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Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Daressalam, Tansania, Nairobi und Johannesburg.
    AJ ratterte die Liste herunter, als lese sie sie ab. »Angriffe auf die Bundeseinrichtungen fordern Todesopfer. Flugzeugentführungen, Geiselnahme. Einsatz von Massenvernichtungsmitteln. Angriffe auf im Ausland lebende US-Bürger. Beihilfe und Anstiftung. Mord. Kidnapping. Folter.« Sie machte eine Pause. »Letzte Gräueltat - der Bombenanschlag auf ein privates und sehr exklusives Mädcheninternat in der Schweiz. Fünfhundertachtzehn Mädchen im Durchschnittsalter von zwölf Jahren getötet. Das war vor zwei Wochen. Der öffentliche Aufschrei, ihn endlich zu fassen, ist aus jedem Land zu hören, ob groß oder klein. Ich denke, das beschreibt ihn in etwa.«
    Kane hob die silberne Haube von seinem Teller und stellte sie zur Seite. »Du hast die sexuelle Komponente vergessen. Er hat es ziemlich mit SM.«
    »Verdirb mir mit den Einzelheiten nicht den Appetit. Lass uns erst essen.« Sie machte die Augen zu und atmete tief ein. »Gott, das riecht unglaublich.« Sie wickelte das Tafelsilber aus und legte die Serviette auf den Schoß. »Kaffee? Es ist amerikanischer.«
    Er sah auf. AJ hielt die silberne Kanne in der Hand. AJ hatte Kraft. Die Kanne wankte nicht. Ihre Hand war schlank, die Nägel sauber und kurz. Auf der gebräunten Haut war ein zart glänzender Butterfleck zu sehen. Kane verspürte einen unpassenden Anflug von sexueller Erregung und zerschmetterte ihn auf der Stelle. »Sicher. Danke.«
    Er hatte die Berichte gelesen und sich wegen ihres Temperaments Sorgen gemacht. Genauso wie wegen ihres Aussehens, ihrer Unerfahrenheit und der Tatsache, dass sie unter seinem Schutz stand.
    Und verdammt, das hier war das falsche Geschäft, um irgendwelche Gefühle zu haben. Temperament. Freude. Enttäuschung. Angst. Der Feind war überall. Die leiseste Andeutung irgendeines Gefühls, und es wurde gegen einen verwendet. Kane wappnete sich gegen ihre Freude, wieder im Spiel zu sein.
    Diese Operation würde, nur um sie beide am Leben zu halten, schon all sein Können fordern. Er musste vorausschauend, konzentriert und genau arbeiten. Normalerweise war das kein Problem, aber seit dem Augenblick, als er AJ Cooper zum ersten Mal gesehen hatte, wusste er, dass sie nicht der Normalfall war. Allein der Gedanke, erneut für ihre Sicherheit verantwortlich zu sein, schlug ihm auf den Magen. Gottverdammt.
    Zu hungrig zum Reden, aßen sie schweigend.
    Genau genommen, war er derjenige, der schwieg. Sie schien nicht einmal beim Kauen mit dem Sprechen aufhören zu können. Er verdrängte die Wörter, mit dem Anblick war das schon schwerer. Sie war barfuß, trug eine Jeans und ein weißes Tank-Top, das ihre gebräunten Schultern und leicht muskulösen Arme unbedeckt ließ. Das helle, ingwergoldene Haar war unauffällig aus dem Gesicht gestrichen und zu einem Zopf gewunden, der ihr fast bis zur Taille reichte. Geistesabwesend warf sie ihn über die Schulter, und vorn blieb ein feuchter Fleck auf dem dünnen weißen Baumwollstoff zurück. Sie war groß, zart gebräunt und zum Sterben schön.
    Und ein großes Problem.
    »Was?«, fragte sie und erwischte ihn dabei, wie er sie anstarrte.
    »Du siehst wieder sehr sauber aus.« Ihr Temperament war von einer faszinierenden Sprunghaftigkeit. Im Aufzug hatte sie noch vor Wut geschäumt - warum, wusste er nicht genau. Weil er sie auf ihre Flirtversuche angesprochen hatte? Möglich. Aber als sie die Suite erreicht hatten, war ihr Ärger fast schon verflogen.
    Sie lächelte ein Lächeln, das dazu geeignet war, ihm direkt in die Lenden zu fahren. »Danke. Du auch.« Sie inspizierte ihn ihrerseits eingehend von oben nach unten. Kane hielt still. Sie begutachtete ihn mit der selben sorgfältigen Aufmerksamkeit, wie er sie ihr gerade gewidmet hatte. »Du bist wahrhaftig ein Meister der Verkleidung. So wie du vor ein paar Stunden ausgesehen hast, hätte ich geschworen, du bist hundert.«
    »So war das auch gedacht.« Er war es nicht gewohnt, mit solch forschenden Blicken angesehen zu werden. Cooper schon, da war er sicher. Er wusste, dass gegen ein paar männliche Studenten ihrer Klasse ein Disziplinarverfahren lief. Jetzt, da er AJ aus nächster Nähe erlebt hatte, bemitleidete er die armen Bastarde, die ihren Hormonen nachgegeben und sich vielversprechende Karrieren verpfuscht hatten.
    »Iss, bevor es kalt wird.« Er klang leicht verärgert. Was ihn höllisch irritierte. Keine Gefühle zu haben, war ihm immer gut

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