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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Augenblick, als die Kalimbari uns enterten, Susannah entführten und beim Ablegen ein Loch in die Luftschleuse rissen, hätte für Ari den Tod bedeuten müssen, befand sie sich doch viel zu lang im luftlosen Vakuum. Anstelle dessen war sie jedoch bei Bewusstsein geblieben und hatte uns erklärt, dass sie »der Luft gefolgt sei«, als diese aus der Schleuse entwich und dort - praktisch an der Grenze zum offenen Weltraum - stehengeblieben war, um sich die Sterne anzusehen. Wir hatten ihren Äußerungen keinen Wert beigemessen und versucht, eine Erklärung zu finden, die weniger abwegig war. Nur waren wir dabei bisher gescheitert und standen mittlerweile sogar vor einem Berg von Daten, der ein anderes Licht auf Aristeas Schilderung der Ereignisse warf. Susannah und ihre Mutter fachsimpelten darüber mit Odin auf einem Niveau, das ich nicht einmal ansatzweise erreichen konnte. Was ich verstand, war jedoch Folgendes. Aristeas Schöpfer hatte mehr als nur eine Kombination menschlicher und lukrutanischer DNS verwirklicht. Ihr Nervensystem, ja ihr ganzer Körper glichen in Funktionsweise und Aufbau einem Hochleistungsreaktor der an einen Metaraumantrieb gekoppelt wurde. Der Energieumsatz, zu dem Ari fähig war, wurde nicht einmal von der Cheiron erreicht, wenn ich sie auf 100.000 Kilometer pro Sekunde beschleunigte. Die Energie entzog sie dabei einer Energieform, die angeblich überall vorhanden sein musste, wenn man das Weltall untersuchte oder so ähnlich, was mir überhaupt nichts sagte. Was genau Ari scheinbar instinktiv getan hatte, als die Kalimbari uns geentert hatten, begriffen auch Doktor Tomasi und Susannah nicht und als sie anfingen, über das »Multiversum« zu philosophieren, habe ich mir einen Kaffee geholt und den Robotern bei der Arbeit zugesehen - das war interessanter.
    Nun stand Ari vor mir und kicherte, als Demi und Susannah die Kette bewunderten, die Simeon ihr gebastelt hatte. Der junge Mann grinste unsicher und rieb sich über den Hinterkopf. Er warf mir einen Blick zu und verdrehte die Augen, schien sich aber zu freuen, dass seine kreative Arbeit Anklang bei der Damenwelt fand.
    »Wann geht es los?«
    Truktock klatschte unruhig in die Hände und zupfte an seinem Kragen herum. Ich gab ihm noch eine Stunde in seiner Zwangsjacke, dann warf er die vermaledeite Uniform in die Ecke.
    »Zwickt es?«, fragte ich ernst.
    Er warf mir einen mürrischen Blick zu und streckte sein Kinn vor. »Nein, ich bin nur unternehmungslustig. Wir sollten aufbrechen.«
    Ich trank meinen Kaffee aus und sprach zu den anderen. »Truktock hat recht. Odin?«
    Er winkte uns. »Folgt mir!«
    Der Nefilim stampfte mit schweren Schritten die blecherne Rampe hinab und überquerte den Laufsteg, der unter seinen Tritten erzitterte, bis wir die Schleuse der Skylla erreichten. Ihr dunkler Rumpf war beeindruckend. Die Reliefs am Bug und Heck, sowie an den Fenstern waren imponierend, aber dennoch elegant. Mehr Zierrat wäre zu üppig gewesen, weniger unzulänglich - von einem gewissen Standpunkt aus. Es war erstaunlich, wie eine Maschine zu so viel ästhetischem Feingefühl in der Lage war. Jahrhunderte hatte Odin Gelegenheit gehabt, seine Ideen auszuarbeiten, als er in seiner Nefilim-Kathedrale im Schiffswrack unter der Oberfläche von Floxa II gelebt hatte, mit nichts Besserem zu tun, als seine Zeit der Erschaffung von Maschinen zu widmen.
    Ich streckte die Hand aus und sah mit einem Lächeln die Bewegungen der Verzierung auf dem Ring, der mit dem Finger meiner Prothese verschmolzen war. Frau und Hunde wandten sich mir zu, als sich die Iris der Schleuse lautlos vor uns öffnete. Wir folgten Odin, der einen Rundgang durch das Schiff für alle wiederholte. Diesmal sahen wir auch die Kabinen und Erholungsräume, deren Eigenheiten Odin uns mit seiner typisch knappen Art schilderte.
    Susannah warf mir einen schelmischen Blick zu, als wir vor dem exorbitanten Bett standen, das in meiner Kapitänskabine wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten thronte, ganz aus dunklem Holz, die Eckpfeiler überhöht, Kopf- und Fußende mit geschnitztem Zierrat überladen.
    Ich sah es skeptisch an. »Kann man da drin schlafen, ohne Alpträume zu bekommen?«
    »Dafür sorge ich schon«, flüsterte Susannah in mein Ohr, doch ich war augenblicklich missgelaunt.
    »Wann?«
    Susannah machte einen Schritt zurück und schürzte die Lippen. »Ich kann jetzt noch nicht mitkommen, aber wenn ...«
    »Es wird vorläufig kein »wenn« geben. Also lass es!«
    Ich ließ sie stehen

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