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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Greif und draußen wütete noch immer der Sturm, das Geschrei des Schwarms hatte sich längst entfernt.

    „Was für ein wundervoller Morgen!“, statt durch einen Hahn wurde Flux durch die Stimme der Fee geweckt. „Unser ach so verantwortungsbewusster und ach so penetrant penibler Neuzugang hat verschlafen!“ Der Elf rieb sich die Augen, Orion lag noch auf dem Rücken und träumte, genauso war es bei Akiko. „Lassen wir sie ruhen“, grinste Kleopatra, „die Gans wird sich sicher schwarzärgern.“ Ihr Gegenüber nickte stumm und sah sich nach seinem Bruder um. „Er war schon fort, als ich aufgewacht bin“, informierte ihn Kleopatra, „vielleicht macht er ein bisschen Frühsport. Seit er seinen Pferdekörper zurück hat, scheint er richtige Sprungfedern in den Beinen zu haben.“
    Anstatt weiterhin zu spekulieren, machte sich Flux lieber auf die Suche und er musste auch nicht besonders weit gehen. Wenige Meter vom Zelt entfernt saß Leon am Boden und schälte Bananen. Bevor Flux sich noch wundern konnte, was das werden sollte, erblickte er des Rätsels Lösung. Der Kentaur winkte nur kurz und legte eine weitere Banane auf den Boden, die reißenden Absatz fand. Schmatzend stopfte sie sich ein Wesen in den Mund und Flux machte große Augen. „Das ist doch eine Harpyie“, erkannte er sehr richtig.
    „Aber nur eine kleine“, kam es zurück. Das Geschöpf zischte inzwischen und Flux blieb lieber stehen. „Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht“, erklärte Leon, „ich hörte immerzu dieses Wimmern. Das Unwetter hatte nachgelassen und so ging ich hinaus, dann fand ich sie. Der Schwarm muss sie verloren haben, ich konnte sie doch nicht hier alleine liegen lassen, also habe ich bei ihr gewartet.“ Flux kniff die Augen zusammen, nun konnte er es auch erkennen, das Wesen mit den feuerroten Haaren war tatsächlich ein Mädchen. „Sie ist sehr schüchtern, aber langsam gewinne ich ihr Vertrauen.“
    „Die Zähmung der wilden Bestie also“, grinste sein Bruder und fragte sich, ob dies wohl auch mit einem ganz anderen Wildfang möglich war. Derweil verlangte die Harpyie lautstark nach einer weiteren Mahlzeit. „Reichlich verfressen“, sagte sich Flux, nickend pellte Leon eine weitere überreife Frucht, doch diesmal kam er gar nicht mehr dazu, sie hinzulegen, das Mädchen fraß sie ihm direkt aus der Hand. „Ganz schön spitze Zähne“, stellte Flux fest und ging in die Hocke, „und erst diese Raubvogelklauen.“ Mit knallgelben Augen starrte die Harpyie ihn an, sie hatte den Körper eines Zweibeiners, aber die Füße eines Adlers. Dazu kamen noch ein Schwanz aus Federn und zwei Flügel, ihre Ohren waren spitz und auch an den Händen hatte sie scharfe Klauen. Sie trug ein graues Stück Filz um die Hüften und ihr Oberkörper war mit Stoffbahnen eingewickelt. Das linke Bein streckte sie vom Körper weg, daher vermutete Leon, dass sie sich vielleicht etwas gebrochen hatte. „Sieht aus wie Yoga“, alberte Flux, im selben Moment erhob sich ein ohrenbetäubendes Geschrei.
    „Was für ein furchtbarer Morgen! Erst diese Blamage, dass ich verschlafe und was muss ich nun sehen? Tretet zur Seite, ich schreite zur Eliminierung!“ Wie aus dem Nichts stand Akiko da, Kleopatra eilte ebenfalls herbei.
    „Ach du liebe Güte! Hat er schon wieder ein Findelkind entdeckt?“, wunderte sie sich und Flux nickte, die Kinderliebe seines Bruders kannte einfach keine Grenzen. Wie sollte das erst werden, wenn er selbst eine Familie gründete? Bei dem ganzen Lärm zog die Harpyie den Kopf ein.
    „Nun geh’ doch endlich weg!“, fauchte Akiko. „Was soll denn das Theater?“ Doch statt zu weichen, stellte sich Leon nun auch noch genau vor sein Sorgenkind, die Neue ließ die Armbrust sinken und war einem Wutanfall nahe.
    „Ich werde sie behalten und sie zu ihrem Schwarm zurückbringen“, stellte er richtig und brachte damit das Fass zum Überlaufen. Akiko stampfte mit dem Fuß auf, zog sich an den schwarzen Haaren, brüllte, zeterte und warf mit Schimpfworten um sich.
    „Himmel“, staunte Kleopatra, „so habe ich mich das letzte Mal benommen, als ich fünf war und kein Regenbogenpony bekam … ich wollte einfach nicht glauben, dass es keine Pferde gab, die ständig die Farbe wechselten und nur so groß waren, dass sie auf meinen Handteller passten.“
    „Was ist denn nun wieder passiert?“, Orion eilte herbei, er hatte gerade so schön geträumt. Fluchend und schimpfend wies Akiko auf Leon und erklärte hysterisch, dass

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