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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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er geschickt die Fischfilets auf Stöckchen spießte und sie zum Braten rund um das prasselnde Feuer platzierte. Der Spender dieser guten Gabe verdrückte inzwischen den Kopf und die anderen gourmetuntauglichen Teile. Calep war sehr zufrieden mit seiner Arbeit und ließ sich ins Gras fallen, mit einer lässigen Geste forderte er den Kentauren auf, doch näher zu treten.
    „ Erzähl doch mal, wie es euch so auf eurer Wanderschaft bisher ergangen ist, Großer. Also ich kann nicht klagen, mir ist nie langweilig geworden.“ Der Knabe grinste, doch Leon blieb wo er war, mit starrem Blick auf die Flammen.
    „ Sprichst du nicht mit mir oder kannst du mich auch auf Anhieb nicht leiden, so wie die kleine Prinzessin?“ Gut für ihn, dass Flux das nicht hörte, der lachte gerade herzhaft, weil der Enfield einen Witz über krumme Ziegenbeine gerissen hatte.
    „ He Großer! Ihr Kentauren seit doch angeblich so bärenstarke Typen, die sich dauernd prügeln und sich nie scheuen, einen handfesten Streit vom Zaun zu brechen. Du wirst doch wohl nicht etwa Angst vor dem Feuer haben?“
    „ Natürlich nicht!“, das hatte Flux nun durchaus vernommen und protestierte unverzüglich. „Er ist nur vernünftig! Feuer ist kein Spielzeug, man kann sich leicht daran verbrennen!“
    „ Beruhige dich wieder“, kam es leicht genervt von dem Neuen zurück. „Deine hübschen Öhrchen sind schon ganz rot.“
    Flux holte tief Luft und ballte die Fäuste.
    „ Kinder!“, ging nun der alte Raubkater dazwischen. „Vertragt euch, das Essen ist fertig.“ In der Tat, der Fisch war gar und mit vollem Mund ließ es sich nicht besonders gut streiten. Der alte Mantichora nutzte diesen vorläufigen Waffenstillstand: „Feuer ist ein unberechenbares Element. Ich weiß noch, wie ich einst damit in Berührung kam. Damals war ich noch ein junges Katerchen, als ein Blitz ein dorniges Gestrüpp entzündete. Ich hörte das Prasseln und glaubte, das Feuer wolle mit mir sprechen. Unbedarft, wie ich war, näherte ich mich den Flammen, streckte meine rechte Tatze danach aus und versengte mir kräftig das Fell.“ Er lachte dumpf, „Seit jeher mache ich um jegliche Brandherde einen großen Bogen. Aus Fehlern wird man immer klug und viele begeht man nur ein Mal.“
    Die Kinder aßen schweigend weiter, nur Leon rührte seine Portion kaum an, in Gedanken war er weit entfernt, während seine Augen auf die tanzenden Funken gerichtet blieben.
    „ Wie kommt es eigentlich, dass ihr Brüder seid?“, mit dieser Frage machte sich Calep jedoch keinesfalls beliebter bei Flux.
    „ Noch nie etwas von Adoption gehört?“, gab er mufflig zurück. „Er lebte im Waisenheim, bis meine Eltern ihn mit nach Hause nahmen.“
    Calep merkte schon, dass er vertiefende Details jetzt nicht von der kleinen beleidigten elfischen Leberwurst erwarten konnte, also fragte er erst gar nicht nach.
    „ Und nun wieder frisch ans Werk!“, versuchte der Mantichora die Stimmung anzuheben. „Wohin soll die Reise gehen?“
    Leon schreckte zusammen, als Flux ihn anstieß.
    „ Was ist mit dem Kompass?“ Die Zeiger des Zaubergegenstandes hatten sich beruhigt, wiesen nun jedoch in eine andere Himmelsrichtung als an den Tagen zuvor.
    Reinecke legte den Kopf schief. „Was hat das zu bedeuten?“
    Calep trat die letzten glimmenden Funken aus: „Es scheint so, als gäbe es noch einen Auserwählten.“
    Flux rümpfte die Nase, „Vielleicht zeigt er uns diesmal aber auch den Weg zu unserem Auftrag! Möglicherweise zu einem hübschen Goldschatz, der vor einem Barbaren oder vor einem gierigen Monster gerettet werden muss.“
    Der junge Enfield kratzte sich hinter den Ohren, ihm hätte ein kaltes Buffet besser gefallen.
     
    Leon lud sich alles auf den Rücken, einschließlich seines Brüderchens und sah alsdann Calep fragend an. Der junge Hobgoblin griente frech und schwenkte seinen Besen. „Ich habe mein eigenes Transportmittel oder dachtet ihr vielleicht, das wäre ein gewöhnlicher Feger?“
    Flux rollte mit den Augen.
    „ Althielo!“, befahl Calep und schon begann der Besen aufzusteigen, zusätzlich bildete sich über der Mitte des Besenstiels ein Sattel für optimalen Sitzkomfort. Flugs schwang sich Calep auf das Kehrgerät und zischte viele Handbreit über dem Boden davon. „Kommt ihr mit, oder wollt ihr Wurzeln schlagen?“
    Das durfte Flux nicht auf sich sitzen lassen, er gab Leon, der wiederholt geistig abwesend war, einen Klaps und sofort galoppierte dieser los. Reinecke und der

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