Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
Vom Netzwerk:

„ Mein Blut?“, überspielte Vell ihre Angst
„ Ja, heute Morgen hattest du noch Fieber. Und dein Fuß sieht
auch nicht gut aus. Du wirst ein paar Tage nicht damit laufen
können.“
Das
war
allerdings
eine schlechte Nachricht.
Eine sehr
schlechte Nachricht.
Das
Einzige was
weglaufen und das so schnell wie möglich.
„ Nun
setz dich
erst mal.
Ich
werde dir
machen.“
„Essen? Nein, nein ich muss….“
sie musste war
     
etwas
zu essen
    „Zu Kräften kommen“, bestand die Alte, „ damit du schnell
wieder gesund wirst. “ Dabei zeigte sie auf einen kleinen
Stuhl und wies ihren Gast an, sich hinzusetzen.
„ Dorthin! Ich bring dir Tee.“
Mit gespielter Gleichmut ließ sich Vell darauf nieder und
stützte ihr Gesicht in die Hände. Die Alte hatte offenbar
keine Ahnung, wen sie beherbergte, nicht die allergeringste
Ahnung!
Summend nahm sie eine Kelle Wasser vom Kessel und goss
sie in die hölzerne Kanne. Danach brachte sie alles zum
Tisch und ließ sich auf dem Stuhl bei Vell nieder.
„ Hier trink das, der wird dir helfen .“
Der Tee roch scharf und stach in Veluras Nase. Doch sie
überwand sich davon zu kosten. Ein Fehler. Er schmeckte
abscheulich!
„ Du bist in Breghem falls es dich interessiert, ist das weit von
deinem Zuhause?“
Vell hätte sich fast verschluckt, schüttelte aber nun flüchtig
den Kopf.
In
Wahrheit
lag Breghem mehr
als zwei
Tagesreisen von Keant entfernt und sie hatte nicht den
Hauch einer Ahnung, wie sie diese Strecke zurückgelegt
hatte.
„ Hier, iss etwas“, verlangte die Alte, „ du bist so dünn wie ein
Leichenhemd.“
    Leichenhemd? Nun, so fühlte sie sich auch. Dazu krank und
am Rande des Wahnsinns. Die Sache war ernst, tot ernst. Sie
musste sich dringend etwas einfallen lassen.
Fürs erste nahm sie sich ein Stück Brot aus der Schale und
biss hinein. Solange sie tat, als würde sie essen, kam sie
nicht
in
Verlegenheit,
unangenehme
Fragen
zu
beantworten. Was hätte sie der Alten auch sagen sollen?
Dass sie eine verwundete Geisel war? Oder,
dass
ihr
Entführer dort
neben
dem Ofen
schlief? Es war
ein
Alptraum. Und obwohl sie in der Klemme saß, schien es als
würde ihr Plan aufgehen. Nachdem ihr die Alte eine Weile
zugesehen
hatte,
erhob
sie sich
wieder um
ihre
Tasse
aufzuräumen.
„ Ich hab noch zu tun“, erklärte sie , „wenn ich wiederkomme
sehe ich mir deinen Fuß noch mal an.“
„Ist gut“, stimmte Vell mit vollem Mund zu.
Die Alte holte sich einen Sack aus dem Regal und hob ihn
sich auf die Schultern. „ Am besten du legst dich wieder hin.
Der Abort ist draußen, hinter dem Stall. Und in der Kanne ist
noch genug Tee.“
„Mach ich“, versicherte Vell.
Dann schlurfte die Alte zur Tür und verließ das Haus.
Die Schritte entfernten sich, wurden leiser. Es war soweit.
Jetzt war sie alleine. Alleine mit dem Mann in Schwarz. Mit
zugeschnürter Kehle würgte Vell ihren Bissen herunter und
erhob sich. Sie musste fliehen, egal wie. Sie hatte ein Leben
zu verlieren. Und das war ihre letzte Gelegenheit!
Eilig nahm sie das Brot und ging zur Tür. Die Alte war weg.
Jetzt konnte sie gehen. Also griff sie die Klinke und drückte
sie runter-Als ihr plötzlich etwas Entscheidendes einfiel.
Ihre Kette! Verdammt!
Der Umhangträger musste sie ja immer noch bei sich haben.
Vell erstarrte. Wenn sie jetzt ging, war sie verloren. Die
einzige Erinnerung an ihren Vater…..Aber konnte sie das?
In Zorn und Verzweiflung löste sie ihre Hand wieder vom
Türgriff und ging auf den Schlafenden zu. Er lag auf dem
Bauch. Der schwarze Umhang war jetzt zum Greifen nahe.
Also fasste sie Mut und kniete sich neben ihn. Was sie
vorhatte war
wahnsinnig.
Aber das Gesicht
unter
der
Kapuze wirkte entspannt und er schien tief zu schlafen. Er
wirkte älter als Egan, vielleicht ein paar Jahre. Seine Gestalt
erinnerte sie an den verwitterten Ilion. Auch im Tageslicht
waren seine Augenbrauen dunkel, wie der unrasierte Teil
seines Profils. Wie ein Verbrecher sah er nicht gerade aus,
sofern sie das beurteilen konnte….
Stattdessen irgendwie eindrucksvoll.
Gebannt hielt Velura inne. Aber wer in aller Welt konnte er
sein? Warum hatte er sie her gebracht? Es musste einen
Grund für alles geben, ein Ziel. Sie wusste nur noch nicht
welches.
Zudem fiel ihr auf, dass er keine Handschuhe mehr trug. Mit
angewinkelten
Fingern
lag seine
Hand neben
seinem
Körper. Man konnte nun die Bissstellen der Hunde sehen.
Sie hatten sich tief in die Haut gegraben
Nun kam ihr auch wieder der letzte Abend ins

Weitere Kostenlose Bücher