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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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Football kennt, und er hat gesagt, James sei in Ordnung. Trotzdem werde ich die beiden im Auge behalten.
    Ich sage Nadia, sie soll sich auf den Waschtisch setzen. Dann umrande ich ihre Augen mit schwarzem Eyeliner, so wie ich es bei mir selbst gemacht habe, allerdings mache ich den Strich etwas zarter, schließlich ist sie erst Freshman. Dazu trage ich ein wenig violetten Lidschatten auf, weil ihr Kleid ganz zart violett ist, fast schimmert es silbern. Es sieht aus, als hätte man sie mit einem Seidenband fest umwickelt.
    »Was ist mit Lippenstift?«, fragt Nadia, als ich ihr ein bisschen Rouge auf die Wangen tue.
    »Lipgloss reicht«, sage ich, und Nadia schmollt. »Lippenstift wäre zu viel des Guten«, erkläre ich ärgerlich.
    Sie sieht mich an. »Was ist mit dem, den du drauf hast?«
    Ich habe mir einen in Blassrosa gekauft, passend zum Kleid. »Zu viel«, wiederhole ich.
    »Lil hat recht, Nadia«, ruft Rennie aus dem Ankleidezimmer. »Du willst doch nicht wie eine Nutte aussehen.«
    Nadia seufzt. »Na gut.« Wirklich überzeugt klingt sie nicht. Sie verschwindet in ihrem eigenen Zimmer.
    Ich sehe mir noch ein letztes Mal meine Frisur an. Ich habe mir die Haare schräg über die Stirn gekämmt und seitlich zu einem niedrigen Knoten zusammengefasst. Einige Strähnen scheinen sich wieder zu lösen, also stecke ich sie mit ein paar kleinen Haarklammern fest und sprühe das Ganze mit Haarspray ein. Ich trage nur einen Hauch Lippenstift, etwas Rouge auf den Wangen und schwarzen Eyeliner – mein schwarzes Kleid ist schon auffällig genug. Außerdem passt das Make-up perfekt zu den zartrosa High Heels, die ich mir dazu gekauft habe. Seit ich sie habe, trage ich sie mit dicken Socken im Haus, in der Hoffnung, sie so noch ein bisschen zu weiten.
    Rennie sitzt entnervt vor dem dreiteiligen Spiegel. Sie sieht klasse aus in ihrem Paillettenkleid, zu dem meine Mutter ihr einen funkelnden Armreif geliehen hat. Die Lippen hat sie sich knallrot geschminkt. Aber was noch fehlt, ist die Frisur. Abwechselnd türmt sie alle Haare auf dem Kopf zusammen und lässt sie dann wieder auf die Schultern fallen.
    »Ren, wir sollten mal los«, sage ich. Wir treffen uns mit den anderen bei Ashlin zum Fototermin.
    »Mist«, sagt sie, »ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich sie hochstecke oder offen trage.« Sie ist nervös und voll hektischer Flecken im Gesicht. Sie fächelt sich unter den Armen Luft zu. »Hilf mir, Lil. Was glaubst du, was gefällt Reeve besser?«
    »Komm her.«
    Rennie lässt sich in einen der Polstersessel meiner Mutter fallen. Ich stelle mich hinter sie und drehe die Spitzen ihrer Haare mit dem breiten Lockenstab zu weichen Locken. Ich würde sie zu gern nach Reeve fragen, danach, was da zwischen ihnen beiden noch gelaufen ist oder auch nicht, nachdem ich von Ash weggegangen bin, aber ich lasse es lieber und konzentriere mich darauf, Rennies Haare seitlich festzustecken. »Hübsch.« Rennie steht auf und betrachtet sich im Spiegel. Ich stelle mich hinter sie. Ich finde, die Frisur sieht toll aus zu dem Kleid. Etwas Schlichtes, Sanftes neben all dem Geglitzer. Einen Moment lang fürchte ich, es gefällt ihr nicht, was ich da mit ihren Haaren gemacht habe. Doch dann begreife ich, dass sie nicht sich selbst ansieht. Mich sieht sie an, im Spiegel.
    »Lil?«, sagt sie und dreht sich zu mir um.
    »Was?«, frage ich nervös.
    Rennie beugt sich vor und umarmt mich fest. Dann macht sie sich wieder los, sieht mir ins Gesicht und sagt: »Ich hab das Gefühl, mein ganzes Leben wäre anders verlaufen, wenn wir beide nicht Freundinnen geworden wären.« In ihren Augen glitzern Tränen.
    »Ren«, sage ich. Bei dem Gedanken an das, was heute Abend passieren wird, schnürt sich mir die Kehle zu. Ich sage mir, dass Rennie ein besserer Mensch sein wird, wenn alles vorbei ist. Es wird so gehen wie mit Alex. Am Ende werden wir alle als bessere Menschen dastehen.
    Es läutet an der Tür. Nadia brüllt mir zu, ich solle runterkommen. Rennie und ich schnappen uns unsere Schuhe und Taschen und gehen hinunter, um zu sehen, was los ist. Ein Bote reicht Nadia gerade eine weiße Schachtel, während Mom das Formular auf seinem Klemmbrett abzeichnet.
    »Hm«, sagt Mom. Sie dreht sich zu Ms. Holtz um und lächelt ihr heimlich zu. »Was könnte das wohl sein?«
    Ich nehme die Karte aus dem winzigen weißen Umschlag.
    Für meine beiden Mädchen –
    viel Spaß heute Abend.
    Alles Liebe – Daddy
    Nadia reißt den Deckel von der Schachtel. Wenn

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