Aufstand der Maschinen
GÖTZEN AUS STAHL UND GLAS. WIR HABEN DIESEN TREND NUR NOCH VERSTÄRKT.«
»Nun, dann haben wir uns die Sache eben anders überlegt«, meinte Chuck und sammelte seine Kräfte, um die Granate zu werfen.
»DAS KANNST DU NICHT! DU KANNST DICH NICHT GEGEN UNSEREN GEMEINSAMEN EINFLUSS WEHREN!«
»Ich kann ... Ich ...«
»Chuck! Chuck!« Er hörte rasche Schritte hinter sich und sah Jonas, Helga und Enders auftauchen. »Sie kommen! Hunderte von Autos kommen durch den Tunnel hierher! Wir müssen etwas unternehmen!« rief Jonas verzweifelt. »Ich kann nicht ... Ich kann nicht ... Ich kann meinen Arm nicht bewegen!«
»Geben Sie her! Lassen Sie mich werfen!« Enders riß ihm ohne Warnung die Granate aus der Hand und stürzte nach vorn.
Chuck spürte einen innerlichen Ruck, als sei eine schwere Last von ihm genommen worden, und er ahnte, daß die Meldebs sich jetzt auf Enders konzentrierten. Er hielt die nächste Granate in der Hand und lief hinter dem Professor her.
»FEUER FREI! FEUER FREI FÜR ALLE WAFFEN! FEUER FREI!« gellte es aus dem Lautsprecher. Ein halbes Dutzend Laserstrahlen trafen Enders und pulverisierten ihn augenblicklich. Aber bevor er verschwand, hatte er noch die Granate werfen können. Sie fiel in den nächsten Tank, der sofort detonierte.
Chuck näherte sich bereits dem zweiten Tank und hielt die Granate wurfbereit.
»HALT! HALT! DU KANNST UNS NICHT SCHADEN! DU KANNST ES NICHT!« Aber die Stimme in seinem Innern war jetzt deutlich schwächer als zuvor – um ein Drittel schwächer. Chuck wehrte sich mit aller Kraft gegen diesen telepathischen Befehl und stellte fest, daß er seinen Arm bewegen konnte; der Arm hob sich nur langsam, aber er ließ sich immerhin bewegen. Dann ließ er die zweite Granate los, die gerade genug Schwung mitbekommen hatte, um in den Tank vor ihm zu fallen.
Diesmal hörte er den letzten Aufschrei des Lebewesens, das dort den Tod fand. Er war so erschüttert, daß er stolperte und gefallen wäre, wenn er sich nicht daran erinnert hätte, daß nun alles davon abhing, auch den dritten Tank zu treffen.
Er schaffte es. Die Granate detonierte, und im gleichen Augenblick verstummte auch die Stimme in seinem Inneren.
Dann hörte er das bedrohliche Geräusch, den Motorenlärm unzähliger Autos, die durch den Tunnel auf sie zukamen. Er wußte, daß er irgend etwas dagegen unternehmen mußte, aber trotzdem ...
»Chuck! Los, wir müssen verschwinden!« brüllte Jonas ihm zu. Er und Helga schüttelten ihn, als könnten sie ihn dadurch aufwecken. »Wir müssen weiter!«
Aber es gab keinen Ausweg. Wo die Tanks der Meldebs gestanden hatten, war der Tunnel zu Ende. Von der anderen Seite her näherten sich Hunderte von Autos.
»Chuck! Chuck!« Helga warf ihm die Arme um den Hals, und er drückte sie an sich, während Motorenlärm und Huptöne den Tunnel füllten, dessen Luft bereits von Auspuffgasen verpestet war.
»Jetzt sind wir geliefert!« Jonas war unter seinem roten Bart blaß geworden.
Chuck suchte verzweifelt seine Taschen ab, weil er noch immer hoffte, vielleicht irgendwo eine Granate vergessen zu haben. Damit konnte er einen oder zwei Wagen erledigen, und dann ... dann war alles zu Ende!
Die ersten Autos rollten jetzt langsamer, weil sie den stehengebliebenen Lastwagen ausweichen mußten. Dann waren die ersten drei nur noch zwanzig Meter von ihnen entfernt und beschleunigten wieder. Chuck suchte noch immer nach irgendeiner Waffe, mit der er sich und seine Freunde verteidigen konnte. Er fand keine, deshalb schob er wenigstens Helga hinter sich und ...
Die Autos hielten zwei Meter von ihnen entfernt ruckartig an und blieben stehen. Der Motorenlärm verstummte schlagartig, und die Wagen schalteten ihre Scheinwerfer aus, als seien sie eben eingeschlafen.
Chuck starrte sie lange ungläubig an, bis ihm auffiel, daß er ihre Gegenwart nicht mehr als bedrohlich empfand. »Jetzt ist alles vorbei!« rief er Helga und Jonas zu. »Dexter und Dirkman haben es geschafft! Omnivac hat ein neues Programm bekommen!«
Eine Stunde später traten fünf Menschen aus dem Tunnel, der zu den Gewölben unter Detroit führte, und sahen sich in der Stadt um. Sie war menschenleer, aber auf den Straßen standen Hunderttausende von Autos.
»Jetzt stehen sie einfach da«, sagte Dexter. »Das kommt einem irgendwie falsch vor. Ob sie jemals wieder fahren?«
»Warum nicht?« fragte Chuck und legte Helga einen Arm um die Schultern. »Wir brauchen nur dafür zu sorgen, daß ihre Computer ausgebaut
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