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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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schon in Bewegung, doch sein Bruder blieb wie angewurzelt stehen, er konnte nicht so einfach verschwinden, nach allem, was er gehört hatte. Den Wesen hier schien es wirklich schlecht zu gehen.
    „ Können wir nicht wenigstens einmal nach dem Rechten sehen?“
    Sofort wurde der Bes hellhörig. „Folgt mir, folgt mir!“, rief er ganz außer sich vor Freude und wetzte los, Leon folgte ihm, Flux wollte ihn keinesfalls alleine ziehen lassen und sogar Calep gab sich geschlagen.
    Weit war es nicht mehr und in der Tat bot das Dorf keinen schönen Anblick. Der Boden war ganz schwarz vor Asche, hier und da standen noch Reste von angekohlten Häusern, die einst wohl sehr prächtig gewesen waren. Dazwischen standen nun Tipis aus Ästen, Blättern und Fellen. An einem Lagerfeuer saßen viele Kinder und einige alte Frauen des Dorfes und kochten, was die letzten Banditen übrig gelassen hatten. Die Kobolde, Orks und Oger hatten sogar ihre Felder geplündert und ihr Ackergerät gestohlen. Die nächste Saat war erst am Keimen und das einzige Glück für sie war, dass Asche als hervorragender Dünger dienen konnte, und von dieser hatten sie im Moment mehr als genug. An allem anderen mangelte es hingegen. Die übrigen Frauen waren auf dem Acker, die Männer hingegen bewachten die wenigen noch vorhandenen Nutztiere und einige Glücksritter schürften noch immer verzweifelt im Berg nach Diamanten.
     
    „ Der Häuptling ist wieder da!“, riefen die Kinderchen im Duett, die Frauen guckten nur böse in ihren Suppentopf.
    „ Häuptling?“, wunderte sich Flux. „Du sagtest doch, du wärst der Medizinmann!“
    Der Bes mit dem braunen Backenbart sah nur verkniffen vor sich hin und murmelte etwas davon, dass dies hier ein und dasselbe sei.
    „ Bringst du uns gute Nachrichten?“, zischte eine alte Frau durch die Zähne und eine zweite fügte hinzu: „So etwas ist nie passiert, als dein Vater noch Häuptling war! Damals war einfach alles besser, seitdem du unser Oberhaupt bist, sind wir vom Unheil bedrängt.“
    Besonders nett war das nicht, doch der Unglückliche kannte solcherlei Vorwürfe wohl schon, er sagte jedenfalls nichts dazu, sondern verkündete viel lieber, dass die Rettung endlich nahte. Die beiden alten Tanten winkten nur müde ab. „Das hast du schon so oft gesagt. Wir glauben nicht mehr an Wunder.“
    Das war nun wirklich sehr bedauerlich. Bedrückt sah Leon zu Flux und Calep, die beiden nickten nur stumm. Den Leuten hier ging es in der Tat so schlecht, dass es wirklich hartherzig gewesen wäre, ihnen nicht zu helfen.
    „ Dann schauen wir uns mal euer kleines Problemchen an“, tönte Calep und lächelte in die Runde.
    Die beiden alten Damen bogen sich vor Gelächter.
    „ Ihr wollt es mit dem Drachen aufnehmen?“, das fanden sie offenbar sehr komisch. „Wisst ihr denn gar nicht, worauf ihr euch da einlasst?“
    Die drei guckten wohl ziemlich ahnungslos, daher ließen die Frauen sie nicht weiter im Dunkeln tappen: Klauen so groß wie Stierhörner, Zähne die alles zermalmten, ein Schwanz, der Bäume fällen konnte, gewaltige Schwingen und Hörner wie der Höllenfürst persönlich, so schilderten sie ihnen die Bestie, die oben auf dem Gipfel saß und deren gewaltiger Leib im Flug die Sonne verdunkelte. „So sieht er aus, der Teufel des Berges“, schlossen die Frauen ihren Bericht, „und kleine Buben wie euch, die frisst er in einem Stück!“
     
     
     
    Kapitel VII
    Der Teufel des Gipfels
     
    „ Kleine Buben?“, entrüstete sich Calep. „Diese Eidechse zwingen wir doch mit links in die Knie!“
    „ Drache“, verbesserte Flux und fügte nachdenklich hinzu: „So wie sie ihn uns beschrieben haben, muss es sich um einen westlichen Drachen handeln.“ Damit meinte er ganz offenbar die wirklich typischen Echsen, die in ganz >Aurum & Argentum< bekannt waren und vor denen die Mehrheit in Ehrfurcht erstarrte. Nur Calep tat so, als sage ihm das alles überhaupt nichts: „Ja, und?“
    Flux kam nicht umhin, ihn aufzuklären. Diese Drachen spuckten Feuer, das hatte er in der Schule gelernt und sie wurden fünfzehn bis zwanzig Meter lang, aber auch größere Exemplare sollten schon gesichtet worden sein. Sie lebten einzelgängerisch in geräumigen Höhlen, wo sie auch ihre berühmten Schätze horteten. Der junge Hobgoblin hörte sich das alles geduldig an, zeigte sich aber nicht sonderlich beeindruckt. „Wollen wir nun helfen oder nicht?“
    Natürlich wollten sie das, daher blieb ihnen nichts anderes übrig, als die

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