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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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Wahrheit bin
ich der Hüter eines geheimen Ordens. Es ist mein Auftrag,
den Ursprung arkaner Kräfte zu erforschen und dieses Wissen
vor Unheil zu bewahren. “
„ Magie?“, hörte sie Willet zynisch fragen.
„ Ganz recht, so wird sie gemeinhin genannt.“
„ Und ihr seid ein Magier?“
„ Das sind wir alle“, gab Adamus zurück, „ doch
das zu
erklären, würde jetzt zu weit führen. Wichtig ist nur, dass du
mir glaubst. Und, dass wir einander vertrauen.“
„Dann wollt ihr also das Numen, richtig? Und ihr fürchtet, ich
könnte es euch wegnehmen.“
„Nein,
mein Auftrag ist es, den Frieden zu bewahren“, erwiderte Adamus , „und diesmal werden wir hart darum
kämpfen müssen.“
Die Tür knarrte plötzlich. Vell war aus Versehen dagegen
gestoßen und sah mit Schrecken, wie sie sich bewegte.
„ Wie es scheint, haben wir einen Geist“ , raunte Adamus,
„ bleibt nur zu hoffen, dass er uns wohl gesonnen ist.“ Um sich zu verstecken, war es längst schon zu spät. Schritte
näherten
sich.
Und
Vell
wartete
tapfer,
ohne
einen
sinnlosen Fluchtversuch zu unternehmen. Die Tür öffnete
sich und ein bärtiger Kopf lugte heraus.
„ Ein Nachtfalter“ , stellte Adamus fest, „ sogar ein ziemlich
großer.“ Seine Stirn zog Falten. Und seine Augen waren
ernst.
    „ Ich konnte nicht schlafen“, gestand sie, „ es war viel zu laut“ „ Ja offensichtlich “ erwiderte er und hielt ihr die Tür auf ,
„bitte sehr.“
Schweigend schlüpfte sie an
ihm
vorbei,
hinein
in
die
schummrige Küche. Willet löste sich von der Wand. Er sagte
kein Wort und sah sie nur an.
„ Schlaflosigkeit ist etwas Furchtbares“, fand Adamus, „ die
schlimmste Krankheit von allen. Warum setzen wir uns nicht
alle und trinken stattdessen eine Tasse Tee?“
„Vielen Dank“, erwiderte Vell, „aber ich habe keinen Durst . Ich wollte nur …..“
„… hören was nicht für deine Ohren bestimmt ist?“, vollendete
der Mönch ihren Satz, „ nun, das ist dir offenbar gelungen! “ Sie bemerkte den Zorn seiner Stimme. Aber gleichzeitig
fühlte sie ein unbändiges Recht, etwas zu erfahren: „ Von
welchem Wissen habt ihr da eben gesprochen ? Redet ihr etwa
von echter Magie?“
„Ich rede von reiner Macht“, erklärte Adamus , „Macht, mit
der die Menschen nicht umgehen können. Nur die Weisesten
und Demütigsten
dürfen
sich
ihr
nähern.
Und selbst die
können scheitern. “
In seiner Stimme lag plötzlich eine ungewohnte Autorität
und in seinem Gesicht eine strenge Besorgnis.
„ Du musst sofort alles vergessen, was du weißt und es fest in
deinem Inneren verschließen! Hast du mich verstanden? Auch
du Willet. Noch weiß Hanora nicht, wer ich bin. Doch sollte
sie es erfahren, hätte das schlimme Konsequenzen.“ Er erhob sich und stellte den Wein ins Regal.
„ Was ich verlange, ist mir durchaus bewusst“, gab er zu ,
„aber ihr müsst mir vertrauen. Ob es euch nun leicht fällt
oder nicht!
Und jetzt g enug für heute“, sprach er, „ die Sonne geht bald
auf. Und es liegt nicht in meiner Macht dies aufzuhalten.
Auch nicht in eurer. Also entschuldigt mich, denn ich werde
zu Bett gehen.“ Mit düsterer Miene kramte er seine Bücher
zusammen und schlurfte zur Tür.
„ Und ihr solltet das Gleiche tun“, verordnete er, „ alle beide.“ Dann öffnete er sie und ging. Angespannt lauschte Vell, wie
er die Stufen nach oben nahm. Seine Schlafkammer lag im
obersten Stock. Und das Knarren der Tür besagte bald, dass
sie in Schloss gefallen war.
In der Küche war es immer noch still. So still, dass Vell das
Knistern der Kerzen hörte. Es war schlimm, dass Willet
nichts sagte und, dass es ihr schwer fiel, ihn anzusehen.
„ Ich muss gehen“, brach er schließlich die Stille, „w enn ich
hier bleibe, kann ich nichts für dich tun.“
„ Was ! …. Aber wieso?“
„Ich habe keine Wahl“, erklärte er, „ aber ich komme wieder,
und dann hole ich dich hier raus.“
„Nein, bitte geh nicht!“
All
ihre
Gedanken
waren
auf
einmal der
Verzweiflung
gewichen, einer Furcht, die ihr den Atem nahm.
„ Ich kann das nicht“, versicherte sie, „nicht, wenn du weg
gehst. “
Aber Willet hatte sich nicht bewegt.
Wie angewurzelt stand er vor ihr und sah sie an.
Sie fühlte seinen Blick und wusste nicht, was sie sagen
sollte.
Vielleicht war es zu spät. Er kam näher.
Gleich
den Flügeln
einer
Fledermaus,
schloss
sich
sein
Umhang um ihren Körper und hüllte sie darin ein.
Alles
war
jetzt
warm,
fremd,
wie

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