Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)
insgeheim genau, wie sie
aussieht und um den damit verbundenen Rang innerhalb
weiblicher Gruppen .
Und was macht das süße Häschen, wenn sie ihre beruhigende Bestätigung nicht bekommt? Richtig, sie wird subtil
versuchen, sie zu erlangen, indem sie sich ins Gespräch
hineindrängt . Oder, wenn sie frech ist, mich mit einem blöden Spruch versuchen, aus der Reserve zu locken . Mache
ich jetzt den Fehler, völlig darauf einzugehen und meine
Aufmerksamkeit komplett auf sie zu lenken, kann sie sich
wieder beruhigt zurücklehnen und verstummen . Oder sie
geht mit ihrer Freundin Freude springend und in Selbstgefälligkeit auflösend tanzen.
Allein durchs Ignorieren wird aber keine Frau feucht im
Höschen . Der Mann muss in dem Moment, indem sie versucht, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, dreist einen
draufsetzen und sie im Spaß etwas aufziehen . „Teasen“, wie
es im Fachjargon so schön heißt. Timing ist alles. Je höher
die Frau ihren Wert einschätzt, desto frecher können diese
„Teaser“ ausfallen, die ihr zeigen, dass mich ihre blanke
Schönheit einen Scheiß interessiert und sie dadurch keinerlei ersichtliche Vorteile bei mir erlangt .
Dabei suche ich mir immer etwas Situatives, was ich für einen guten „Teaser“ verwenden kann . Meist etwas an ihrem
Outfit. So kann man beispielsweise zu einem Mädchen im
türkisen Oberteil „mein Gott bist du türkis“ sagen, oder bei
etwas arroganten Chicks: „Schaut mal, das ist ja süß. Ihre
Nase wackelt, wenn sie lacht – ist das bei ihr immer so? Ha
ha.“
Aber ohne, dass sie vorher versucht hat, meine Aufmerksamkeit zu bekommen, ist mein frecher Spruch nichts weiter
als heiße Luft, die sie nicht die Bohne interessiert . Kalibrierung ist hier eine wichtige Gabe, denn ich gehe schließlich
mit dem sozial verständlichen Skalpell aufreißen, nicht mit
der Abrissbirne!
Sie trug auffällig glänzende Stahlstiefel und daher nannte
ich sie „Lady Stahllack“ . Ich fragte, wie groß sie denn ohne
ihre Egoprothesen sei . Sie war baff, lachte dann kurz auf,
um ihre plötzlich auftauchende Unsicherheit zu überspielen .
Dabei sah ich ihr kurz und frech grinsend in die Augen, um
mich dann wieder ihrer Gruppe zuzuwenden, die ich bereits
auf meiner Seite hatte . Wenn ich es schaffe, die Gruppe
für mich zu gewinnen, habe ich freies Geleit für sämtliche
Frechheiten . Sollten in diesem Gefüge Typen sein, die nicht
so richtig auf meinen meist humorvollen „Stuff“ anspringen,
so genügt es ihnen schon, wenn ich ihnen meinen Respekt
zeige . Ich muss den guten Bekannten, der vielleicht insgeheim selbst scharf auf einen Stich bei meiner Zielfrau ist,
nicht bespaßen . Ihm Respekt zu zollen und ihn offen zu behandeln, genügt und er wird sich mir nicht in den Weg stellen. Schließlich scheine ich ja ganz cool zu sein. Noch!
Lady Stahllack hing nach meinem „Teaser“ förmlich an
meinen Lippen, und ich hatte nun ihre volle Aufmerksamkeit .
Kurz bevor ich abhaute, um heimzufahren, sagte ich ihr,
dass sie aufgrund ihres Alters (17) viel zu jung für so ein
manipulatives Arschloch wie mich sei . Krass, was ich
manchmal so ablasse, aber genau das habe ich ihr gesagt .
Ich habe mich disqualifiziert, damit sie sich für mich quali-
fiziert.
Die Unterhaltung ging recht kurz, und ich verabschiedete
mich von ihr und der Gruppe . Ohne weitere Hintergedanken oder gar Nummern zu tauschen . Ich streue oft planlos
Samenkörner in der Gegend herum . Einfach so, weil’s Spaß
macht und man dadurch immer im Training bleibt .
Drei Tage später bekam ich eine SMS von ihr, ob ich mich
an sie erinnern könnte . Unglaublich, meine durch diesen
Scheiß erzeugte Anziehung bei ihr hatte genügt, um den
Aufwand zu betreiben, meine Nummer herauszufinden und
mich anzuschreiben . Krass, was Frauen so alles investieren,
wenn sie einen Typen interessant finden.
Sie hat sich also meine Nummer von irgendwoher besorgt .
Respekt .
Ich hielt keinen SMS-Dialog, da er mich nie weiter bringt,
solange ich nicht physisch anwesend bin, und versprach ihr,
mich zu melden, wenn ich das nächste Mal in besagten Club
gehe .
Das war zwei Wochen später der Fall, und die Kleine freute
sich, mich dort zu treffen .
Gesagt – getan . Sie begrüßte mich etwas verunsichert . Ich
ging mit meiner Aufmerksamkeit ihr gegenüber zunächst
sparsam um, machte viel mit meinen Bekannten und zu späterer Zeit dachte ich mir: „Schauen wir mal, was bei ihr so
dahinter steckt
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