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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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seinem Leben gesehen. Dass die Erde aber ein Lebewesen sein sollte und geheimnisvolle Kräfte hatte, das lag jenseits seines Horizontes.
    „Über schlechte Ernten können wir uns jedenfalls nicht beschweren“, blieb der Wichtel ruhig, während er sie zwischen Feldern hindurchführte, auf denen Getreide und Gemüse gedieh. Verwundert sahen die dort arbeitenden Wichtel auf. Old Sam winkte ihnen freundlich zu. Von Weitem konnte man schon die schlichten Häuser des Dorfes sehen. Leons Augenmerk lag jedoch auf einigen Feldern, die recht wüst aussahen und gerade mit Mühe umgepflügt wurden. Frauen, Kinder und Männer schufteten ohne Pause und ihre Nutztiere halfen ihnen dabei, darunter waren jedoch keine Rinder. „Ochsen wären viel zu groß für uns“, erklärte der alte Wichtel, auf eine leise Anmerkung von Leo hin, „wir halten vor allem Minischweine und Musimons.“ Er wies auf ein Gehege in dem sich bunt gescheckte Bachen, Keiler und Ferkel im Schlamm tummelten. Pazu fand das so toll, dass sie über das Gatter sprang und mitten hinein in die Modderpampe. Zunächst quiekten die Schweine vor Schreck, doch dann beruhigten sie sich wieder und grunzten vergnügt.
    „Ich passe auf, dass sie nichts anstellt“, gab sich Calep hilfsbereit und setzte sich auf den Holzzaun.
    Die feine Kleopatra rümpfte ihr empfindliches Näschen, „Was für ein übler Geruch!“ Sie blickte zu Old Sam, der noch verhaarte.
    „Die Musimons sind uns auch bei der Feldarbeit eine Hilfe“, führte der Wichtelmann weiter aus und wies auf eines der Tiere, das vor einen Pflug gespannt war. Es hatte den Körper und die Hufe einer großen Ziege, der Kopf war jedoch der eines Schafes und mit vier mächtigen Hörnern geschmückt. Zwei davon ragten gerade nach hinten, wie die einer Ziege, die anderen beiden waren gedreht wie von einem Widder.
    Leises Tuscheln kam bei den Bauern auf und der alte Wichtel machte beschwichtigende Gesten. „Nanu?“, wunderte sich nun Orion. „Wo sind sie denn hin?“ Eben hatten die Brüder doch noch neben ihm gestanden.
    „Sind ganz in ihrem Element, wie es scheint“, grinste Calep vom Zaun herab und wies auf das Feld gegenüber. Dort stand eine der Schafziegenhybriden wiederkäuend und arbeitslos am Rand, ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen und sah Leon zu, der es übernommen hatte, ihren Pflug zu ziehen. Flux wiederum saß grinsend auf dem Ackergerät und winkte dem Wichtelknaben, der eben noch dort gesessen hatte und nun Pause machen konnte, was ihm offenbar sehr behagte.
    „Das ist genau wie früher!“, tönte Flux und streute Samen aus. „Als wären wir wieder zu Hause!“
    Höchst verdutzt sahen die anderen Wichtel den tüchtigen Helfern zu. „Und das, wenn man bedenkt, dass andere Exemplare dieser Barbaren zuvor das Feld geplündert haben!“ Interessiert spitzte Orion die Ohren und so erfuhr er von Old Sam, dass seit Neuestem hier in der Gegend Ziegenelben und Kentauren hausten und dass jene Flegel neulich hier eingefallen waren.
    „Und wie seid ihr sie wieder losgeworden?“, hakte Orion nach und prompt bekam er zur Antwort ein lautes Bellen.
    „Brutus hat uns geholfen.“ Ein riesiger Hund mit zwei Köpfen nahte. „Brutus ist uns zugelaufen“, erklärte Old Sam, „er ist ein Orthos.“ Misstrauisch schnupperte der Riesenköter, dann setzte er sich auf sein Hinterteil und wedelte mit der Rute. „Wenn unser Dorf bedroht wird, kann er sehr ungemütlich werden.“ Im Moment witterte der Hund jedoch offenbar nichts Bedrohliches und ließ die Zunge aus dem einen Maul hängen, während der andere Hundekopf zu grinsen schien.
    „Womit kann ich der Prinzessin nun eine Freude machen?“, wandte sich der Wichtel an Kleopatra, die schon ganz ungeduldig war. Ihr halber „Hofstaat“ hatte sich ja bereits eine neue Beschäftigung gesucht, nur sie stand ein wenig verloren in der Gegend herum. Ohne zu zagen, verriet sie, was sie sich wünschte. Eine Wichtelfrau nahm sie unter ihre Fittiche und brachte sie in eines der Häuser. Während sie nun ihr Wannenbad genoss, ließ sich Orion noch ein wenig herumführen. Man zeigte ihm auch die Ställe, in denen Ponys lebten. Hier war alles eine Nummer kleiner und Orion fühlte sich wie ein Riese. Im Gegenzug für den Rundgang berichtete er von all den Abenteuern, die er bereits mit seinen „Schützlingen“ bestanden hatte, staunend hörte der Alte ihm zu.

    Später am Tage saß Kleopatra in der behaglichen Wohnstube von Old Sam und trank schwarzen Tee mit

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