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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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versuchen,
darüber hinweg zu kommen."
„Welch weise Worte aus einem so jungen Mund. Ich hätte nie
gedacht, dass es je wieder einen Menschen geben würde, der
mich so gut versteht wie ihr."
„Wirklich?“
„Aber ja. Seht euch nur diese Frauen an. Sie würden alles tun,
um jetzt an eurer Stelle zu sein. Doch sie interessieren mich
nicht. Sie langweilen mich zu Tode mit ihrem stumpfsinnigen
Gerede. Ihr aber seid anders, das sehe ich. Und noch dazu
wunderschön. Selbst Ilais die Göttin der Liebe, ist sie doch nur
der Abglanz eurer vollkommenen Augen.“
Vell fühlte, wie sie rot wurde. Das durfte nicht passieren. „Fürchtet ihr denn den Zorn der Götter nicht? Vielleicht hören
sie euch ja gerade .“
„Dann mögen sie mich für die Wahrheit strafen, denn das
Einzige, worauf ich hoffe, ist die Gnade eurer Gesellschaft.“
„Aber Mylord. Wir kennen uns kaum.“
„Mag sein. Doch ihr kommt mir vor wie aus einer anderen
Welt. Voller Zauber und wilder Magie. “
Er musterte sie und las ihr Gesicht.
„Nun ich…ich bin auf dem Land groß geworden“, sagte Vell, „so viele Menschen bin ich gar nicht gewohnt.“
„Und ich habe sie satt“, gestand er , „doch es ist meine Pflicht,
dieser Veranstaltung beizuwohnen.
Und nur durch
euch
scheint sie mir erträglich.“
„Ihr ehrt mich Mylord. Doch ich fürchte, ich kann nicht lange
bleiben.“
„Was denn? Ihr wollt mich verlassen?“
„Na ja, ich werde bald schon erwartet. “
„Von einem Verehrer?“, fragte er.
Vell errötete.
„ Nein, wie kommt ihr darauf?“
„Nur eine Vermutung“, gab er zurück, „ nichts desto trotz
wäre es mir eine Ehre euch wiederzusehen. Ob nun mit oder
ohne Namen.
Schon
übermorgen gebe ich
einen
Ball
auf
Schloss Gabford. Und wenn ihr erscheint, werdet ihr mein
Ehrengast sein.“
„Ist das euer Ernst?“
„Mein voller Ernst “, versicherte er, „ meine Gästeliste ist lang.
Doch wenn ihr da seid, wird mir das Haus nicht so leer
erscheinen.“
„Wenn ihr das wünscht“, entgegnete Vell. Über ihren Mund
huschte ein Lächeln. Das war ja einfach, fand sie. Auch das
Gesicht des Grafen erhellte sich merklich.
„Ihr macht mich überaus glücklich“, versicherte er.
Er nahm ihre Hand und küsste sie mit den Lippen. „Ich em, muss jetzt gehen“, stammelte Vell.
Doch der Graf hielt sie immer noch fest .
„ Lasst mich für eure Sicherheit sorgen“, bestand er, „ meine
Kutsche wird euch später nach Hause bringen.“
„Das ist sehr freundlich Mylord, aber…“
„Ich bestehe darauf“. Die Straßen sind nachts voller Bestien.“
„Aber ich“, widersprach
sie.
Als plötzlich
ein gewaltiger
Aufschlag die Luft zerriss.
Die große Königsbüste zerschellte donnernd auf dem Boden
und Ethnagards Kopf rollte über den Marmor. Dazu sah sie
Qualm. Die Perücke einer Dame hatte Feuer gefangen und
brannte nun
lichterloh.
Der
ganze Saal kreischte.
Die
Vorhänge gingen in Flammen auf. Und schon im nächsten
Moment begannen alle hinaus zu stürzen.
„ Wartet!“, rief der Graf. Doch mit dem Strom der Fliehenden
wurde Vell Richtung Ausgang getragen. Überall herrschte
Panik. Gäste strauchelten, stürzten zu Boden und wer nicht
schnell genug war, wurde umgeworfen. Vell hatte es nicht
einmal bis zur Empfangshalle geschafft, als eine Hand ihre
nackte Schulter
packte.
Sie war
kräftig und trug einen
Verband.
Mit
kaltem Zorn
schob Willet
sie durch
die
Menge. Er stieß alles und jeden zur Seite.
Im Vorbeigehen brachte er eine weitere Vase zu Fall und
erkämpfte seinen Weg durch die Massen.
Nach
wenigen
Minuten
erreichten
sie schließlich
die
Eingangstreppen. Draußen war es längst Nacht geworden.
Vell sah sich um.
Und unter
den
vielen
fliehenden
Menschen
konnte sie
Yvette nirgendwo finden. „ Bist du wahnsinnig?“, rief sie,
„ lass mich los !“
Aber Willet dachte nicht daran. Zielgerichtet steuerte er mit
ihr auf die Kutsche zu, vor der Rolin bereits auf sie wartete.
„ Was ist passiert?“, knurrte der Zwerg, „ was zur Hölle ist
dort los?“
Doch Willet riss die Kutschentür auf und schob sie hinein.
„ Du Irrer!“, rief sie, dann schlug er sie zu.
„ Fahr zu Adamus !“, befahl er, „ na los!“
Dann wand er sich um und verschwand in den Massen.
„ Verdammt !“, fluchte Rolin, „ verdammt noch mal !“
Mit gereiztem Knurren sah er ihm nach und kletterte auf
den Kutschbock.
„ Heya !“, rief er und gab den Tieren die Peitsche.
In großer Eile holperte das Gefährt über das Straßenpflaster
und
bog
in
die

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