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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Besucher schien ihm wirklich nicht geheuer gewesen zu sein. »Natürlich habe ich den Brief vorher geöffnet. Lauter wirres Zeug. Ich hab ihn Kyra persönlich überbracht.« Er sah Noah unsicher von der Seite an. »Das war doch in Ordnung, oder? Vor Kurzem erst übrigens. Wollte es mir gerade gemütlich machen, als ihr hereingeschneit seid. Sie schien nicht weiter interessiert daran zu sein. Sie hat den Brief gleich zur Seite gelegt, als ich ihn ihr gegeben habe.«
    Noah sah mit einem Mal alarmiert aus. »Wie lange ist das her, Johann? Dass der Mann fort ist, meine ich.«
    »Weiß nicht, Noah, noch nicht so lange. Habt ihr diese finstere Gestalt nicht gesehen auf eurem Weg hierher?«
    Noah schüttelte langsam den Kopf. »Hat er seinen Namen genannt?«
    »Aus ihm war nicht viel herauszubekommen und ich war froh, ihn los zu sein, wenn ich ehrlich bin.«
    Alexander blickte Noah fragend an. Die Beschreibung könnte hinkommen. »Glenn?«
    »Ich hoffe nicht«, antwortete Noah besorgt. »Lass uns zu ihr, Johann. Rasch.«
    Alexander meinte, einen Eisklumpen verschluckt zu haben. Die krummen Beine des alten Mannes bewegten sich schneller, als Alexander vermutet hätte. Im Hinauslaufen bellte Johann bereits in Richtung Wachen und das Fallgatter wurde umgehend geöffnet. Mit schnellen Schritten durchquerten sie eine riesige Halle, umrundeten etwa ein Dutzend Tische, an denen sich in kleinen Gruppen einige Männer und Frauen in grauen Hemden und Hosen über Teller gebeugt leise mit ihren Tischnachbarn unterhielten. Vermutlich Gefangene, dachte Alexander beklommen. Für was wurde man hier wohl eingesperrt? An den Wänden lehnten einige baumstarke Männer, die Messer und Schwerter lässig am Gürtel befestigt hatten. Und genügend Wachen …
    Schnell hatten sie die Halle durchquert und folgten Johann, der sie nun durch einen mit Fackeln schwach beleuchteten Flur führte. Links und rechts von ihnen reihte sich Zelle an Zelle, Gitter an Gitter. Nur wenige dieser finsteren Unterkünfte waren besetzt und Alexander fragte sich, wo genau man Kyra untergebracht hatte. Offensichtlich war sie nicht bei den Gefangenen in der riesigen Halle dabei gewesen. Wahrscheinlich erlaubte man ihr nicht, ihre Zelle zu verlassen. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Genugtuung. Schließlich zog Johann einen Schlüsselbund unter seiner Jacke hervor und öffnete die Tür am Ende des Flurs. Quietschend schwang diese auf und gab den Weg auf eine steile Wendeltreppe frei. Alexander blickte erstaunt. Es musste recht tief hinuntergehen, denn das Fackellicht neben ihm reichte gerade mal zehn Stufen weit. Danach war es dunkel. Johann nahm die Fackel aus der Halterung und winkte den Männern, ihm zu folgen. Alexander hatte richtig vermutet, die Treppe ging verdammt tief hinunter. War es die Aufregung oder war die Luft hier dünner? Schließlich hatten sie die letzte Stufe hinter sich gelassen. Hier unten hatte man sich nicht die Mühe gegeben, den Fußboden so wie oben mit Holz auszulegen. Der lehmige Boden war lediglich mit einer dünnen Schicht Stroh bestreut. An den Wänden befanden sich in unregelmäßigen Abständen Fackeln, die jedoch nicht brannten. Johann entzündete hin und wieder eine, je weiter sie in das dunkle Gewölbe vordrangen. Auch hier befanden sich links und rechts Zellen, allesamt leer. Johann bemerkte Alexanders erstaunten Gesichtsausdruck.
    »Hier unten haben wir momentan nur einen Gast. Hier werden die Gefangenen normalerweise bis zu ihrer Verhandlung aufbewahrt. Danach bekommen sie oben ein Plätzchen, wenn sie für schuldig befunden werden. In Kyras Fall jedoch … Ich bin mir nicht sicher, ob sie eine derart komfortable Unterkunft verdient hat. Nun ja, bis sich der Ältestenrat geeinigt hat, wird es wohl sowieso noch ein Weilchen dauern, und bis dahin kann sie von mir aus hier unten verrotten.«
    »Johann«, mahnte Noah. »Selbst Kyra kannst du nicht auf Dauer hier unten einsperren.«
    »Ist doch wahr«, knurrte der alte Mann.
    Mit einem Mal sah Alexander auf der linken Seite, etwa zwanzig Meter von ihnen entfernt, ein schwaches Licht in den dunklen Gang scheinen. »Da vorn?«, fragte er vorsichtig. »Ist das ihre Zelle?«
    Johann brummte etwas Unverständliches und nickte. Dann reagierte der alte Mann blitzschnell. Mit sicherer Hand wählte er den richtigen Schlüssel aus dem reichlich bestückten Schlüsselbund, öffnete die Gittertür und sprang beiseite, um Noah den Vortritt zu lassen. Die Magierin lag leblos auf dem Boden. Ihre

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