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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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Arbeit. Erst tat es weh, doch die Aussicht ihre Hände
wieder bewegen zu können, ließen Vell nun bereitwillig die
Zähne zusammen beißen. Dennoch gab es keine Aussicht
auf Freiheit. Weit und breit erstreckte sich nichts als kahle
Graslandschaft. Es gab nicht mal Besteck. Selbst Hanora
hielt ihre Taube mit bloßen Fingern. Und um ihr gefällig zu
sein, fischte sich Vell ein paar Trauben vom Teller.
„ Was ist mit dir?“, fragte die Dame, „ keinen Appetit? “ „ Nein“, stellte Willet klar, „ aber er
könnte wiederkehren,
wenn ihr an eurem Knochen erstickt.“
Der Nordmann knurrte. „Du kleiner Bastard! Ich schlag dich
windelw…“
„ Ist schon gut“, sagte Hanora, „ es besteht kein Anlass zur
Sorge.
Ich
und
Willet werden uns schon
sehr
bald
einig
werden , da bin ich mir sicher.“ Sie lächelte und nahm einen
Schluck aus ihrem Kelch.
Vell verspeiste bereits ihre dritte Traube, während Willet
nur stumm auf den Teller starrte.
Mit zusammen gekniffenen Augen stützte er seinen Kopf
und kämpfte darum, nicht vom Stuhl zu fallen.
„ Wo ist eigentlich unser Freund?“, erkundigte sich Hanora,
„ sollte er nicht längst schon hier sein?“
„Da kommt er gerade“, bemerkte der Nordmann.
Tatsächlich stapfte jemand den Hügel hinauf. Die Schritte
waren behäbig und von weiten erkannte Vell den kleinen
Nachtwächter mit dem roten Bart.
Er wirkte mürrisch und seinem Ausdruck nach fehlte es ihm
heute sowohl an Schlaf als an guter Laune.
„ Morgen “, nuschelte er und schenkte der weißen Dame ein
kurzes Nicken. Dann nahm er auf dem letzten Stuhl neben
ihr Platz und griff sich einen kalten Hühnerschenkel.
Geräuschvoll begann er daran herum zu nagen.
„ Wie schön “, überhörte die Dame das Schmatzen, „ nun sind
wir endlich vollzählig .
Also kommen wir zur Sache, Will. Dein Auftrag wird sein, mir
das Numen zu bringen. Und Tengol und Rolin werden zu
deiner Unterstützung mit dir reisen.“
„ Vergesst eure Hampelmänner“, protestierte Willet, „ wenn
ihr das Mädchen frei lasst, habt ihr mein Wort, dass ich es
euch beschaffen werde.“
„Dein Wort ?“, zweifelte die weiße Dame lächelnd, „ du
glaubst doch nicht ernsthaft, dass du in der Position bist, um
mir Bedingungen zu stellen, oder?“
„Sprecht deutlicher “, knurrte Willet, „ der
Rest
eures
Liebestrankes befindet sich noch in meinem Kopf. “
„ Na schön , ganz wie du willst. Also, ich habe weder vor dir zu
trauen, noch die Kleine gehen zulassen. Sie wird deshalb mit
euch reisen, um dich an deine Loyalität mir gegenüber zu
erinnern. Falls du versagst, schick ich sie wieder zurück zu
Seraphim. Und was dich betrifft, so wird sich die weiße Hand
an unseren mannigfachen Erkenntnissen über dich freuen.
Nur ein kleiner Fehle, ein dummer Fluchtversuch und ich
werde dich schon im Handumdrehen zu einer Berühmtheit
machen.“
In bitterer Heiterkeit ließ sich Willet gegen die Stuhllehne
fallen. „ Und was ist die gute Nachricht? Wenn ich es finde?“
„Dann kriegt das Püppchen eine neue Identität und du eine
neue Aufgabe, also sind wir uns einig?“
„Ein schwere Entscheidung“ , fand Willet, „ ich
glaube ich
nehme Variante B.“
„Wie schön“, fand Hanora, „ ich
habe gewusst,
dass
du
meinem Vorschlag akzeptieren wirst.“
Doch davon konnte keine Rede sein.
Willet würdigte Hanora nun keines Blickes mehr. Und der
Gedanke, ihrer Willkür ausgeliefert zu sein, war im Grunde
auch ziemlich niederschmetternd.
„ Wovon redet ihr überhaupt?“ , fragte Vell „ und warum
beschafft ihr es euch nicht selbst?“
„Das verstehst du nicht Liebes, aber glaub mir, das wirst du
bald. Seit der gute Lord Seraphim es sich in den Kopf gesetzt
hat deinen Onkel zu töten, sind wir ein wenig in Eile.“ Vell war erschüttert.
„Ihr wisst davon?“ ,
„Wir haben Seraphim schon länger beobachtet“, erklärte
Hanora, „ seine Spur
hat uns direkt
zum Schloss
deines
Onkels geführt. Wenn du also eine Zukunft haben willst, rate
ich dir, keine Dummheiten zu machen. Dieser Mann weiß,
was er will und er wird sich nicht mit Kleinigkeiten wie dir
aufhalten.“
Hanoras Ausdruck war denkbar ernst.
„ Also dann “, sagte sie, „ ihr reist abseits der Wege. Und ich
werde versuchen, Seraphim auf eine andere Spur zu führen.“ „ Wir nehmen den Ragnarpass“, entschied der Riese, „ sobald
wir
da sind,
werde ich
euch
eine Nachricht zukommen
lassen.“
„Ausgezeichnet, so soll es sein.“
Darauf erhob sie sich und

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