exfrau. Ich muss zu ihm.« Langsam erhob sich Martin von der
Kirchenbank. »Dann werde ich Ihnen helfen.«
    »Danke, Martin. Ich bin Ihnen
ehrlich dankbar. Aber das kann ich nicht von Ihnen verlangen. Ich muss schnell
machen, und ich will nicht, dass ...«
    »Unsinn«, fiel der Priester ihm
ins Wort. »Sie haben mich nach Gottes Willen und dem Sinn hinter all dem
gefragt. Tja, es war sein Wille, dass Sie diesen Anruf erhalten haben und es
war sein Wille, dass Sie überhaupt am Leben geblieben sind, um ihn zu erhalten.
Und jetzt ist es sein Wille, dass ich Ihnen helfe.«
    »Das kann ich nicht von Ihnen
verlangen«, wiederholte Jim.
    »Sie verlangen es
ja nicht von mir. Gott verlangt es.« Um seiner Entschlossenheit Nachdruck zu
verleihen, stampfte er mit dem Fuß auf. Dann sagte er ruhiger: »Ich spüre es in
meinem Herzen.«
    Jim musterte ihn mit steinerner
Miene. Dann, ganz langsam, begann sich ein Grinsen über sein abgezehrtes
Gesicht auszubreiten.
    »Na schön«, sagte er und streckte
die Hand aus. »Ich schätze, wenn es Gottes Wille ist, sollte ich mich dem nicht
in den Weg stellen.«
    Sie schüttelten sich die Hände und
setzten sich wieder. »Also, wie sieht Ihr Plan aus?«, erkundigte sich Martin.
»Wir brauchen einen fahrbaren Untersatz. Die Kirche hat nicht zufällig einen,
den wir nehmen könnten?«
    »Nein«, gab Martin kopfschüttelnd
zurück. »Deshalb ist John ja losgezogen. Um seinen Kleinlaster zu holen. Aber
es stehen reichlich Autos auf den Straßen und in den Auffahrten herum.«
    »Ich nehme mal nicht an, dass ein
Mann Gottes weiß, wie man eines kurzschließt, oder?«
    »Nein, aber unmittelbar an der
Fernstraße ist ein Auto-Händler. Dort könnten wir uns eines mit Schlüsseln
beschaffen. Der Laden liegt direkt an der Vierundsechzig.«
    »Klingt gut«, meinte Jim, nachdem
er darüber nachgedacht hatte. »Wann können wir los? Ich darf keine Zeit mehr
verlieren.«
    »Wir brechen heute Nacht auf«,
schlug Martin vor. »Diese Dinger schlafen zwar nicht, aber die Dunkelheit wird
uns etwas Schutz bieten. So konnte ich bisher unentdeckt bleiben. Ich verhalte
mich ruhig, beobachte sie tagsüber und schlafe nachts. Durch die Bretter vor
den Fenstern können sie das Kerzenlicht nicht sehen, und ich habe sorgsam
darauf geachtet, ihnen keinen Anlass zu bieten, neugierig zu werden.«
    »Tja, hoffen wir, dass wir
weiterhin so viel Glück haben.«
    »Wie ich schon sagte, Jim, das hat
mit Glück nichts zu tun — das ist Gott. Man braucht ihn nur zu bitten.«
    Jim begann, sein Magazin zu laden.
    »Wenn das so ist, Pfarrer Martin,
werde ich ihn wohl um einen Panzer bitten.«
    »Sie können fahren?«, sagte Martin
verblüfft.
    Jim studierte den Atlas, der auf
der Kanzel vor ihm ausgebreitet lag. »Diejenigen, denen ich letzte Nacht
begegnet bin, konnten es jedenfalls. Sie können schießen und Werkzeug
verwenden. Alles, was Sie und ich können. Sie sind nur ein wenig langsamer
dabei. Das ist unser einziger Vorteil.«
    »Ich habe vor etwa einer Woche
einen gesehen«, berichtete
    Martín, während er seine Stiefel
imprägnierte. »Mike Rodens Sohn Ben. Mike war Manager drüben in der Bank.
Jedenfalls trug Ben ein Skateboard bei sich. Er ist nicht daraufgefahren, er
trug es nur, als hätte er vor, damit zu fahren, wenn er eine geeignete Stelle
finden könnte. Ich dachte damals, das wäre eine Art Urinstinkt — eine
verblasste Erinnerung an die Zeit vor dem Tod.«
    »Es ist mehr als eine Erinnerung,
so viel steht fest«, gab Jim zurück, dann setzte er ab. Er dachte zurück an den
Keller und daran, was Mr. Thompson und Carrie gesagt hatten. Ein Teil von
ihnen, der körperliche Teil, waren Menschen, die er gekannt und geliebt hatte.
Doch da war auch etwas anderes. Etwas in ihnen — etwas Altes. Uralt. Und sehr,
sehr böse.
    »Ich war dort«, hatte Mr.
Thompsons Leichnam gesagt. »Na ja,
natürlich nicht ICH. Aber dieser Körper. Ich sehe es in

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