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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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nächste
Seitengasse.
Durch
das
Kutschenfenster sah Vell, wie der Dogenpalast zurück fiel.
Dann schloss sie verzweifelt die Augen.
Verdammt.
Alles war außer Kontrolle geraten.
Nachtschwärmer
    „ Einen gesegneten Abend allerseits . “ Adamus hatte gerade
die Tür geöffnet, als Rolin mit wehendem Bart an ihm
vorbei stürmte. Vell folgte kurz hinter ihm.
„ Was ist denn passiert?“, fragte der Bruder unverständig.
„ Katastrophe !“, wetterte der Naugrimm und riss sich die
Uniform vom Leib, „ Desaster!“
Mit lautem Poltern ließ er sich auf den Schaukelstuhl fallen
und begann seine Pfeife mit Tabak zu stopfen.
Vell war apathisch und suchte ihren Platz am Kaminfeuer.
„ Bei den Göttern“, seufzte Adamus , „was ist denn geschehen ?“ „Das würde ich auch gerne wissen !“, knurrte Rolin, „ also rede
endlich!“
„ Es lief alles wie ihr wolltet“, beteuerte Vell, „ der Graf hat
mich
angesprochen
und
zum Ball
eingeladen.
Dann
ist
plötzlich ein Feuer ausgebrochen, und...“
„Was für ein Feuer?“, schnauzte Rolin.
Vell dachte an Willet.
„Keine Ahnung“, log sie, „ es ging alles so schnell.“
„ Nun, ich möchte mich ja nicht einmischen“, unterbrach
Adamus, „ aber
ich
verstehe nicht,
warum der
königliche
Geheimdienst neuerdings auf junge Mädchen setzt. “ Vell war entsetzt. „Hanora ist der königliche Geheimdienst?“ „ Nun, genauer gesagt, der der Königin “, bestand Adamus.
„ Aber sie ist kriminell! Und sie hat keinerlei Skrupel!“ „ Du vergisst offenbar,
dass
wir
es mit einem
gesuchten
Attentäter zu tun haben“ , gab der Zwerg zu bedenken, „ er
hat bereits etliche Adelige auf dem Gewissen!“
„Vielleicht waren sie ja korrupt“ , entgegnete Velura , „und
außerdem, was habe ich verbrochen?“
„Du bist die Tochter eines Mörders
und damit
seine
Komplizin“, erhob Rolin die Anklage.
„Also so läuft das beim Geheimdienst“, folgerte Vell erbost,
„ man nimmt eine Wahrheit und dreht sie solange, bis eine
Neue daraus wird!“
„ Wahrheit ist eine Sache des Standpunkts“, schloss Rolin
qualmend, „ und für deinen interessiert sich nun mal keiner.“ Er hatte kaum ausgesprochen, als es von draußen plötzlich
gegen
die Tür klopfte.
Es war
sehr laut.
Alle zuckten
zusammen.
„ Ich sehe nach“, versprach Adamus, „ ihr bleibt, wo ihr seid.“ Mit ernster Miene erhob er sich und ging zur Tür.
„ Wer ist da?"
„ Ich bin es! “, schallte Tengol, „ mach auf!“
Doch
wie der
Bruder
feststellte,
war
er
nicht
alleine
gekommen:
„ Na endlich!“, fluchte Hanora, „ aus dem Weg !“
Wie ein weißes Gespenst, stand sie im Türrahmen und
drängte den Bruder zur Seite. Tengol jagte ihr hinterher.
„ Wo ist er ?“, rief Hanora hysterisch, „ wo ist dieser Kerl ?“
„ Abgehauen“, offenbarte der Zwerg, „ ich habe ihn zu Letzt
vor dem Dogenpalast gesehen.“
Hanoras Augen hatten sich zu Schlitzen geformt. Sie packte
Veluras Arm. „ Was ist dort los gewesen? S ag schon!“ „ Ich habe die Einladung!“ Vell riss sich los. „ Also lasst mich in
Frieden.“
„ Wie schön“ , fauchte die Dame, „ dann wirst du sie auch
annehmen!“
„Darf ich fragen, mit wem ich die Ehre habe ?“, mischte sich
Adamus ein , „ich glaube nicht, dass wir uns schon mal
begegnet sind.“
Genervt drehte sich die Dame zu ihm um: „ Ich habe nicht
vor, lange zu bleiben Mönch! Also tu das, was du am besten
kannst, und schweig, verstanden!
Und ihr werdet die Nacht über hierbleiben!“ , befahl Hanora,
„ solange wir die Kleine haben, wird er sicher zurückkommen.“
„Ich glaube, ihr täuscht euch“, wand Tengol ein, „ lange wird
er das nicht mehr mitmachen.“
„ Er hat keine Wahl“ , zürnte Hanora , „ entweder er tut es,
oder ich werfe ihn den Wölfen zum Fraß vor.“
Mit
einer
ausschweifenden Armbewegung warf
sie sich
ihren blauen Umhang über die Schulter und stolzierte in
Richtung Tür. Kurz darauf hallte der laute Schlag an den
Wänden wider. Das Zeichen, dass sie soeben gegangen war.
Im Kaminraum herrschte jetzt Stille.
Vell konnte sehen, wie Tengol und Adamus sich ernste
Blicke zu warfen. Und Rolin stopfte sich abermals Tabak
nach.
„ Ich glaube, wir müssen uns unterhalten“, fand der Bruder,
„ unter sechs Augen, wenn es euch nichts ausmacht.“
„Ja gut“, nickte Tengol nachdenklich. Auch Rolin gab ein
zustimmendes Knurren von sich.
„Unterdessen liegt es mir am Herzen, dass sich die weiblichen
Gäste zu Bett begeben “,

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