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Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)

Titel: Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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nicht für voll zu nehmen? Sie wartete auf der Veranda.
    Wie zum Spott ertönte wieder die Geisterstimme: »Phoebe! Du wirst sterben, Phoebe.«
    Die Stimme kam von der Hausecke. Phoebe lief hin – und sah niemand und auch keine Spur. Nicht mal die viereckigen Abdrücke waren da. Die Farmerin kreuzte die Arme vor der Brust. Sie fröstelte, obwohl es warm war. Bleich schimmerte das Mondlicht auf den Feldern und Äckern.
    Phoebe schaute zu Randys Grab unter der Burr-Eiche. Weißer Dunst oder Nebel schwebte darüber und verflüchtigte sich. Oder war er im Grab verschwunden? Phoebe wartete, bis die Deputys zurückkehrten. Schon von weitem hörte sie sie sorglos schwatzen. Sheriff Delgado hatte hier nicht seine intelligentesten Asse geschickt.
    Die Farmerin sagte den Hilfssheriffs nichts von dem Nebel über dem Grab und von der Stimme, die sie eben gehört hatte. Sie wäre doch wieder bloß verspottet worden. Die Deputys gaben an, nichts Verdächtiges entdeckt zu haben.
    »Versuchen Sie es mal mit Baldrian, Miss«, riet der Semmelblonde Phoebe.
    »Sind Sie das?«, fragte sie giftig. »Nein, danke, mir ist schon schlecht. Ich werde morgen oder vielmehr heute Vormittag den Sheriff anrufen. Ich habe mir nichts eingebildet, sondern die Frauengestalt wirklich gesehen. Auch das war ein Spuk.«
    »Ja, reden Sie mal mit dem Sheriff.« Der blonde Deputy besorgte die ganze Zeit das Reden. Sein stämmiger Kollege kriegte den Mund kaum auf. »Sollten sich in dieser Nacht weitere Probleme ergeben, rufen Sie nur wieder an. – Es geht Ihnen doch gut, Miss Starr? Ich meine, Sie fühlen sich körperlich und auch geistig wohl?«
    Am liebsten hätte ihm Phoebe eine geknallt.
    »Ich bin klar im Kopf, wenn Sie das meinen, und neige weder zur Hysterie noch zu Wahnvorstellungen. – Gute Nacht.«
    Damit marschierte die junge Frau ins Haus und knallte die Tür hinter sich. Barscher ging die Verabschiedung kaum. Der Streifenwagen fuhr ab. Phoebe schloss die Haustüre zu. Auf die zwei Deputys konnte sie verzichten. Doch jetzt war sie wieder allein. Und die Nacht war noch nicht vorüber.
     

 
     
    5. Kapitel
     
    Bis die Sonne aufging, schloss Phoebe kaum ein Auge. Sie war angezogen geblieben, für den Fall, dass sie wieder hinaus musste. Mehrmals war sie drauf und dran, auf der Farm von Ted Addams anzurufen, der auch sofort gekommen wäre. Doch die Farmerin sagte sich, dass sie Addams' Gutmütigkeit nicht missbrauchen durfte. Zudem konnte er ihr, wenn die Deputys keine Leiche gefunden hatten, ihr auch nicht helfen.
    Als der Tag anbrach, schlief Phoebe endlich für zwei, drei Stunden ein. Das Gackern der Hühner im Farmhof, die ihr Futter haben wollten, weckte sie. Phoebe war wie zerschlagen. Die Nervenbelastung und der fehlende Schlaf wirkten sich aus. Sie zwang sich aber zum Aufstehen.
    Wer eine Farm zu versorgen hatte, konnte nicht im Bett liegenbleiben, sonst wuchs ihm die Arbeit über den Kopf. Als Phoebe frühstückte, rief Ted Addams an.
    »Alles in Ordnung bei dir, Phoebe? Ist letzte Nacht etwas vorgefallen?«
    »Ja. Es hat wieder gespukt.«
    Phoebe schilderte, was geschehen war. Addams warf sich vor, dass nicht doch bei ihr übernachtet hatte.
    »Was hättest du denn ausrichten wollen?«, fragte die junge Frau.
    »Jedenfalls wärst du nicht allein gewesen. Ich bin so beschäftigt, dass ich erst gegen Abend zu dir fahren kann. Aber ich werde auf jeden Fall kommen.«
    Wärme und Freundlichkeit erfüllten Phoebes Herz. Wenigstens Ted Addams zweifelte ihre Worte nicht an und spottete nicht. Die treue Seele bot einfach ihre Hilfe an, hinterfragte nichts und stellte keine Bedingungen.
    »Ich freue mich, wenn du kommst, Ted.«
    Sie wechselten noch ein paar Worte. Dann legte Phoebe auf. Addams' Anruf hatte sie aufgemuntert. Wenigstens einen guten Freund hatte sie. Viele würden munkeln, wenn sie von dem Spuk auf der Starr-Farm hörten, Randy Starr sei schwachsinnig und ein Mörder gewesen, und seine Schwester wäre wohl auch nicht recht. Das läge bei den Starrs wohl in der Familie – was nicht stimmte.
    Auch die beiden Deputys Feather und Steuben hatten so gedacht.
    An diesem Tag ging Phoebe die Arbeit flinker von der Hand, als sie gefürchtet hatte. Sie rief auch den Sheriff an, wie sie angekündigt hatte.
    »Meine Deputys haben mir Meldung erstattet«, sagte Luke Delgado am Telefon. Am reservierten Klang seiner Stimme erkannte die Farmerin, dass er ernstlich an ihrem Geisteszustand zweifelte. »Es scheint Ihnen nicht gut zu gehen, Phoebe.

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