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Augenzeugen

Augenzeugen

Titel: Augenzeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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schütteten sich aus über irgendeinen Witz.
    Bastian Schönfelder saß an einem Fenstertisch und starrte blicklos auf den Zebrastreifen.
    Er spürt das Auto, bevor er es sieht.
    Aber sie schiebt den Kinderwagen beschwingt auf die Straße, ihren lächelnden Blick auf das kleine Gesicht geheftet.
    Kein Bremsenquietschen, keine gellenden Schreie.
    In Totenstille wird der Kinderwagen vom Kühler erfasst und hochgeschleudert.
    Sie lässt ihn nicht los, klammert sich fest.
    Das Baby, ihr Baby, wirbelt durch die Luft wie toll.
    Totenstille. Nur ihre aufgerissenen Augen, als sie auf die Straße schlägt und der schwarze Reifen über ihren Kopf rollt.
    Der Wagen verschwindet um die Ecke, kein Bremsenquietschen, keine gellenden Schreie.
    Vor seinen Füßen ein blutiges Bündel ohne Gesicht – sein Kind.
    «Herr Schönfelder?» Van Appeldorn trat vor. «Ich muss Sie bitten, mit uns zu kommen. Sie stehen unter dem Verdacht, Eugen Geldek erschlagen zu haben.»
    Schönfelder sah nicht einmal hoch. Mit ruhiger Hand zog er sein Portemonnaie aus der Hecktasche, zählte sorgfältig ein paar Münzen ab und legte sie auf den Tisch. «Ist schon gut.»
     
    Look kam über Funk. «Der Typ, den ihr sucht, ist nicht da. Seine Eltern wissen auch nicht, wo er steckt. Aber kann mir bitte einer von euch erklären, was der für’n Kaliber ist. Ich mein, man würd schon gern wissen, woran man ist, wenn man jemand ohne Haftbefehl einkassieren soll.»
    «Ich glaube nicht, dass du eine kugelsichere Weste brauchst», sagte Cox, «aber ich geb dich lieber mal weiter an den Chef.»
    «Bleibt dort», sagte Toppe. «Postiert euch einfach vor dem Haus und wartet.»
    «Sie sind gut! Mitten in der Fußgängerzone! So was von unauffällig!»
    «Das ist mir schnurzpiepe. Hauptsache, ihr haltet ihn fest, wenn er zurückkommt. Um jeden Preis!»
    «Schnurzpiepe?», murmelte Look und tippte sich an die Stirn. «Um jeden Preis? Wie ist der denn drauf?»
    «Ich geb ihn in die Fahndung», sagte Toppe grimmig.
    «Tu das.» Cox betrachtete seinen Kollegen fasziniert. «Du hast tatsächlich Recht gehabt mit deiner Theorie! Dass es um eine aktuelle Geschichte bei Escher ging, meine ich, und mir erschien das völlig abgedreht. Und sogar das mit dem Frauenhandel kommt hin!»
    Als Toppe nicht antwortete, beugte er sich wieder über das Foto von Alina mit der Zeitung in den Händen.
    «Wo kann das aufgenommen worden sein? Irgendein altes Gemäuer jedenfalls. Hier an der Seite sind ein paar Steine rausgebröckelt.»
    Toppe nickte. «Und von oben fällt Licht herein.»
    «Ich glaube, ich weiß, wo das ist», sagte Böhmer.
    Sie fuhren hoch. «Sie sind ja immer noch da!»
    Böhmer lächelte schief. «Sie haben nicht gesagt, dass ich gehen soll. Jedenfalls, unten an der Kavarinerstraße sind überall so alte Gewölbekeller in den Hang reingebaut, hab ich mal gehört. Da waren wohl mal Kneipen früher, im Mittelalter oder so, und die haben in den Kellern ihr Bier gekühlt. Das Foto hier könnte doch gut in dem Keller vom Elternhaus von diesem Arschloch gemacht worden sein. Ich mein, wenn ich mir das so angucke, ist das ja schon irgendwie profimäßig, das Foto. Und der Hellinghaus ist ja wohl von Haus aus Fotograf, wenn er nicht gerade Mädchen vertickt.»
    «Verdammt!» Cox klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
    Toppe sah auf seine Hände. «Herr Böhmer, es tut mir wirklich Leid, dass ich Sie so falsch eingeschätzt habe. Ich habe Ihnen Unrecht getan, und ich möchte mich dafür entschuldigen.»
    «Geht klar, schon gut.» Böhmer rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. «In Ordnung, wirklich.»
    «Wollen wir los?» Cox war schon an der Tür.
    Toppe griff nach seiner Jacke, Böhmer sprang auf. «Kann ich mit?»
    «Das geht leider nicht. Aber wir sehen uns ja auf dem Reiterhof.»
     
    Karl Hellinghaus stolzierte gockelhaft vor ihnen her. «Meine Frau musste sich auf den Schrecken erst einmal hinlegen: Polizei im Haus! Und jetzt auch noch die Kripo. Zum Keller geht es hier entlang. Ich verstehe das zwar alles nicht, aber bitte, bitte! Doch, doch, da gibt es ein altes Gewölbe. Habe ich aber gleich zusperren lassen, als wir das Haus vor dreißig Jahren gekauft haben. Wegen des Ungeziefers und der Ratten, wissen Sie.»
    Er brachte sie zu einer dicht schließenden Sicherheitstür aus Stahl.
    «Gibt es einen Schlüssel?», fragte Toppe.
    «Die ist nicht abgeschlossen. Sie müssen einfach nur den Hebel nach unten drücken.»
    Die Tür schwang auf, vor ihnen lag ein sicher

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