Aus dem Feuer geboren (German Edition)
sich ihre Brustwarzen wieder zusammenzogen. „… dann hast du von mir nichts aufgenommen, das so ein Gefühl verursachen sollte.“
Wieder sammelte sich Hitze tief unten in ihrem Bauch, und die kam nicht vom Kaffee. Weil sie in einem McDonald’s saßen und hinter ihnen in der Nische ein Vierjähriger, sah sie weg und zwang sich, alle Gedanken daran, mit ihm ins Bett zu gehen zu vertreiben. „Wenigstens ein Teil davon kam von dir.“ Darauf bestand sie. „Ich erinnere mich, dass sogar die Luft sich anderes anzufühlen schien, fremd, etwas, was ich noch nie vorher gefühlt hatte. Als du näher gekommen bist, konnte ich sagen, dass das Gefühl von dir kam. Du bist ein gefährlicher Mann, Raintree.“
Er sah sie nur an, wartete, dass sie fortfuhr, weil er diese spezielle Anklage nicht richtig widerlegen konnte.
„Ich konnte dich spüren“, sagte sie, ihre Stimme leise, als sie sich in ihren Erinnerungen verlor. „Du hast an mir gezogen, fast wie eine Berührung. Die Kerzen haben verrücktgespielt. Ich wollte wegrennen, aber ich konnte mich nicht bewegen.“
„Ich habe dich berührt“, sagte er. „Zumindest in meiner Vorstellung.“
Sie erinnerte sich daran, wie sie in seiner erotischen Fantasie gefangen war, wie sie immer weiter hineingezogen wurde, und es raubte ihr den Atem. „Ich wusste, dass etwas nicht stimmte“, flüsterte sie. „Ich hatte nicht die Kontrolle. Ich war in einer reißenden Flut aus Energie gefangen, die immer wieder verschwand und dann wiederkam und mich aus der Balance brachte. Dann wurde mir so kalt, genau wie im Wagen. Keine normale Kälte mit Gänsehaut und Zittern, sondern etwas so intensives, dass meine Knochen wehtaten. Dann kam das gleiche Gefühl der Furcht, wie ich es in der Seitenstraße gehabt hatte. Du hast davon geredet, dass ich empfindlich auf die Strömungen des Raumes reagiere …“
„Ich habe von erotischen Strömungen gesprochen“, sagte er trocken. „Die Sommersonnenwende ist in ein paar Tagen, und es ist für mich schwerer, die Kontrolle zu behalten, wenn es so viel Sonnenlicht gibt. Deshalb haben die Kerzen geflackert. Ich war erregt, und meine Macht ist immer wieder aufgeflammt.“
Lorna dachte darüber nach. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, seit sie ihm das erste Mal in die Augen gesehen hatte. Ungeachtet der Furcht und der Panik, die sie am Anfang gespürt hatte – als sie seinen Blick erwidert hatte, hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verschossen. Die lähmende Kälte war erst später gekommen und hatte ihre körperliche Reaktion auf ihn nicht beeinflusst, denn als sie verflogen war, war die Anziehung immer noch da – unverändert.
„Die Kälte ist weggegangen“, sagte sie. „Es war, als hätte mich etwas in den Sessel gedrückt, das auf einmal nicht mehr da war. Ich dachte, ich falle aus dem Stuhl, weil ich so stark dagegen angekämpft habe und der Druck auf einmal weg war. Das war es. Wir haben uns noch etwas unterhalten, dann ist der Feueralarm losgegangen. Ende der Szene, Anfang von noch mehr Merkwürdigkeiten.“
„Und du hast dich im Auto genauso gefühlt?“
Sie nickte. „Ganz genau so. Bis auf den Sex. Je weiter wir uns vom Haus entfernten, desto beklemmter und deprimierter habe ich mich gefühlt, als ob ich wirklich entblößt und verwundbar wäre. Dann wurde mir richtig kalt.“
„Du hast auf jeden Fall fremde negative Energien aufgenommen, wahrscheinlich von dem Verkehr um uns herum. Man weiß nie, wer im Auto hinter einem ist. Könnte jemand sein, dem man nicht einmal am helllichten Tag auf offener Straße begegnen will. Was mich verwirrt, ist, warum du dich in meinem Büro genauso gefühlt hast.“ Er schüttelte den Kopf. „Es sei denn, du hast das Feuer gespürt, das kurz davor war, das Kasino niederzubrennen. Das wäre möglich, wenn du auch eine präkognitive Gabe hast und Dinge spürst, bevor sie geschehen.“
„Ich glaube, die könnte ich haben, aber nur, was Zahlen angeht.“ Sie erzählte ihm von den Flugnummern vom 11. September, und dass sie keine Visionen von abstürzenden Flugzeugen oder brennenden Gebäuden gehabt hatte, nur die Flugnummern, die sich immer wieder durch ihr Unterbewusstsein zogen. „Was ich vor dem Feuer gefühlt habe, war anders. Vielleicht weil ich …“
Sie hielt inne und sah ihn wütend an.
Er hob die Augenbrauen. „Weil du … was?“
„Ich habe ein kleines Problem mit Feuer.“ Er wartete, bis sie schließlich entnervt sagte. „Ich habe Angst davor, okay?“
„Jeder
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