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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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wanderte über den Boden: Stiles wollte sicher sein, dass hier keine ausgeknipsten Überträger herumlagen, die vor der Verwandlung gestorben waren. Der Boden war sauber. Er war sogar rein. Das Sportartikelgeschäft war völlig heruntergekommen gewesen, die Regale umgeworfen, die Behälter geplündert. Doch die Randale, die dort das Unterste zuoberst gekehrt hatte, hatte den Comicladen verschont.
    » Wen überrascht das?«, murmelte Stiles leise. » Wer hat schon in dieser schönen neuen Welt Verwendung für Heftchen, die« – sein Blick huschte über die Titel – » Superwaffe X heißen?«
    Ein leises Stöhnen wehte durch die Luft heran. Stiles konzentrierte sich wieder auf die Lage und lugte durch das Schaufenster auf die Straße hinaus. Er hatte Glück gehabt: Die Scheiben waren zur Hälfte mit dicker schwarzer Farbe bemalt, um den Sonnenschein draußen zu halten. Stiles verließ den vorderen Teil des Shops und ging nach hinten, wo die Ladentheke war. Er beugte sich vor, um den schmalen Raum dahinter zu prüfen. Dann schwang er sich hinauf, schob die Beine mit einem seine Pein verdeutlichenden Zischen über den Tresen, ging dahinter in Deckung und verzog das Gesicht.
    Stiles lehnte die Winchester an seine Schulter und seufzte. Dann streckte er das verletzte Bein aus und kramte in der Brusttasche seines Kampfanzugs nach der zerknitterten Zigarettenschachtel. Die letzte Kippe hatte er sich seit fast einer Woche aufgespart. Jetzt war wohl der richtige Zeitpunkt, sie anzustecken.
    Er nahm das Feuerzeug aus der gleichen Tasche, öffnete es mit dem Daumen und schnippte. Er sah einen Funken, aber keine Flamme. Auch der zweite und dritte Versuch gingen schief. Stiles runzelte finster die Stirn, hob das Feuerzeug ans Ohr und schüttelte es.
    » Verdammt«, murmelte er mit der Zigarette im Mund. » Tja, wenigstens werde ich nicht verhungern.«
    Er spuckte die Zigarette auf den Boden, griff zur Ladentheke hinauf, nahm einen Schokoladenriegel aus dem Verkaufsständer und riss die Packung mit den Zähnen auf. Er biss ein Stück ab und kaute und schluckte, ohne den Geschmack der Schokolade richtig wahrzunehmen. Sein Blick war starr auf sein verletztes Bein gerichtet.
    Er war vor mehreren Stunden von einem Watschler gebissen worden. Auf diese Weise abzutreten, fand Stiles, war nicht würdeloser als jeder andere Tod. Watschler waren langsam und unkoordiniert – sogar blöd. Sie waren kaum mehr als reanimierte Hülsen einstmals lebendiger Menschen; steif, verwesend und übel riechend. Schlimmer noch: Der Biss eines Watschlers garantierte, dass man sich seine Krankheit zuzog. Stiles war noch niemandem begegnet, der gebissen worden war und es überlebt hatte.
    » Wie viel Zeit hab ich wohl noch?«, murmelte er vor sich hin. Er wusste, dass er erledigt war. Wenn der Morgenstern-Erreger einen einmal gepackt hatte, ließ er nicht mehr los. Stiles wusste, dass das Virus in seiner Blutbahn kreiste, sich replizierte und vervielfachte. Bald würde er sich zum Kreis der Infizierten auf der Straße gesellen und zu den Sprintern gehören, von denen er gerade ein paar erledigt hatte. Ein nichtsnutziges Ding; ein bewegliches Ziel für jeden beliebigen Überlebenden. Vielleicht aber auch dessen Untergang …
    Stiles ging davon aus, dass ihm vielleicht noch vier Tage blieben. Die infizierten Soldaten an Bord der USS Ramage hatten so lange gebraucht, um sich zu verwandeln, und sie waren dem Virus ebenfalls nur minimal ausgesetzt gewesen.
    Was für ein Abgang, dachte Stiles. Dass man sich im Lauf einer Woche so langsam verwandelt. Zuerst werde ich Fieber kriegen. Dann fall ich ins Delirium. Anschließend krieg ich das große Zittern. Dann kann ich nichts mehr im Magen behalten. Und schließlich kommt der Knacks. Ich verliere den Verstand und werde einer von ihnen.
    Er hörte plötzlich das Geräusch von über Bodendielen schlurfenden Füßen.
    Stiles erstarrte. Der Schokoriegel klemmte zwischen seinen Zähnen. Er schob den Kopf langsam in den Nacken, um zur Decke hinaufzuschauen. Das Geräusch war von oben gekommen. Keine Frage.
    Stiles zog sich mit einer Hand am Tresenrand hoch und nahm eine aufrechte Position ein. Im hinteren Teil des Ladens befand sich ein schmaler Durchgang. Stiles war bisher davon ausgegangen, dass er in einen Lagerraum führte und sonst nirgendwohin, doch nun zweifelte er daran.
    » Wie heißt es doch so schön? Der Glaube ist die Mutter der Einfalt?«, murmelte er vor sich hin. » Na schön, Stiles, wenn du Gesellschaft

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