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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Wasser gerissen.
    Nein! , schrie er wütend und schleuderte seinen Gegner von sich. Mit einem lauten Rums – Rums? – flog der Angreifer davon und fiel gegen irgendeinen Gegenstand, der daraufhin umzukippen drohte.
    Völlig desorientiert richtete Gabe sich auf und fand sich auf dem Boden in Commander Troys Gästezimmer wieder. Helen lag nicht weit von ihm entfernt. Im blassen Nachtlicht des Badezimmers sah er, wie sie sich den Kopf hielt, das hübsche Gesicht schmerzverzerrt.
    Gottverdammt, er hatte es wieder getan!
    Au, au, au! Helen rieb sich mit der flachen Hand den Scheitel, während sie Gabe nicht aus den Augen ließ. Er sprang zu ihr, und sie zuckte zusammen, doch dann ging die Lampe über ihrem Kopf an, und sie sah, dass er sie voller Entsetzen anstarrte.
    »Sag was!«, verlangte er barsch und ganz verwirrt. Er zog ihre Hand weg und besah sich ihren schmerzenden Kopf.
    »Ist es eine offene Wunde?« Sie wollte nicht den Teppich ihrer Mutter mit Blut volltropfen.
    »Nein«, erwiderte er und fuhr mit der Fingerspitze leicht über die Beule. »Nur eine rote Stelle. Verdammte Scheiße!«, schimpfte er und sprang auf die Füße. Er machte auf dem Absatz kehrt, lief zur Tür und wandte sich Helen abrupt wieder zu.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich, um ihn zu beruhigen. »Ich hätte dich nicht so ruckartig wecken sollen.«
    »Entschuldige dich nicht«, entgegnete er und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Verdammt!«
    »Ich dachte, du würdest träumen. Du hast so schwer geatmet«, versuchte sie ihm zu erklären. »Und dann bist du plötzlich ganz ruhig geworden. Ich konnte überhaupt nichts mehr hören, und ich hatte Angst, du würdest sterben … «
    Sein Blick ging durch sie hindurch, als sähe er irgendetwas anderes. »Ich habe die Luft angehalten«, sagte er.
    »Die Luft angehalten? Wie meinst du das? Du hast geträumt.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, sein T-Shirt spannte sich über seinen Brustmuskeln. Er dachte einen Moment lang nach. »Ich war auf der Flucht«, gestand er mit leiser Stimme, ganz auf sich selbst konzentriert. »Ich musste durch einen Fluss schwimmen. Sie waren mit Hunden hinter mir her.« Für den Bruchteil einer Sekunde hielt er inne. »Ich muss telefonieren«, sagte er dann und wandte sich der Tür zu.
    »Warte!«, rief sie und rappelte sich auf. »Mitten in der Nacht?« Sie drängte sich an ihm vorbei und versperrte ihm den Weg. »Du kannst da jetzt nicht rausgehen, Gabe. Sonst weckst du Mallory auf.« Außerdem war er nicht in der richtigen Verfassung, um mit irgendjemandem zu sprechen. »Rede erst mal mit mir«, bot sie ihm an und schob ihn zum Bett zurück. »Erzähl mir, woran du dich erinnerst.«
    Zu ihrer Erleichterung ließ er sich von ihr führen. Er setzte sich auf den Rand der Matratze, angespannt bis in die Zehenspitzen.
    Der Schock, den sie in seinen Augen gesehen hatte, schien sich langsam zu legen. »Bevor ich die Anlage verließ, habe ich ein paar Dateien auf den Computern meiner Entführer gefunden«, erklärte er, »und ich habe sie per E-Mail ans FBI geschickt. Ich muss wissen, ob sie jemand bekommen hat.«
    »Was für Dateien?«
    »Geheimdienstkram. Es ist besser für dich, wenn du nichts darüber weißt. Aber ich muss telefonieren«, wiederholte er.
    »Kann das nicht bis morgen warten? Wer wird um diese Zeit schon im Büro sein?«
    Ein Blick auf die Uhr bestätigte ihm, dass sie recht hatte. Er stieß einen Seufzer aus und ließ vorläufig von seinem Vorhaben ab. Er betrachtete sie, und an seinem Blick erkannte Helen, dass er an etwas anderes dachte. »Helen«, flüsterte er und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Ich habe es geschafft, zurückzukommen.«
    »Ja«, stimmte sie ihm zu und wunderte sich, Tränen in seinen Augen glitzern zu sehen.
    »Du hast mich die ganze Zeit über, die ich dort war, am Leben gehalten«, fügte er überraschend hinzu. »Du hast mir die Kraft gegeben, ihnen zu widerstehen.«
    Sie starrte ihn an, vollkommen überwältigt, da ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde.
    »Weißt du wieder alles?«, erkundigte sie sich und fand es sicherer, über seine Erinnerungen zu sprechen als über seine Gefühle ihr gegenüber.
    Er zögerte und schloss die Augen. Sein Gesichtsausdruck wirkte konzentriert. »Nein«, erklärte er rundheraus. »Verdammt!« Mit der Faust schlug er sich gegen die Stirn. »Ich kann mich immer noch nicht an die Mission erinnern!«
    Wieder verspannte er sich, und Helen streichelte seine Brust, was

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