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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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Mülleimer.
    Sobald sie um die Ecke gebogen ist, gehe ich zu Kat hinüber und frage: »Was ist?«
    »Nicht hier.« Kat sieht sich um. »Ich weiß einen Ort, wo wir ungestört reden können«, sagt sie und zieht mich in einen der Lernräume. Wie ein Mafiaboss kommt sie mir vor.
    Ich seufze tief. »Im Ernst, Kat, hör mit den Drogen auf. Die machen dein Hirn kaputt. Wir sind keine Freundinnen, falls du dich erinnerst. Schon sehr lange nicht mehr. Deswegen will ich nicht, dass du mich anrufst, und ich will auch nicht, dass du mich in der Schule ansprichst. Es tut mir leid, dass Alex dir was vorgemacht hat, um dich ins Bett zu kriegen, aber –«
    »Ich war nicht mit Alex im Bett!«
    Ich zucke mit den Schultern. »Okay, aber offensichtlich ist er nicht an dir interessiert, sonst wäre er nicht mit einer anderen zusammen. Auf alle Fälle ist diese andere nicht meine Schwester.«
    Kat stöhnt. »Hör mal, ich weiß nicht, warum du dich dumm stellst. Nach ihrem kleinen Stelldichein im Auto hat Alex Nadia heute Nacht mitgenommen zum Parkplatz vom Bow Tie, wo sich alle deine Freunde getroffen haben.«
    Was?
    Kat redet weiter, doch ihre Worte kommen jetzt langsamer, und sie beobachtet mich genau. Was mir gar nicht passt, denn ich schaffe es kaum noch, die Fassung zu bewahren. »Nadia und Alex kamen in seinem SUV angefahren, und Rennie ist zu ihrem Fenster gerannt und hat sie begrüßt und ihr einen Kuss gegeben.«
    Ich will etwas sagen. Ich will Kat sagen, dass sie komplett danebenliegt, aber ich finde die Worte nicht.
    Ein Hauch von Selbstzufriedenheit zieht über Kats Miene. »Oh – hat Rennie dir etwa nichts davon gesagt, dass sie alle zusammen waren?« Sie klopft sich mit dem Zeigefinger auf die Lippen. »Ts, ts – sehr merkwürdig.«
    »Für mich ist das Thema erledigt«, sage ich und will gehen, doch Kat streckt einen Arm aus und hält mich zurück.
    »Wir wissen es doch beide, Lillia.« Etwas an der Art, wie Kat meinen Namen sagt, ist anders – traurig klingt sie, wütend, ein bisschen flehentlich. »Wir wissen beide, wie Rennie ist.«
    Das Flehentliche an ihrer Stimme ist es, was mich dazu bringt, mir auf die Unterlippe zu beißen und ganz leicht zu nicken.
    Dann lässt sie mich gehen.
    Es ist noch nicht einmal fünf, und doch wird die Sonne schon langsam schwächer. Ich kneife die Augen zusammen und recke das Kinn, damit ich die Wärme noch im Gesicht spüren kann.
    »Willst du meine Sonnenbrille?«, fragt Rennie vom Pool herüber. »Sie liegt oben auf meinen Sachen.«
    Ashlin hängt zwischen zwei Schwimmnudeln, Rennie hat sich auf einer Wassermatratze ausgestreckt und hält sich mit einem Arm am Beckenrand fest, um nicht in die Beckenmitte abzutreiben.
    »Nein, danke«, sage ich.
    »Lil, du solltest aber eine Sonnenbrille tragen, du kriegst sonst Krähenfüße.«
    Ich schüttle den Kopf. Ich setze nie eine Sonnenbrille auf. Weil ich nicht will, dass die Welt mir dunkler vorkommt, als sie ist. Für mich soll es so lange wie möglich Tag sein.
    Wir sind bei mir zu Hause und hängen am Pool ab. Ich wollte mit Rennie reden, deshalb hatte ich sie gefragt, ob sie nicht mit zu mir kommen wolle, doch dann hat sie von sich aus noch Ashlin eingeladen. Und so liege ich jetzt in einem Liegestuhl und überlege, was ich Rennie sagen könnte. Ich werde sie bitten, noch zu bleiben, wenn Ash aufbricht, und werde ihr Gelegenheit geben, sich zu rechtfertigen, mir zu sagen, was verdammt noch mal zwischen Alex und Nadia ist. Aber das war’s dann auch. Ich bin fertig mit ihr.
    Ich grüble noch weiter, als ich auf einmal Musik höre, die immer lauter wird. Bässe. Ich ziehe mir den Pulli über den Bikini und gehe zum Tor. Durch die Schlitze zwischen den Holzlatten sehe ich, wie Alex’ SUV in unsere Einfahrt einbiegt. Darin sitzen außer Alex noch Reeve, Derek und PJ .
    Ich fahre herum. Rennie paddelt schon eifrig, um zur Leiter zu gelangen.
    »Warum hast du sie eingeladen?«
    Sie schüttelt den Kopf, als machte ich mich gerade lächerlich. »Reeve hat mir vor dem Training eine SMS geschickt und gefragt, was ich vorhabe. Also hab ich’s ihm erzählt. Wieso?«
    Wenn Nadia zu Hause wäre, würde ich das Tor abschließen. Aber sie ist zu einer Freundin gegangen, um für die Cheerleader-Auftritte zu proben.
    Verschwitzt vom Training und voller Grasflecken, kommen die Jungs herein.
    Ashlin rennt auf sie zu und umarmt Derek, macht sich aber sofort wieder los. »Baah, ihr stinkt.«
    Reeve grinst PJ an, und eine Sekunde später haben sie nur

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