Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
Vom Netzwerk:
Fenster und sah hinaus.
    »Tja, apropos fallen lassen«, setzte er an. »Ich würde mich nicht wundern,
wenn Williams seine Anzeige wegen Körperverletzung fallen lässt. Ich bin
sicher, man könnte ihn davon überzeugen. Sie könnten ein paar Wochen bezahlten
Urlaub nehmen, solange Sie darauf warten, dass die junge Dame hier wieder
aufwacht.«
    »Sie würden Williams überzeugen, die Anzeige zurückzuziehen, nur um
mich zum Schweigen zu bringen?«
    »Wir sollen jegliche schlechte Presse für die Polizei
vermeiden. Anweisung von ganz oben.«
    »Was ist mit Joe McCready? Er war bei der Vernehmung dabei; er weiß,
was passiert ist, was gesagt wurde.«
    »Sie wollten ihn doch in Lifford haben, wenn ich mich recht erinnere.
Es ist erstaunlich, wie leicht manche dieser Neuen auf der Leiter nach oben
klettern. Er will demnächst heiraten, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann braucht er jeden Cent, den er kriegen kann. Vielleicht finden
wir einen Detective-Posten im Grenzgebiet.«
    »Das ist nicht richtig, Harry.« Ich stand auf und ging zu ihm.
»Kielty muss für das bezahlen, was er getan hat.«
    »Herrgott noch mal!«, zischte Patterson. »Er hat selbst seine Frau
verloren. Meinen Sie nicht, er hat genug gelitten?«
    »Caroline Williams wird sich damit nicht zufriedengeben. Kielty soll
einfach freikommen?«
    »Freikommen würde ich das nicht nennen«, gab Patterson zurück.
    »Wie würden Sie es denn nennen?«
    »Er wird überwacht werden, und die Mengen, die er losschlagen darf,
werden begrenzt sein.«
    »Er wird weiter Drogen verkaufen?« Meine Stimme klang schrill vor
Ungläubigkeit.
    »Er nutzt uns mehr, wenn er in diesem Spiel drin ist und nicht
draußen.«
    »Das ist kein Spiel, verdammt noch mal«, fuhr ich ihn an.
    »Natürlich ist es das. Und alle gewinnen dabei. Der Assistant
Commissioner hat eingewilligt, dass Simon Williams überzeugt wird, seine
Anzeige fallen zu lassen, wenn Sie dem zustimmen. McCready bekommt seine
Beförderung nach Lifford, unterstützt Sie ein bisschen und hält die Wache am
Laufen. Nicell ist aus dem Spiel, Kielty wird von uns kontrolliert, An Garda
hält ihren Namen für ein paar Tage aus allem raus.«
    »Und wenn ich nicht zustimme?«
    Patterson legte mir die Hand auf die Schulter, senkte den Kopf und
sah mir in die Augen. »Sie hören mir nicht zu, Devlin«, sagte er gelassen.
»Nicell hat schon gekündigt. Es ist schon passiert, ob Sie zustimmen oder
nicht. Ihre Tochter ist krank, Gott segne sie, sie braucht Sie hier bei sich.
Der Assistant Commissioner hat Ihnen bereits einen Monat Sonderurlaub aus
dringenden familiären Gründen genehmigt, bei voller Bezahlung, damit Sie und Ihre
Familie wieder auf die Beine kommen.«
    Er drückte meine Schulter. »Wir sind in Gedanken alle bei Ihnen,
Ben. Grüßen Sie Debbie von mir, wenn sie zurückkommt.«
    Trotz seiner massigen Gestalt verließ er leise den Raum. Ich setzte
mich wieder, starrte vor mich hin und ließ das alles sacken. Allmählich wurde
mir bewusst, dass ich Penny ansah. Ihr Gesicht sah unglaublich jung aus, ihre
Züge waren so zierlich und hübsch.
    Ich nahm ihre Hand und legte den Kopf neben sie aufs Kissen. Sie
atmete sehr flach, und als ich ihr einen Kuss auf die Wange gab, fühlte ihre
Haut sich warm und geschmeidig an.
    »Du musst aufwachen, Liebes«, sagte ich. »Für mich. Ich vermisse
dich. Shane und Mummy vermissen dich auch sehr. Wir wollen alle, dass du wieder
nach Hause kommst.«
    Falls ich eine Reaktion erwartet hatte, wurde ich enttäuscht. Die
Augen unter den Lidern bewegten sich nicht, ihr Mund unter der Beatmungsmaske
öffnete sich nicht weiter.
    »Es tut mir leid, Schatz«, sagte ich. »Es tut mir so leid, dass ich
nicht besser bin. Es tut mir leid, dass ich nicht besser bin.«
    Dieses Mantra wiederholte ich immer wieder, in der Hoffnung, sie
möge mich hören. Irgendwann gingen meine Worte in den ersten Tränen unter, die
ich mir um mein verlorenes Kind zu weinen erlaubte.
    Als Debbie kurze Zeit später mit Shane zurückkam,
beruhigte ich mich. Sie sah mir ins Gesicht und dann auf den feuchten Fleck, den
ich auf dem Kopfkissen hinterlassen hatte, und lächelte traurig.
    »Es tut mir leid, Debs.«
    »Schsch«, flüsterte sie und warf einen Blick zu Shane. »Wir sind jetzt
alle zusammen. Penny wird aufwachen müssen, wenn sie weiß, dass wir alle hier
sind, nicht wahr, Liebling?« Sie zerzauste Shane die Haare, und er strahlte sie
an.
    »Ich habe ihr Süßigkeiten mitgebracht«, sagte er und legte die

Weitere Kostenlose Bücher