Aufstand der Maschinen
Sache ist irgend etwas faul, überlegte Chuck sich. Sogar sehr faul.
»Wir kommen gern«, versicherte der Senator dem Fremden. »Vielleicht können Sie uns sogar behilflich sein.«
»Stets gern zu Diensten«, antwortete Vance lächelnd.
»Ausgezeichnet«, meinte Van Hagan zufrieden und trat zurück, damit die anderen ihre Fragen stellen konnten, die äußerst vage beantwortet wurden.
»O ja, wir haben Schwierigkeiten mit den Autos gehabt, aber jetzt haben wir die Sache ziemlich in der Hand. Unser Bürgermeister kann Ihnen mehr darüber erzählen; er erwartet Sie bereits im Rathaus, weil ich gleich angerufen habe, als Ihr Flugzeug gelandet ist.«
»Angerufen?«
»Natürlich – das Telefon funktioniert tadellos«, behauptete Vance. »Kommen Sie, ich habe draußen eine Kutsche stehen.«
Chuck war mißtrauisch, ohne einen bestimmten Grund dafür angeben zu können. Er glaubte einfach nicht daran, daß eine Kleinstadt wie zuvor weiterleben konnte, ohne etwas von den Veränderungen gespürt zu haben. Als sie in Vances Pferdekutsche nach South Whitfield fuhren, betastete er nachdenklich sein Gewehr, den Colt und die winzigen Neothermitgranaten in seiner Tasche. Der Senator hatte sie alle reichlich ausgerüstet, und Chuck hatte den Verdacht, daß sie ihre Waffen bald benötigen würden.
Eine halbe Stunde später stiegen sie vor dem Rathaus aus der Kutsche.
»Wo sind die Leute alle?« fragte Dirkman mit einem Blick auf die menschenleere Straße.
»Drinnen«, versicherte Vance ihm. »Sie warten alle dort drinnen.« Er führte sie in das Gebäude und öffnete eine Tür für sie. »Hier warten schon der Bürgermeister und die anderen ...«
Sie betraten einen großen düsteren Raum, und Vance schloß die Tür hinter ihnen.
»Gewehre weg und Hände hoch!« befahl ihnen eine Stimme. Als Chuck und seine Gruppe sich erstaunt umdrehten, sahen sie zehn bewaffnete Männer mit grauen Hemden und Armbinden hinter sich.
»Aha«, sagte Chuck und ließ sein Gewehr fallen, »wir werden tatsächlich erwartet.«
Ein kleiner kahlköpfiger Mann führte den Oberbefehl. Er beobachtete sie aufmerksam, bis sie ihre Schußwaffen abgelegt hatten, und lächelte dann kalt. »Schon besser! Benehmt euch vernünftig, dann passiert euch nichts.«
Einer der Männer hatte die zweite Tür geöffnet. »Kommt herein, Leute; wir haben wieder ein paar erwischt.«
»Sie sind uns eine Erklärung schuldig«, sagte Chuck zu dem Mann mit der Glatze.
»Vielleicht ... vielleicht auch nicht«, antwortete der Bürgermeister, als die Menschen den Raum füllten.
»Wir wollen in Detroit etwas gegen die Autos unternehmen«, fuhr Chuck fort. »Wer sind Sie und warum haben Sie uns entwaffnet?«
»Wir sind hier in South Whitfield, Michigan«, erklärte der Bürgermeister. »Ich bin James Crosby, und diese Herren in Grau sind die Bürgerwehr der Stadt.«
»Was haben Sie mit uns vor?«
»Ihnen geht es wie den FBI-Leuten und den Wissenschaftlern, die gestern am Flughafen gelandet sind, nehme ich an. So ist es bisher allen Fremden ergangen.«
»FBI-Agenten und Wissenschaftler waren hier?«
»Ja. Die Regierung hat sich anscheinend irgendwo in den Bergen verkrochen und uns diese Leute geschickt – aber wir haben sie alle erwischt.«
Nun befanden sich etwa hundert Leute im Raum, die Chuck und seine Freunde feindselig betrachteten. Ganz gewöhnliche Bürger, aber Chuck hatte trotzdem den Eindruck, vor einem Gericht der Inquisition zu stehen.
»Hat jemand von euch etwas dagegen einzuwenden, daß wir diese Leute wie die anderen behandeln?« fragte der Bürgermeister.
»Wir sind Ortsfremden nichts schuldig«, meinte ein Farmer.
»Jeder ist sich selbst der Nächste«, stimmte die Frau mit Brille und Haarknoten zu, die Chuck für eine Lehrerin hielt.
»Lieber sie als wir«, stellte jemand im Hintergrund fest.
Der Bürgermeister wandte sich an den Mann neben ihm. »Haben Sie schon angerufen?«
»Natürlich. Ich bin ohne weiteres mit Detroit-Central verbunden worden. Zwanzig Wagen der Weißen Garde sind bereits hierher unterwegs. Sie warten an der alten Brücke, bleiben jedoch auf ihrer Seite, wenn wir ihnen diese Leute wie vereinbart ausliefern.«
»Sie verdammter ...«, begann Chuck und trat einen Schritt vor, als wolle er sich auf den Mann stürzen. Er blieb jedoch stehen, als er sah, daß mehrere Gewehre auf ihn gerichtet waren.
»Kommunisten! Rote Verräter!« brüllte Van Hagan.
»Von Kommunisten ist hier nichts bekannt«, erklärte Bürgermeister Crosby
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