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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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Abend, als er sie in der Garage vor ihrem Auto gesehen hatte, und zuckte bei dem Gedanken daran zusammen.
    Der Tag verging unendlich langsam. Der Marsch zum U-Bahnhof war schwieriger als je zuvor, und Charles Henry erreichte den Eingang müde und abgekämpft. Als er das Scherengitter vor dem Bahnsteig sah, war er plötzlich noch müder. Die Ankündigung, daß der Verkehr eingestellt werden solle, war vordatiert worden – der U-Bahnbetrieb hörte mit sofortiger Wirkung auf.
    Charles Henry ließ enttäuscht die Schultern sinken, während er den menschenleeren Bahnsteig betrachtete. Im Grunde genommen konnte er den Verantwortlichen diese Entscheidung keineswegs verübeln. Schließlich wäre es unsinnig gewesen, seinetwegen die Züge weiter verkehren zu lassen.
    »Okay, meinetwegen«, murmelte er vor sich hin. »Ich habe gewußt, was kommen würde; deshalb ist es eigentlich egal, ob es heute oder am dritten Juli passiert.«
    Er ging auf die Straße zurück, um nach einem Taxi Ausschau zu halten, aber dann erinnerte er sich an die Worte des Mannes, dem er gestern hier begegnet war. »Würden Sie sich in ein Taxi setzen?« hatte Enders gefragt. »Ich nicht! So verrückt bin ich noch nicht!«
    Charles Henry blieb an der Rolltreppe stehen, die zum U-Bahnhof führte, und beobachtete mehrere vollautomatische Taxis, die auf der Suche nach Fahrgästen vorbeikamen. Sie bewegten sich langsam, aber trotzdem so geschmeidig, daß sie ihn an Tiger erinnerten, die ihre ahnungslose Beute einkreisten ... ihre menschliche Beute!
    Ein schwarz-gelbes Ungeheuer hielt unmittelbar vor ihm. »Taxi, Sir? Taxi, Sir?« fragte es laut.
    »Nein! Nein!« wehrte Charles Henry ab und eilte über einen fast leeren Parkplatz davon.
    Hinter ihm kreischten Bremsen, und er nahm undeutlich wahr, daß das Taxi ihm folgte und dabei wiederholte: »Taxi, Sir? Taxi, Sir? Taxi, Sir?«
    Charles Henry machte entsetzt kehrt und lief in den U-Bahnhof zurück. Der Bahnsteig war noch immer menschenleer, aber die Lampen brannten, so daß die Ankündigung, der Betrieb sei ab sofort eingestellt, deutlich zu lesen war. Irgend jemand hatte es so eilig, daß er nicht einmal die ursprüngliche Frist einhielt, wenn es darum ging, die letzte Konkurrenz der Autos zu beseitigen.
    Er starrte den dunklen Tunnel an, in dem das Gleis der Einschienenbahn verschwand. Da keine weiteren Züge mehr zu erwarten waren, konnte er auf diesem Weg sein Ziel sicher und unbehelligt erreichen.
    Das geschlossene Gitter stellte ein Hindernis dar, aber Charles Henry trieb genügend Sport, um in einigermaßen guter Form zu sein. Er überkletterte das Scherengitter und marschierte in den Tunnel hinein.
    Mehrere Stunden später erreichte er müde und mit Blasen an den Füßen das Appartement und mußte feststellen, daß Agnes nicht zu Hause war. Er hatte das Gefühl, ihre Abwesenheit hänge irgendwie mit dem Wagen zusammen, den Jerry ihm hatte andrehen wollen. Allein der Gedanke an vergoldete Hörner erschreckte ihn, und er ging rasch an die Mecho-Bar, um sich zu stärken. Nachdem er das erste Glas mit einem Zug geleert hatte, ließ er es sich nochmals füllen.
    »Puh, das habe ich wirklich gebraucht!« sagte er zu sich selbst. »Ich möchte nur wissen, was Agnes und Jerry mit dem verdammten Wagen vorhaben. Nun, ich habe wenigstens den einen Trost, daß sie ihn nicht ohne meine Unterschrift kaufen kann ... und darauf kann sie lange warten. Ich bin schließlich nicht lebensmüde!«
    Er ließ sich in einen bequemen Sessel fallen und leerte langsam sein Glas. Im Grunde genommen war er mit Agnes' Abwesenheit ganz zufrieden, obwohl er sich nun selbst überlegen mußte, was es zum Abendessen geben sollte.
    »Süd oder Nord, Osten und Westen – zu Hause ist's am besten«, sagte er und prostete Agnes' erstem und zweitem Ehemann zu. Beide waren nach ihren tödlichen Verkehrsunfällen leidlich zusammengeflickt worden und lächelten nun aus heliumgefüllten Glaskästen, die in die Wand des Wohnzimmers eingelassen waren, auf ihren Nachfolger herab.
    Joe sah eigentlich ganz passabel aus, wie er dort mit einem Whiskyglas in der Hand und einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht hinter der Glasscheibe saß, aber Fred war etwas schlechter weggekommen. Sein Unfall hatte nicht viel übriggelassen, und selbst die Experten der Immer-bei-euch-Bestattung waren nicht imstande gewesen, seinen Kopf wieder zu restaurieren, nachdem ein Laster darüber hinweggerollt war.
    Charles Henry fragte sich, wie es in der guten alten

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