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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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bin, dass Sie
zwei sich wieder zusammengerauft haben.«
    Sie drückte auf ihren Schlüssel, und die Blinker leuchteten auf, als
die Schlösser entriegelt wurden. Ohne weitere Worte stieg sie ein und winkte
mir zu, während sie rückwärts ausparkte und davonfuhr.

40
    Samstag,
17. Februar
    In dieser Nacht schlief ich zu Hause. Als ich am nächsten
Morgen auf Debbies Eltern wartete, die wieder auf Shane aufpassen würden,
klingelte um kurz vor neun mein Handy, und ich stürzte hin.
    »Sind Sie das, Sir?«, fragte eine Männerstimme. »Hier ist Joe
McCready.«
    »Ja, Joe. Ist alles in Ordnung?«
    »Ich habe es gerade im Radio gehört und dachte, Sie wollen das
sicher wissen. Auf Martin Kielty ist geschossen worden.«
    »Ist er tot?«
    »Das weiß ich nicht, Sir«, erwiderte er. »Es ist gerade erst
gemeldet worden. Ich bin jetzt unterwegs zu seinem Haus.«
    Aus dem Auto rief ich Debbie an, um mich nach Penny zu erkundigen
und ihr zu erklären, dass ich zu einem dringenden Einsatz gerufen worden sei.
    »Ich brauche eine Dusche«, zischte sie, nachdem sie mir erzählt
hatte, Pennys Zustand sei unverändert. »Ich brauche eine Pause.«
    »Ich komme, so schnell ich kann«, versprach ich ihr.
    »Ich dachte, du hättest frei bekommen«, fuhr sie mich an. »Ich
brauche dich hier.«
    »Ich beeile mich.«
    »Bitte meine Eltern, mit Shane herzukommen«, sagte sie unwillig.
    »Ich liebe dich, Debs.«
    »Ja, ja.«
    Gegen Viertel nach zehn war ich in Sligo und fuhr direkt durch nach
Rossanure. Vor Kieltys Haus standen mehrere Streifenwagen.
    Ich nickte dem Polizisten am Tor zu und stellte mich vor.
    »Ist er tot?«, fragte ich dann und deutete zum Haus.
    »O ja«, erwiderte der Mann lächelnd. »Ein Dealer.«
    Ich murmelte etwas Unverbindliches und ging an ihm vorbei ins Haus.
Mitarbeiter der Spurensicherung stapften in Overalls die Treppe hinauf und
hinab. Als ich die Treppe in Angriff nahm, hörte ich ein Wimmern, das aus dem
Wohnzimmer kam, und sah nach unten. Eine Polizistin saß auf der Kante eines
Sofas und hatte Elena McEvoys kleine Tochter im Arm, die ein wenig unruhig war.
    Oben angekommen, ging ich direkt in Kieltys Schlafzimmer. Martin
Kielty lag in Fötushaltung neben der leeren Wiege auf dem Boden. Er trug nur
ein Paar fleckige Boxershorts. Man hatte zwei Mal auf ihn geschossen: ein Mal
in den Kopf und ein Mal in die Brust, etwa fünfzehn Zentimeter unterhalb des
Narbengewebes, das von der Schießerei einige Tage zuvor zurückgeblieben war.
    Mehrere Mitarbeiter der Spurensicherung bearbeiteten schweigend den
Raum. Einer von ihnen fotografierte die Leiche und die Blutflecken an der
Wiege.
    Er trat zurück, damit ich die Leiche genauer betrachten konnte. Man
hatte Kielty die Hände mit Klavierdraht auf den Rücken gebunden. Auf den
Unterarmen hatte er leuchtend rote Zigarettenbrandmale, und sein Gesicht wies
an der einen Seite Prellungen auf. Das Auge war teilweise zugeschwollen, und
die Haut rundherum hatte sich violett verfärbt.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    Ich drehte mich um. Harry Patterson stand in der Tür.
    »Ich bin gerade gekommen.«
    »Das ist ja praktisch«, sagte er und nickte in Richtung der Leiche,
als hätte ich nichts gesagt. »Löst ein paar Probleme.«
    »Irgendeine Ahnung, wer das getan hat?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Diese Junkies schalten sich eben
gegenseitig aus. Was will man da machen?«
    Ich sah hinab auf Kieltys Leiche, auf die stramm auf den Rücken
gebundenen Arme.
    »Der Klavierdraht«, sagte ich und deutete darauf. »Genau wie bei
Lorcan Hutton.«
    Patterson dachte kurz darüber nach und verzog den Mund, als
schmeckte er etwas Bitteres und Ungenießbares.
    »Wie geht’s Penny?«
    »Den Umständen entsprechend, Sir.«
    »Sie sind im Urlaub«, fuhr er fort. »Fahren Sie nach Hause,
Inspector. Verbringen Sie ein bisschen Zeit mit Ihrer Familie.«
    »Gibt es hier denn nichts für mich zu tun?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dieser Garda McCready ist auch unten, wie
ich sehe. Sie beide haben schwer gearbeitet – Sie verdienen eine Pause. Fahren
Sie nach Hause.«
    Sein väterlicher Tonfall machte es mir unmöglich, Anstoß daran zu
nehmen, dass er mich vom Abschluss meines eigenen Falls ausschloss.
    Ich ging nach unten. McCready saß im Wohnzimmer bei der Polizistin,
die das Baby auf dem Arm hatte und es wieder in den Schlaf wiegte.
    »Was wird jetzt aus ihr?«
    »Die Leute vom sozialen Dienst sind schon unterwegs«, erwiderte die
Polizistin. »Sie werden sich um sie

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