Aufstand der Maschinen
knurren, als er an der Stoßstange mit den gefährlichen Spitzen vorbeiging, aber das Fahrzeug bewegte sich nicht und Charles Henry atmete erleichtert auf.
Das alte Angstgefühl kehrte jedoch zurück, als er den Champlain Destroyer in der nächsten Fahrspur passierte. Er sah den Fahrer hinter der getönten Windschutzscheibe, und der Mann beobachtete ihn wütend. Auch der Destroyer war sichtlich wütend; seine Scheinwerfer glühten vor Haß, und er knurrte laut, während er einen halben Meter weit vorrückte, bis seine spitzen Stoßstangenhörner fast Charles Henrys Beine berührten.
Charles Henry begann zu laufen, als der Superior Spear in der achten oder neunten Reihe sich in Bewegung setzte. Der übernächste Wagen streifte ihn wieder ... Charles Henry rannte um sein Leben ... er würde es nicht schaffen ... er war zu langsam!
Der Montcalm Chariot, der friedlich in der letzten Reihe gewartet hatte, setzte sich ruckartig in Bewegung und ließ die scharfen Sicheln an seinen Radkappen aufblitzen. Charles Henry hatte nur noch eine Möglichkeit: er warf sich nach vorn, erreichte den rettenden Gehsteig und landete auf dem Gesicht.
Der Wagen hinter ihm hielt mit kreischenden Bremsen, und der Fahrer erkundigte sich besorgt: »He, Mister, sind Sie verletzt?«
»Nein ... ich glaube es nicht«, antwortete Charles Henry und betastete dabei seine aufgeschürfte Nase.
»Tut mir wirklich leid, Mister, aber ich war selbst ganz überrascht. Der Wagen ist einfach angefahren, und ich konnte nichts dagegen unternehmen.«
»Richtig«, stimmte Charles Henry zu, »er ist einfach von selbst angefahren.«
Inzwischen wurde bereits gehupt, und der Montcalm Chariot mußte weiterfahren, um den Verkehr nicht aufzuhalten. Charles Henry klopfte sich den Staub von der Hose und versuchte angestrengt, nicht an Fenwick Enders und seine Voraussagen zu denken.
Er brauchte über eine halbe Stunde, um Bettiroses Appartement zu finden, obwohl es ganz in der Nähe liegen mußte. Er brauchte so lange, weil er einen großen Umweg über leere Parkplätze und durch enge Seitenstraßen machte, um dem Verkehr von Los Angeles nicht nochmals gegenübertreten zu müssen.
Als er endlich ankam, wußte er nicht recht, ob er sich nicht geirrt hatte. Die Wohnung war kein Appartement, sondern eine alte Doppelgarage in einem Hinterhof. Charles Henry blieb davor stehen und starrte abwechselnd die Garage und den Zettel an, auf dem er sich Bettiroses Adresse notiert hatte. Er konnte nicht glauben, daß ein so hübsches Mädchen wie Bettirose hier leben sollte, aber er war davon überzeugt, die Adresse richtig aufgeschrieben zu haben. Als er einen Lichtstreifen unter dem Tor sah, beschloß er anzuklopfen.
Als er keine Antwort hörte, klopfte er nochmals. Wieder nur Schweigen. Erst beim drittenmal hatte er mehr Erfolg.
»Herein ... herein«, rief Bettiroses Stimme verträumt, und er öffnete das linke Tor und betrat die Garage.
Er sah Bettirose nicht gleich, weil fast die gesamte Garage von einem der größten Autos eingenommen wurde, das er je gesehen hatte. Es war bestimmt über acht Meter lang und schien vor allem aus Chromteilen zu bestehen. Schließlich entdeckte er auch Bettirose, die in einem langen griechischen Gewand vor dem Wagen auf dem kalten Betonfußboden kniete.
Charles Henry glaubte zuerst, sie bete, aber dann sah er, daß sie Büchsen, Tuben, Gläser, Pinsel, Tücher und Polierwatte vor sich ausgebreitet hatte und damit beschäftigt war, den Wagen auf Hochglanz zu bringen.
»Hallo«, sagte Charles Henry. »Sie haben mich aufgefordert, Sie zu besuchen, falls ich einmal zufällig in diese Gegend komme, und ich bin jetzt hier.«
»Ah, richtig«, sagte Bettirose mit einem vagen Lächeln. Sie kroch halb unter den Wagen, und Charles Henry bückte sich, um zu sehen, was sie dort tat. Sie hielt einen weichen Pinsel in der Hand und entfernte damit vorsichtig einige Staubpartikel aus dem Profil der Autoreifen.
»Hmmm«, sagte er, um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken, aber Bettirose ließ sich nicht im geringsten stören.
»Ich bin nur zufällig vorbeigekommen und will Sie nicht lange aufhalten«, versuchte er einen neuen Anlauf. Sie sah von unten zu ihm auf, lächelte freundlich, schien ihn aber kaum zu erkennen.
»Werden sie nicht schmutzig, sobald Sie mit dem Wagen fahren?« fragte er und zeigte dabei auf die Reifen.
»Oh, ich fahre nie damit!« antwortete Bettirose. »Ich habe draußen auf der Straße einen alten Wagen stehen, mit dem ich ins Büro
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