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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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das bescheuerte Hologramm, das er um das Handgelenk tragen musste und das ihm Aufgaben zuteilte. Wenn er es abnahm, straften sie ihn mit Essensentzug oder betäubten ihn, um es ihm, sicherlich mit Spezialhandschuhen, wieder stramm umzubinden. Sie hatten schon in Erwägung gezogen, es ihm unter die Haut zu implantieren, doch dann davon abgesehen, wie er zufällig mitbekommen hatte.
    Ein zorniges Grinsen überflog sein Gesicht, das er bis in die Haarwurzeln verspürte. Sein einziger Schutz bestand darin, dass sie wussten, wer und was er war. Sie würden ihn niemals brechen, sie konnten ihn nur zwingen.
    »Touch, bitte beruhigen Sie sich doch. Ihr Verhalten bringt doch nichts.«
    Oh, jetzt versuchten sie es auf die nette Art. Sein nerviger personaler Roboter duzte ihn, obwohl er bereits bei seiner Entführung längst volljährig gewesen war. »Kommt doch rein und holt mich!« Seine Wut über die angesetzte, millionste Untersuchung unter Vollnarkose verblasste allmählich. Sie würden ihn ja doch dazu kriegen. Wenn nicht mit Worten, dann notfalls durch eine Betäubung. Er fuhr sich über das Gesicht und ließ den Kopf hängen. Damn! Er wusste jetzt schon, dass ihm hinterher wieder kotzübel sein würde, wenn er erst eine Gasbetäubung und danach eine Narkose verkraften musste.
    »Touch, bitte«, mischte sich nun auch noch der Computer ein, »bitte versuch doch, uns zu vertrauen. Wir wollen doch nur dein Bestes. Wir wollen dich von deiner Krank… «
    »Ich weiß«, unterbrach er ihn barsch. Sie wollten testen, was er auf dem Kasten hatte, obwohl sie es längst wussten. Jede verfluchte Woche eine Untersuchung seiner Haut – seit über zwei Jahren. Warum ließen sie ihn nicht endlich wieder frei oder murksten ihn ab und verscharrten seine Reste unter dem stinkenden Unrat einer Müllkippe?
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften und richtete sich auf. »Okay, okay. Ich hab mich wieder eingekriegt, werde brav sein und mich nicht zur Wehr setzen. Okay?«
    »Darf ich Ihnen trauen?«, fragte der männliche Assistent vor der Tür.
    Zac lachte auf. »Nein, natürlich nicht.« Er schloss entnervt die Augen. Sein Kiefer schmerzte, weil er die Zähne so fest aufeinanderbiss. Seine Nase zuckte vor unbändigem Zorn. Er ritt sich nur wieder hinein. Mühsam zwang er sich, die Schultern zu lockern und legte ein Lächeln auf, er wusste ja, dass sie ihn sahen, immer und zu jeder Zeit. »Okay, nun aber. Kann losgehen.«
    Anstatt einer Antwort oder dem Öffnen der Tür hörte er ein kaum wahrnehmbares Zischen. Der Gedanke, dass er sich später wieder einmal einen ganzen Tag lang saumies fühlen würde, war das Letzte, was er dachte, bevor er auf dem Boden zusammensank wie niedergeschlagen.
     
    *
     
    »Danke, View.«
    Irgendetwas war anders.
    Als würde sie aus einem Traum erwachen, kam View sehr langsam zu sich. Die festen Sensoren um ihren Kopf lösten sich und gleichzeitig fuhr das Gestell, auf dem sie stand, mit ihr rückwärts. Wie jedes Mal.
    »Augen zu, View!«
    View erhaschte einen letzten Blick auf das leicht verschwommene Gesicht des älteren Mannes und senkte dankbar die Lider. Ihr Gehirn schien zu kochen, Tränen liefen ihr über die Wangen. Es würde sie nicht wundern, wenn sie aus Blut wären, so sehr schmerzten ihre Augäpfel. Ihre Lider zitterten vor Überanstrengung und kratzten rau über ihre Hornhäute. Dieser Tag war einfach zu viel.
    Ein entsetztes Stöhnen fuhr ihr durch Mark und Bein. Aus Reflex riss sie die Augen auf. Sie wusste, dass es ihr verboten war, doch bei dem Anblick des Mannes war es ihr unmöglich, wegzusehen. Seine Gesichtsmuskeln verzerrten sich, seine Finger krallten sich in die Schläfen, dann stieß er den grauenvollsten Schrei aus, den View jemals gehört hatte. Bis zu Tode gequälte Katzen schrien so.
    Ein aufgebrachtes Stimmengewirr drang aus dem Lautsprecher, doch zu chaotisch, um etwas zu verstehen. View sprang geschockt von dem rückwärtsfahrenden Gestell, bevor es durch die offene Tür in einen separaten Raum gleiten konnte. Sie rannte an dem brüllenden und jammernden Mann vorbei und riss eine Tür auf.
    View spurtete los über den Gang. Nur weg von dem Gräuel, nur weg vor dem, was sie angerichtet hatte. Sie presste die Lider zu und zog das Tuch von der Stirn vor die Augen. Angst, pure Angst schüttelte sie, zerfetzte ihr donnerndes Herz in Splitter. Sie bog links ab und rannte über den Flur, als würden Höllenwesen sie gnadenlos verfolgen. Dabei waren es nur die Assistenten, die ihr

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