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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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eigenen T-Shirt … und zögerte. »Möchtest du, dass ich es anbehalte?«, bot er an.
    Seine Frage löste Bedauern in ihr aus. »Nein«, erwiderte sie entschieden. Sie half ihm, sich auszuziehen, und fuhr mit den Fingern über seine Narben. Sie gehörten nun zu ihm. Wenn sie sich auf das Risiko einlassen wollte, ihn erneut zu lieben, bedeutete dies auch, ihn vollkommen anzunehmen.
    Trotzdem musste sie ihre Bestürzung herunterschlucken. Sein einst so glatter Oberkörper war übersät von schmalen Wundmalen und Vertiefungen. Unter seinem Arm befand sich sogar ein Loch, dort, wo man ihm ein ganzes Stück Fleisch herausgerissen hatte. Sie betrachtete die Stelle mit stummem Entsetzen, in dem Bewusstsein, dass Gabe sie die ganze Zeit über beobachtete.
    Mit den Fingern ertastete sie eine Narbe, die sich von seinem Schlüsselbein bis zum Nippel erstreckte. »Was war das?«, wollte sie wissen und fuhr sanft darüber, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Sie kochte vor Wut auf jene Männer, die Gabe dies angetan hatten.
    Kaum merklich schüttelte er den Kopf. »Später. Nicht jetzt.«
    Sie verstand. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Ihre Gefühle waren ohnehin schon aufgewühlt genug. Um ihm zu zeigen, wie anziehend sie ihn immer noch fand, presste sie ihre Lippen auf die Narbe und fuhr mit der Zunge an ihr entlang. Daran, wie scharf er die Luft einsog, erkannte sie, dass es genau das war, was er brauchte. Sie würde jede Narbe auf seinem Körper küssen, bevor die Nacht vorbei war.
    Sie drückte ihn rücklings in die Kissen, beugte sich über ihn und liebkoste die Wunden auf seiner Brust. »Dreh dich um«, sagte sie, als sie fertig war.
    Ergeben fügte er sich ihr. Sein Rücken wies weitaus mehr Spuren seiner Qualen auf. Sie brauchte zehn Minuten, bis sie alle Narben gefunden und geküsst hatte, wobei ihr Haar wie ein seidener Schal über seine Haut strich. Still ließ er ihre Zärtlichkeit über sich ergehen. Erst als sie schließlich jedes Wundmal liebkost hatte, sah sie, dass er sein Gesicht mit einer Hand bedeckt hatte, um die Pein zu verbergen, die sie unwillkürlich in ihm geweckt zu haben schien.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich mit schlechtem Gewissen.
    Er nahm seine Hand vom Gesicht und sah sie an, ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Mir nicht.«
    Mit diesen überraschenden Worten drehte er sich auf die Seite, nahm sie in die Arme, rollte weiter und drückte sie mit dem Rücken in die Matratze. Er gab ihr einen Kuss und legte sein ganzes Herz hinein. Es knisterte so heftig zwischen ihnen, dass sich alle Gedanken an die Vergangenheit in Luft auflösten.
    Geschickt streifte er seine Boxershorts ab. Und dann lagen sie Haut an Haut. Er fühlte sich warm und vertraut an, küsste ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brüste und wanderte langsam tiefer. Es waren jene verbotenen, intensiven Küsse, nach denen sie sich so sehr gesehnt hatte. Er verweilte schließlich zwischen ihren Schenkeln und trieb sie mit seiner Zunge an den Rand des Wahnsinns, ebenso, wie er es in der Vergangenheit immer getan hatte.
    Oh, Himmel! Sie vergrub ihre Finger in seinem seidigen Haar. Abermals brachte er sie fast zum Höhepunkt. Doch sie weigerte sich, loszulassen, wollte nicht ohne ihn kommen. Sie wollte ihm dabei in die Augen blicken, um zu sehen, was er all die Zeit vor ihr verborgen gehalten hatte.
    Als hätte er ihren Wunsch gehört, unterbrach er seine Liebkosungen und legte sich auf sie. Langsam, aber unerbittlich nahm er sie für sich ein. Sie hätte sich nichts Befriedigenderes vorstellen können. Lediglich sein Gesichtsausdruck machte es doppelt so berauschend. Seine Wangen waren vor Leidenschaft gerötet, die Zähne vor Lust zusammengepresst. Sein feuriger Blick verriet ihr, dass sie die einzige Frau auf der Welt war, die er liebte, und dass diese Liebe bedingungslos war. Er hatte unbeschreibliche Gräueltaten überlebt, nur um zu ihr nach Hause zurückzukehren. Diese Tatsache sagte alles.
    Es war sein Blick, der sie schließlich zum Höhepunkt brachte. Mit einem erstickten Schrei gab sich Helen den überwältigenden Gefühlen hin, die in ihr tobten. Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete sie, wie er sie ansah. Der Ausdruck höchster Zufriedenheit auf seinem Gesicht bescherte ihr einen überwältigenden Orgasmus, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
    Sie spürte, als auch er seinen Höhepunkt erreichte. Er küsste sie, stöhnte dabei und schloss die Augen, während er heftig in ihr kam. Dann sank er auf

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