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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Atem von der Anstrengung, die sie die kleinen Bewegungen kostete.
    „Streck deine Zehen wie eine Ballerina. Was beweist es?“
    „Ich spüre auf keinen Fall, was geschehen wird. Ich habe keine – autsch – präkognitive Gabe. Das habe ich nicht kommen sehen.“
    „Das haben wir beide nicht.“ Er schnaufte, sagte dann „Bitte sehr.“ Mit einem letzten Zug war ihr Fuß frei. Dem Mann, der sich zum Fenster hineinlehnte, sagte er: „Können Sie eine Decke oder so etwas suchen, damit wir das Glas abdecken und sie herausziehen können?“
    „Nicht ziehen“, murmelte Lorna. „Wenn ich mich umdrehen kann, kann ich auch rausklettern.“
    „Hab einfach Geduld“, sagte Dante, und drehte sich um, damit er seinen Arm unter ihren Brustkorb und ihre Schultern schieben konnte, um ihre Muskeln ein wenig zu entlasten.
    Sie konnten Sirenen hören, die durch die trockene Luft schallten, aber sie waren noch weit entfernt.
    Ein neues Gesicht, rot und schwitzend, und zu einem untersetzten Mann mit einer Schiebemütze gehörend, erschien am zerbrochenen Fenster. „Hatte ‘ne Decke in meiner Schlafkoje“, sagte er und beugte sich über sie, um die Decke über den Sitz zu legen. Was noch übrig war, faltete er zu einem dicken Polster, um die Glasscherben zu bedecken, die immer noch aus dem Fensterrahmen herausragten.
    „Danke“, sagte Lorna eindringlich, als Dante begann, sie aufrecht in den Sitz zu schieben. Ihre Muskeln schrieen vor Anstrengung, und die Erleichterung, in einer natürlicheren Position zu sein, war so stark, dass sie fast aufstöhnte.
    „Na also“, sagte der Lkw-Fahrer, fasste noch einmal durch das Fenster, packte sie unter den Armen und zog sie aus dem Wagen, ehe sie es aus eigener Kraft versuchen konnte.
    Sie dankte ihm und allen anderen, die ihnen geholfen hatten, drehte sich dann um und erlangte einen ersten Blick auf das Auto, als Dante mit der leichtfüßigen Grazie eines Rennwagenfahrers herauskam, als ob er jeden Tag sein Auto durch das Fenster verließ.
    Aber so cool und sexy er seinen Ausstieg auch aussehen ließ, was sie verstummen ließ, war das Auto.
    Der elegante Jaguar war nur noch eingedelltes und zerrissenes Altmetall. Er hatte sich fast halb umgedreht, die Front war gegen die Betonbarriere gekracht, die Fahrerseite stand fast im rechten Winkel zum fließenden Verkehr. Wenn ein anderes Auto auf sie aufgefahren wäre, nachdem sie gegen die Barriere gefahren waren, wäre Dante tot. Sie wusste nicht, warum kein anderes Auto aufgefahren war, der Verkehr war dicht genug gewesen, es war kaum weniger als ein Wunder. Sie betrachtete das Chaos der aufeinandergefahrenen Wagen, Lkws und SUVs, die in allen möglichen Winkeln hintereinander standen, als hätten die Leute alle scharf auf die Bremse getreten und wären weitergerutscht. Auf der rechten Spur waren drei Wagen ineinander gefahren, etwa fünfzig Meter entfernt. Die Insassen standen allerdings neben den Wagen und untersuchten den Schaden, also waren sie okay.
    Sie war nicht okay. Ihr Magen hing in ihren Kniekehlen, und ihr Herz fühlte sich an, als hätte ihr jemand einen Schlag gegen den Brustkorb versetzt. Sie erinnerte sich sehr genau daran, wie Dante das Lenkrad herumgerissen hatte, damit der Jaguar kontrolliert nach vorne rutschte – so drehte sich die Beifahrerseite weg vom Kugelhagel und seine Seite in den Gegenverkehr.
    Sie würde ihn umbringen.
    Er hatte kein Recht, so ein Risiko für sie einzugehen. Keines. Sie waren kein Paar. Sie hatten sich vor nicht einmal achtundvierzig Stunden zum ersten Mal getroffen, unter wirklich schrecklichen Voraussetzungen, und die meiste Zeit hätte sie ihn liebend gern selbst in den Gegenverkehr geschubst.
    Wie konnte er es wagen, ein Held zu sein? Sie wollte nicht, dass er ein Held war. Sie wollte, dass er jemand war, dessen Abwesenheit ihr nicht wehtat. Sie wollte in der Lage sein, ihn zu verlassen, ganz und zufrieden und sie selbst. Sie wollte hinterher nicht über ihn nachdenken. Sie wollte nicht von ihm träumen.
    Ihr Vater hatte sich nicht genug aus ihr gemacht, um zu bleiben – angenommen, dass er überhaupt von ihr wusste. Sie hatte keine wirkliche Ahnung, wer er war – und ihre Mutter auch nicht. Ihre Mutter hätte keinen Fingernagel riskiert, geschweige denn ihr Leben, um Lorna vor irgendetwas zu retten. Was machte also dieser … dieser Fremde, wenn er sein eigenes Leben riskierte, um sie zu schützen? Sie hasste ihn dafür, dass er ihr das antat, dass er sich zu jemandem machte, dessen

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